Bestand
Dienststellen der Bundesdisziplinargerichtsbarkeit (Bestand)
Geschichte des Bestandsbildners:
Durch Gesetz vom 12. November 1951 (BGBl I S. 883) erfolgte die
Einrichtung der "Bundesdienststrafkammern". Diese wurden durch Gesetz
vom 28. November 1952 (BGBl I S. 749) in "Bundesdisziplinarkammern"
umbenannt.
Das Bundesdisziplinargericht wurde
durch das Gesetz zur Neuordnung des Disziplinarrechts vom 20. Juli
1967 (BGBl. I S. 725) als besonderes Verwaltungsgericht mit Sitz in
Frankfurt errichtet.
Seine Aufgabe war es, die
Disziplinargerichtsbarkeit für den Bund in erster Instanz auszuüben
gegenüber Beamten und Ruhestandsbeamten des Bundes und ihnen
gleichgestellten früheren Beamten sowie Personen, auf die das Gesetz
zu Art. 131 GG Anwendung findet, soweit der Bund zuständig ist, ferner
gegenüber Zivildienstleistenden und Grenzschutzbediensteten. Es war in
Kammern mit örtlichem Zuständigkeitsbereich gegliedert. Die
Dienstaufsicht war dem Bundesverwaltungsgericht unterstellt. Der
Bundesdisziplinarhof, die frühere Berufungs- und Beschwerdeinstanz
gegen Urteile und Beschlüsse der Bundesdisziplinarkammern, wurde 1967
dem Bundesverwaltungsgericht zugeordnet. D.h. Urteile des
Bundesdisziplinargerichts konnten mit dem Rechtsmittel der Berufung
zum Bundesverwaltungsgericht angefochten werden.
Der Bundesdisziplinaranwalt beim Bundesverwaltungsgericht war in
die Disziplinargerichtsbarkeit eingegliedert und dem BMI unterstellt.
Er sollte die einheitliche Ausübung der Disziplinargewalt sichern und
das Interesse des öffentlichen Dienstes und der Allgemeinheit in
Disziplinarverfahren wahrnehmen.
Zum 31.
Dezember 2003 haben Bundesdisziplinargericht und
Bundesdisziplinaranwalt ihre Arbeit beendet. Das
Bundesdisziplinargesetz vom 9. Juli 2001 (BGBl. I S. 1510) hat die
Zuständigkeit neugeordnet. Die Aufgaben der Disziplinargerichtsbarkeit
nach diesem Gesetz nehmen die Gerichte der Verwaltungsgerichtsbarkeit
wahr. Hierzu werden bei den Verwaltungsgerichten Kammern und bei den
Oberverwaltungsgerichten Senate für Disziplinarsachen
gebildet.
Bestandsbeschreibung:
Bestandsgeschichte
Die erste Abgabe an das
Bundesarchiv erfolgte im Jahr 1977.
Archivische
Bewertung und Bearbeitung
Das Bundesarchiv hat
aus dem Bereich der Verwaltung die Akten zur Gerichtsorganisation,
Zuständigkeit und Besetzung der Kammern sowie zur Geschäftsordnung und
weiterhin die Beschlüsse des Präsidiums übernommen. Von den
Verfahrensakten sind alle Verfahren mit Strafmaß "Entfernung aus dem
Dienst" oder "Aberkennung der Ruhegehaltsbezüge" überliefert, außerdem
1 % aller übrigen Verfahren.
Inhaltliche Charakterisierung:
Verfahrensakten der Erstinstanzen (Bundesdienststrafkammer bis 1952,
Bundesdisziplinarkammern bis 1967und
Bundesdisziplinargericht).
Zitierweise: BArch B
155/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch B 155
- Umfang
-
6753 Aufbewahrungseinheiten; 39,3 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Bundesrepublik Deutschland mit westalliierten Besatzungszonen (1945 ff) >> Bundesrepublik Deutschland (1949 ff) >> Justiz
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Amtliche Druckschriften: Bericht über die Handhabung der Disziplinargewalt in den Jahren ... Jhrg. 1977/78 und 1979/80.- Bericht über die Behörde des Bundesdisziplinaranwalts, Probleme des Bundesdisziplinarrechts und der Disziplinarpraxis sowie die Ausübung der Disziplinarbefugnisse in den Jahren 1986 - 1988. Bearb. von A. Wattler, 1989.- Tätigkeitsbericht des Bundesdisziplinaranwalts für die Jahre 1989 - 1992.
Literatur: Kurt Behnke: Bundesdisziplinarordnung. Kommentar. Neu bearb. von E.W. Amelung. Stuttgart.- [...] 1970. - Hans Dietrich Weiss: Disziplinarrecht des Bundes und der Länder. Erl. auf der Grundlage des Bundesbeamtengesetzes und der Bundesdisziplinarordnung unter Einbeziehung
des entsprechenden Rechts der Länder. Berlin 1974.
- Provenienz
-
Bundesdisziplinargericht (BDiG), 1951-2003
- Bestandslaufzeit
-
1948-
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Bundesdisziplinargericht (BDiG), 1951-2003
Entstanden
- 1948-