Bestand

Nachlass Strohm, Gustav (Bestand)

Überlieferungsgeschichte

Geb. 26. März 1882 in Freiburg, gest. 14. Februar 1956 ebd. 1902-1906 Studium der Staatswisenschaften in Freiburg. 1906-1909 in der badischen Finanzverwaltung auf verschiedenen Dienstposten in Freiburg, Lahr und Karlsruhe tätig, anschließend bis 1927 beim katholischen Oberstiftungsrat in Karlsruhe, 1927 zum Finanzministerium versetzt, dort 1931 Ministerialrat, 1945 bis zur endgültigen Verlegung des Finanzministeriums von Karlsruhe nach Freiburg Leiter der Freiburger Außenstelle des Ministeriums, dann 1945-1947 Leiter der Zentral- und Finanzabteilung des Finanzministeriums in Freiburg, 1947 unter Ernennung zum Ministerialdirektor zum Ministerium der Wirtschaft und Arbeit versetzt, Pensionierung 1952.

Inhalt und Bewertung

Persönliche Unterlagen; Handakten aus der Tätigkeit als Ministerialrat beim Badischen Ministerium der Wirtschaft und Arbeit

Biographie: Gustav Strohm wurde am 26. März 1882 in Freiburg geboren. Nach dem Besuch der Volksschule und eines humanistischen Gymnasiums studierte Strohm von 1902 bis 1906 in seiner Heimatstadt Freiburg Staatswissenschaften, bevor er 1906 seine Tätigkeit in der Badischen Finanzverwaltung aufnahm und dabei mehrere Stellen als Finanzpraktikant im Hauptsteueramt in Freiburg, im Finanzamt Achern, im Steuerkommissariat Lahr und bei der Steuerdirektion Karlsruhe bekleidete. Von 1909 bis 1927 arbeitete er für den katholischen Oberstiftungsrat in Karlsruhe, dem die Verwaltung des gesamten katholischen Kirchenvermögens im Großherzogtum Baden oblag. Dabei war er von 1909 bis 1918 Hilfsreferent, ab 1918 Oberstiftungsrat und ab dem 1. April 1920 Oberfinanzrat. Zwischenzeitlich wurde Gustav Strohm im 1. Weltkrieg als Kraftfahrer der VI. Armee und in der Sanitätswagenabteilung eingesetzt. Besondere Verdienste erwarb er sich im Rahmen seiner Tätigkeit beim Oberstiftungsrat v.a. bei der Besoldung von Geistlichen in den Jahren der Inflation von 1919 bis 1923 und bei der Frage der gesetzlichen Neuregelung der Kirchensteuer. Danach wurde Gustav Strohm am 1. Juni 1927 jedoch zum Finanzministerium versetzt, wo er zunächst Haushalts- und Personalreferent war und 1931 zum Ministerialrat aufstieg. In dieser Zeit machte er sich vor allem um die Neuregelung des staatlichen Kassen- und Rechnungswesens und die Badische Staatshaushaltsordnung verdient. Von 1944 bis 1945 konnte Strohm seinen Dienst jedoch nicht mehr regelmäßig versehen, da er aufgrund der Kriegsereignisse ausgebombt worden war, nun in Rotenfels im Murgtal wohnte, Bahnfahrten nach Karlsruhe aber in dieser Zeit sehr schwierig waren. Bis 1933 gehörte Gustav Strohm der Zentrumspartei an und war stark katholisch verwurzelt. Strohm war nie Mitglied der NSDAP, weshalb ihm die Leitung des Personalreferats des Finanzministeriums entzogen, seine Funktionen auf die eines Regierungsdirektors herabgestuft wurden und er schließlich im Dezember 1944 zunächst in den Ruhestand versetzt werden sollte, was aber dann lediglich in eine Beurlaubung aus gesundheitlichen Gründen umgewandelt wurde. Dennoch wurde Strohm nach dem Krieg von der amerikanischen Militärregierung entlassen. Er wurde jedoch in die französische Zone berufen und dort zunächst als Leiter der Freiburger Außenstelle des Ministeriums, bzw. dann bis 1947 als Leiter der Zentral- und Finanzabteilung des Finanzministeriums in Freiburg eingesetzt. 1947 wurde Strohm als Ministerialdirektor zum Ministerium der Wirtschaft und Arbeit versetzt und bereits 1952 pensioniert. Er verstarb am 14. Februar 1956 in Freiburg im Breisgau.

Überlieferungsgeschichte und Erschließung: Der Nachlass Gustav Strohms gelangte, angereichert durch "Erinnerungen an die Übergangsphase zwischen 1945 und 1947" aus der Feder seines Sohnes Otmar Strohm, durch letzteren am 1. Juni 1977 ins Staatsarchiv Freiburg. Es handelt sich allerdings nur noch um einen Splitternachlass, der aus lediglich 4 Archivalieneinheiten besteht. Im Staatsarchiv Freiburg werden zudem eine Entnazifizierungsakte zu Gustav Strohm unter der Signatur D 180/2_036607 sowie eine Akte über das Ausscheiden Gustav Strohms aus dem aktiven Staatsdienst unter der Signatur C 5/1_5279 verwahrt. Der vorliegende Bestand wurde im August 2011 durch Stefanie Albus-Kötz im Rahmen eines Projekts der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg erschlossen. Er umfasst nun 4 Archivalieneinheiten oder 0,1 lfd. m und ist unter der Signatur T 1 (Zugang 1977/0039) Nr. ... einsehbar. Freiburg im August 2011 Dr. des. Stefanie Albus-Kötz

Reference number of holding
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg, T 1 (Zugang 1977/0039)
Extent
1-4

Context
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg (Archivtektonik) >> Nachlässe und Familienarchive >> Nachlässe und Vorlässe

Indexentry person
Strohm, Gustav - Nachlass
Strohm, Gustav

Date of creation of holding
1945-1946 (1977)

Other object pages
Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
Rights
Last update
24.04.2024, 2:36 PM CEST

Data provider

This object is provided by:
Landesarchiv Baden-Württemberg. If you have any questions about the object, please contact the data provider.

Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1945-1946 (1977)

Other Objects (12)