Archivalie – Werkmanuskript

Charlotte von Weiss <Auszug>

Transkription:

Einen Engel nannte sie nicht
blos die treue Zéphire. Auch die
Leute im Städtchen nannten sie
so; und noch manche andere. An
dem Schreibtisch, unter der der Schießscharte der
dicken Mauer, hatte die Ursinus ihr Te-
stament aufgesetzt u. in diesem unter
vielen anderen Legaten, die sie für wohl-
tätige Zwecke bestimmte, dem Verein
"zur Besserung der Strafgefangenen" 5000
Taler vermacht. Und dazu geschrieben: "dass
ich 25 Jahre hindurch Gelegenheit hatte zu be-
merken, wie nöthig dieser Verein ist, um
die mehr verwirrten als verderbten Individu-
en zu retten." -
Als die verwitwete Geheimrätin Ursinus,
geb. von Weiss, nach dreißigjähriger Haft
im Sarge lag, so, wie sie es genau vorge-
schrieben hatte, im schwarzseidenen Kleid, ein
weißes Spitzenhäubchen mit blaßbraunen
Bändern auf dem noch reichen Haar, die Hän-
de, an denen 2 Trauringe u. ein Ring mit
weißer Perle glänzten, gefaltet, weinte
nicht nur die treue Zéphire.
(Schluß des Romans
"Charlotte von Weiss.")

Digitalisierung: Archiv des Heine-Instituts und Schumann-Hauses

Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International

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Archivaliensignatur
Autographensammlung van Endert/Engelmann, HHI.2016.G.1001.865
Material
1 eigenhändiges Albumblatt mit Unterschrift
Sprache der Unterlagen
Deutsch

Kontext
Autographensammlung van Endert/Engelmann >> Archivalie – Werkmanuskript
Bestand
HHI.SLG van Endert/Engelmann Autographensammlung van Endert/Engelmann

Indexbegriff Person

Urheber
Laufzeit
o. D.

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Letzte Aktualisierung
08.08.2024, 14:15 MESZ

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Objekttyp

  • Archivalie – Werkmanuskript

Beteiligte

Entstanden

  • o. D.

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