Bestand
Leihhaus (Bestand)
Bereits 1498/99 mit der Vertreibung der Juden hatte die Reichsstadt durch Maximilian I. die Erlaubnis zur Errichtung eines Leihhauses erhalten. Erst 1618 wurde dann im aufgelassenen Klarakloster zur Regelung des Kleinkreditwesens und als finanzielle Hilfestellung für die weniger vermögende oder in Not befindliche Bevölkerung ein Leihhaus nebst Wohnungen für das erforderliche Personal errichtet. Die eigentlichen Amtsgeschäfte führten ein Amtmann und ein Buchhalter, die Oberaufsicht oblag einer vierköpfigen Deputation von Mitgliedern des Inneren Rates. Zum Schätzen der Pfänder eingebrachten Edelmetallgegenstände und Edelsteine kam an bestimmten Tagen ein eigens verpflichteter Goldschmied.
Nach Auflösung der reichsstädtischen ämter und Deputationen ging die Aufsicht über das Leihhaus direkt auf den Rat über, die Finanzangelegenheiten wurden der neu geschaffenen Rentkammer übertragen. Nach einer kurzen staatlich-bayerischen Zwischenverwaltung wurde ein neues städtisches Leihhaus (auch Leihamt oder Leihhaus-Amt genannt) errichtet und 1899 aus dem Klarakloster in das Unschlitthaus verlegt. Mit dem Erlass einer neuen Leihhausordnung 1909 erfolgte die Umbenennung der Institution in Leihanstalt. 1943 stellte die Anstalt Ihren Betrieb ein.
Eine erste Abgabe zur Provenienz seitens des Magistrats erfolgte bereits 1891. Es handelte sich dabei um Unterlagen aus der Zeit von 1618-1817, die 1904 erstmals verzeichnet wurden. 1925/26 folgte eine Abgabe von Akten des städtischen Leihhausamtes 1786-1850, die bereits zum damaligen Zeitpunkt dem bereits vorhandenen Bestand (reichsstädtische Zeit) angeschlossen wurden. Weitere Abgaben erhielt das StadtAN vom Leihamt unmittelbar 1931/32 und 1937. Von der letzten Abgabe existiert jedoch nur noch die Aussonderungsliste. Die Archivalien selbst waren 1956, wohl bei Anlage des vorliegenden Titelverzeichnisses, nicht mehr auffindbar und müssen als vernichtet gelten.
Im Zuge der Neuverzeichnung des Bestands C 6 (ältere Magistratsregistratur) in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre wurden einige wenige Archivalien entnommen und diesem Bestand zugeordnet.
Vorhanden sind neben Materialien zu Aufbau, Organisation, Geschäftsgang, Personal und Rechnungswesen der Institution auch Dokumente über die Verwaltung der Pfänder und des Kapitals, die Bearbeitung von Einzelfällen, Bauangelegenheiten des Leihhauses und anderes mehr.
Parallel- und Ergänzung- und Folgeüberlieferung zum Städtischen Leihhausamt befindet sich vor allem im Teilbestand C 7/I (Generalregistratur) unter den Nrn. 8953-9059.
2002 wurden die alten Verzeichnisse in eine FAUST-Datenbank eingearbeitet.
- Bestandssignatur
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B 7
- Umfang
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lfd. Meter: 5,70
- Sprache der Unterlagen
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Deutsch
- Kontext
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Stadtarchiv Nürnberg (Archivtektonik) >> Stadtarchiv Nürnberg >> Bestandsgruppe B: Amtliche Provenienzen der reichsstädtischen Zeit >> B 7 - Leihhaus
- Indexbegriff Sache
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Klarakloster
Kleinkreditwesen
Leihamt
Leihanstalt
Leihhaus
Leihhaus (Bestand)
Leihhausamt
Unschlitthaus
- Weitere Objektseiten
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- Rechteinformation
- Letzte Aktualisierung
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05.06.2025, 11:18 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand