Bestand

Dr. August Dresbach (Bestand)

Bestandsbeschreibung: Dr. August Dresbach, von Beruf und Berufung Journalist, war nach dem 2. Weitkrieg Landrat des Oberbergischen Kreises, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Essen, Mitglied des Deutschen Bundestages 1949 - 1965 und dazu Mitglied oder Vorstand zahlreicher kommunaler, politischer oder wirtschaftlicher Gremien. Seit 1925 hat Dr. Dresbach eine reiche journalistische und publizistische Tätigkeit entfaltet; allein die Berichte und Kommentare in der Kölnischen Zeitung und im Kölner Stadtanzeiger aus den Jahren 1925 bis 1940 (von Dr. sorgsam gesammelt und in Sammelmappen eingeklebt) umfassen 2125 Titel. Die publizistische Tätigkeit nach dem 2. Weltkrieg war, was den Umfang anbelangt, sicher nicht viel geringer, wenn sich auch deren Zahl nicht einmal annähernd ermitteln lässt, da Dr. Dresbach sie nicht systematisch sammelte. Hierin zeigt sich auch einer seiner Charakterzüge, nämlich der, einer erledigten Aufgabe keine weitere Aufmerksamkeit mehr zukommen zu lassen. Die Überfülle an Aufgaben und der daraus resultierende Zeitmangel haben diese Neigung noch verstärkt, andererseits aber auch dazu geführt, dass manche Behauptung allzu schnell und ungeprüft in Brief oder Veröffentlichung aufgestellt wurde und ihn dann gelegentlich zur Revokation zwang. Im Ganzen gesehen sind die Nachkriegsveröffentlichungen wesentlich gereifter und - durch den Fortfall des Zwangs der Pressearbeit - noch freier in der Äußerung der eigenen Meinung, unbekümmert um die Meinung seiner Freunde, Parteifreunde oder Kollegen. Von besonderem Reiz sind seine knappen, prägnanten Formulierungen, die stets auf das Wesentliche zielen, sein mitunter beißend scharfer Witz und sein glänzender Stil. Dies gilt insbesondere auch von seinen zahlreichen Reden, Vorträgen und Diskussionsbeiträgen, von denen eine ganze Anzahl auch im Druck vorliegt (man vergleiche dazu auch die einschlägigen Bundestagsprotokolle). Der umfangreichen Korrespondenz mit Verwandten, Freunden, Bekannten und Mitarbeitern, mit Politikern, Schriftstellern, Redakteuren, 3 Wissenschaftlern, Petenten und anderen Personen zollte er wohl noch weniger Aufmerksamkeit als seinen Veröffentlichungen. Aus der Zeit vor 1945 hat sich an Korrespondenz fast nichts erhalten. Die gesamte, von seiner Sekretärin, Fräulein Walter, sehr sorgfältig geführte und auch gesammelte Korrespondenz ließ er nach seinem Ausscheiden als Landrat des Oberbergischen Kreises 1951 bei der Kreisverwaltung zurück. Dieser Schriftwechsel wird heute im Kreisarchiv verwahrt und bildet den Teil I des folgenden Verzeichnisses. Von der ebenfalls sehr umfangreichen Korrespondenz aus den Jahren nach 1951 hat sich zwar im Besitz seiner Witwe und seiner beiden Töchter ein ansehnlicher Bestand erhalten, doch sind zweifellos bedeutende Teile des Briefwechsels und der kleineren Veröffentlichungen entweder nicht aufgehoben worden oder noch nicht erfasst. Hinzu kommt, dass Dr. Dresbach bis zum altersbedingten Nachlassen der Sehkraft bzw. zur fast völligen Erblindung (nach missglückter Augenoperation 1965) den weitaus größten Teil seines Briefwechsels handschriftlich erledigte. Dadurch sind von seinen eigenen Briefen oder Antwortschreiben kaum Durchschläge oder Kopien vorhanden. Diese Lücke könnte nur durch eine mühevolle Erfassung der Schriftstücke im Besitz oder Nachlass der Empfänger, soweit diese bekannt sind, in etwa geschlossen werden. Das Kreisarchiv Gummersbach verwahrt zur Zeit nur die Korrespondenzen Dr. Dresbachs aus den Jahren 1945 - 1951. Dieser Bestand umfasste zunächst 21 Standordner, 55 Schnellhefter und etwa 20 Aktendeckel mit lose eingelegten Schriftstücken. Er wurde vom Unterzeichner von Mai 7 bis einschließlich September 1971 gesichtet, neu geordnet und verzeichnet. Zur gleichen Zeit wurde auch der Nachlass im Besitz von Frau Christine Dresbach gesichtet und verzeichnet. Ober den Zustand und die ursprüngliche Ordnung des Bestandes im Kreisarchiv gibt der als Anhang III dem Verzeichnis beigegebene Tätigkeits-Zwischenbericht vom 21. Juni 1971 hinreichend Aufschluss, so dass dies hier nicht wiederholt zu werden braucht. Der Bestand ist in 25 Archivmappen mit Fadenheftung untergebracht und gliedert sich in acht Sachgruppen. Nicht aufgenommen wurde der ziemlich umfangreiche, aber keineswegs lückenlose Bestand an Rundschreiben des Deutschen Landkreistages und des Nordrhein-Westfälischen Landkreistages, die durchweg von deren Hauptgeschäftsführer, nicht aber von deren Präsidenten bzw. Vorsitzenden verfasst und redigiert wurden. Diese Rundschreiben sind weder für die Tätigkeit Dr. Dresbachs noch für die Geschichte des Oberbergischen Kreises relevant. Das gleiche gilt von den Rundschreiben, Niederschriften und Protokollen der Studienstiftung des Deutschen Volkes, des Institutes zur Förderung öffentlicher Angelegenheiten und der Rheinischen Girozentrale und Provinzialbank (einschließlich der Vorlagen für den Kreditausschuss dieser Bank). sie wurden daher durchweg zur Vernichtung freigegeben. Aufbewahrt und dem Archivbestand eingegliedert wurden dagegen die Informations-Rundschreiben der Deutschen Bank Gummersbach bzw. der Industrie- und Handelskammer Köln, Außenstelle Gummersbach sowie die monatlichen Textberichte des Arbeitsamtes Gummersbach, da diese zumindest für die Geschichte des Oberbergischen Kreises von Bedeutung sind und durch gelegentliche Randbemerkungen Dr. Dresbachs noch ein besonderes Gewicht erhalten. Der Bestand des Kreisarchivs Gummersbach und der von Frau Christine Dresbach, Ründeroth zur Verfügung gestellte Nachlass ihres Gatten wurden von der Archivberatungsstelle beim Landschaftsverband Rheinland auf Mikrofilm aufgenommen, um späteren Verlusten vorzubeugen. Die Archivberatungsstelle hat darüber hinaus durch großzügige Unterstützung und Beratung die Durchführung der Ordnung und Erschließung des Nachlasses Dr. Dresbach ganz wesentlich gefördert, wofür ihr an dieser Stelle der gebührende Dank abgestattet wird. Gummersbach, am 29. Oktober 1971 Dr. Walter Lorenz

Form und Inhalt: Dr. August Dresbach, von Beruf und Berufung Journalist, war nach dem 2. Weitkrieg Landrat des Oberbergischen Kreises, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Essen, Mitglied des Deutschen Bundestages 1949 - 1965 und dazu Mitglied oder Vorstand zahlreicher kommunaler, politischer oder wirtschaftlicher Gremien. Seit 1925 hat Dr. Dresbach eine reiche journalistische und publizistische Tätigkeit entfaltet; allein die Berichte und Kommentare in der Kölnischen Zeitung und im Kölner Stadtanzeiger aus den Jahren 1925 bis 1940 (von Dr. sorgsam gesammelt und in Sammelmappen eingeklebt) umfassen 2125 Titel. Die publizistische Tätigkeit nach dem 2. Weltkrieg war, was den Umfang anbelangt, sicher nicht viel geringer, wenn sich auch deren Zahl nicht einmal annähernd ermitteln lässt, da Dr. Dresbach sie nicht systematisch sammelte. Hierin zeigt sich auch einer seiner Charakterzüge, nämlich der, einer erledigten Aufgabe keine weitere Aufmerksamkeit mehr zukommen zu lassen. Die Überfülle an Aufgaben und der daraus resultierende Zeitmangel haben diese Neigung noch verstärkt, andererseits aber auch dazu geführt, dass manche Behauptung allzu schnell und ungeprüft in Brief oder Veröffentlichung aufgestellt wurde und ihn dann gelegentlich zur Revokation zwang. Im Ganzen gesehen sind die Nachkriegsveröffentlichungen wesentlich gereifter und - durch den Fortfall des Zwangs der Pressearbeit - noch freier in der Äußerung der eigenen Meinung, unbekümmert um die Meinung seiner Freunde, Parteifreunde oder Kollegen. Von besonderem Reiz sind seine knappen, prägnanten Formulierungen, die stets auf das Wesentliche zielen, sein mitunter beißend scharfer Witz und sein glänzender Stil. Dies gilt insbesondere auch von seinen zahlreichen Reden, Vorträgen und Diskussionsbeiträgen, von denen eine ganze Anzahl auch im Druck vorliegt (man vergleiche dazu auch die einschlägigen Bundestagsprotokolle). Der umfangreichen Korrespondenz mit Verwandten, Freunden, Bekannten und Mitarbeitern, mit Politikern, Schriftstellern, Redakteuren, 3 Wissenschaftlern, Petenten und anderen Personen zollte er wohl noch weniger Aufmerksamkeit als seinen Veröffentlichungen. Aus der Zeit vor 1945 hat sich an Korrespondenz fast nichts erhalten. Die gesamte, von seiner Sekretärin, Fräulein Walter, sehr sorgfältig geführte und auch gesammelte Korrespondenz ließ er nach seinem Ausscheiden als Landrat des Oberbergischen Kreises 1951 bei der Kreisverwaltung zurück. Dieser Schriftwechsel wird heute im Kreisarchiv verwahrt und bildet den Teil I des folgenden Verzeichnisses. Von der ebenfalls sehr umfangreichen Korrespondenz aus den Jahren nach 1951 hat sich zwar im Besitz seiner Witwe und seiner beiden Töchter ein ansehnlicher Bestand erhalten, doch sind zweifellos bedeutende Teile des Briefwechsels und der kleineren Veröffentlichungen entweder nicht aufgehoben worden oder noch nicht erfasst. Hinzu kommt, dass Dr. Dresbach bis zum altersbedingten Nachlassen der Sehkraft bzw. zur fast völligen Erblindung (nach missglückter Augenoperation 1965) den weitaus größten Teil seines Briefwechsels handschriftlich erledigte. Dadurch sind von seinen eigenen Briefen oder Antwortschreiben kaum Durchschläge oder Kopien vorhanden. Diese Lücke könnte nur durch eine mühevolle Erfassung der Schriftstücke im Besitz oder Nachlass der Empfänger, soweit diese bekannt sind, in etwa geschlossen werden. Das Kreisarchiv Gummersbach verwahrt zur Zeit nur die Korrespondenzen Dr. Dresbachs aus den Jahren 1945 - 1951. Dieser Bestand umfasste zunächst 21 Standordner, 55 Schnellhefter und etwa 20 Aktendeckel mit lose eingelegten Schriftstücken. Er wurde vom Unterzeichner von Mai 7 bis einschließlich September 1971 gesichtet, neu geordnet und verzeichnet. Zur gleichen Zeit wurde auch der Nachlass im Besitz von Frau Christine Dresbach gesichtet und verzeichnet. Ober den Zustand und die ursprüngliche Ordnung des Bestandes im Kreisarchiv gibt der als Anhang III dem Verzeichnis beigegebene Tätigkeits-Zwischenbericht vom 21. Juni 1971 hinreichend Aufschluss, so dass dies hier nicht wiederholt zu werden braucht. Der Bestand ist in 25 Archivmappen mit Fadenheftung untergebracht und gliedert sich in acht Sachgruppen. Nicht aufgenommen wurde der ziemlich umfangreiche, aber keineswegs lückenlose Bestand an Rundschreiben des Deutschen Landkreistages und des Nordrhein-Westfälischen Landkreistages, die durchweg von deren Hauptgeschäftsführer, nicht aber von deren Präsidenten bzw. Vorsitzenden verfasst und redigiert wurden. Diese Rundschreiben sind weder für die Tätigkeit Dr. Dresbachs noch für die Geschichte des Oberbergischen Kreises relevant. Das gleiche gilt von den Rundschreiben, Niederschriften und Protokollen der Studienstiftung des Deutschen Volkes, des Institutes zur Förderung öffentlicher Angelegenheiten und der Rheinischen Girozentrale und Provinzialbank (einschließlich der Vorlagen für den Kreditausschuss dieser Bank). sie wurden daher durchweg zur Vernichtung freigegeben. Aufbewahrt und dem Archivbestand eingegliedert wurden dagegen die Informations-Rundschreiben der Deutschen Bank Gummersbach bzw. der Industrie- und Handelskammer Köln, Außenstelle Gummersbach sowie die monatlichen Textberichte des Arbeitsamtes Gummersbach, da diese zumindest für die Geschichte des Oberbergischen Kreises von Bedeutung sind und durch gelegentliche Randbemerkungen Dr. Dresbachs noch ein besonderes Gewicht erhalten. Der Bestand des Kreisarchivs Gummersbach und der von Frau Christine Dresbach, Ründeroth zur Verfügung gestellte Nachlass ihres Gatten wurden von der Archivberatungsstelle beim Landschaftsverband Rheinland auf Mikrofilm aufgenommen, um späteren Verlusten vorzubeugen. Die Archivberatungsstelle hat darüber hinaus durch großzügige Unterstützung und Beratung die Durchführung der Ordnung und Erschließung des Nachlasses Dr. Dresbach ganz wesentlich gefördert, wofür ihr an dieser Stelle der gebührende Dank abgestattet wird.
Gummersbach, am 29. Oktober 1971
Dr. Walter Lorenz

Bestandssignatur
Best. 302

Kontext
Kreisarchiv des Oberbergischen Kreises (Archivtektonik) >> Sammlungen und Nachlässe

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Letzte Aktualisierung
23.06.2025, 08:11 MESZ

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