Büste

Wilhelm von Waldeyer

Wilhelm von Waldeyer (1836–1921) war in Straßburg, anschließend in Berlin Professor für pathologische Anatomie. Das Modell seiner Büste entstand zwischen dem 22. Februar und dem 3. April 1911. Auf dem vorliegenden getönten Gipsabguss sind genaue Angaben darüber notiert, wie hoch die Herme zu arbeiten sei. Diese Anweisungen finden sich an der Marmorausführung im Anatomischen Institut der heutigen Humboldt-Universität zu Berlin verwirklicht. Vermutlich wurde die Büste im Hinblick auf Waldeyers 75. Geburtstag von der damaligen Friedrich-Wilhelms-Universität bestellt. Noch deutlicher als bei dem Porträt Rubners (B II 189) zeigt sich hier, dass Schaper in seinen späten Büsten – vielleicht unter dem Einfluss Adolf von Hildebrands – bestrebt war, die zeitgenössische Kleidung möglichst unauffällig zu gestalten. Im vorliegenden Falle ist die Hermenvorderseite noch weiter nach oben gezogen, die Revers sind betont flach gehalten, und weitere Accessoires (wie das so häufig von Schaper benutzte Halstuch) bleiben ganz ausgeschlossen. Besonders eindringlich und lebensnah gestaltete der Bildhauer auch hier den Blick mit belebenden Augensternen, die einen Kontrast zur klassischen Hermenform des Werks bilden. | Bernhard Maaz

Vorderansicht | Fotograf*in: Andres Kilger

Public Domain Mark 1.0 Universell

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Standort
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
B II 190
Maße
Höhe x Breite x Tiefe: 53 x 33 x 28 cm
Höhe: 53 cm
Breite: 33 cm
Tiefe: 28 cm
Material/Technik
Gips, getönt

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1921 aus dem Nachlass Fritz Schaper übernommen, 1939 in einem Konvolut von 30 Werken der Nationalgalerie übereignet
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1911

Letzte Aktualisierung
08.08.2023, 11:02 MESZ

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Objekttyp

  • Büste

Beteiligte

Entstanden

  • 1911

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