Bestand

Familie von Rhamm (Bestand)

Bestandsgeschichte: Durch ein Diplom des Kaisers Rudolf II. vom 13.01.1603 wurde dem Eberhard Rham, kurkölnischer Richter zu Rüthen, der Adel verliehen. Auf dem dazugehörigen Wappen befindet sich ein silberner Pferdekopf in rotem Felde.
Gottlieb Rham (1730-1790) war Hofrat und Bürgermeister in Helmstedt. Sein Bruder Johann Christoph Wilhelm Rham (1733-1812) studierte in Helmstedt und floh von dort nach einem tödlichen Duell in die Schweiz (siehe auch Nr. 21). Er ist der Begründer der schweizerischen und amerikanischen Linie (Stammbaum in Zg. 21/2003, Nr. 4).
Im Jahre 1795 wurde dann von Gottliebs Sohn, dem damaligen Oberamtmann zu Bevern, Ludwig Rham (1764-1833), und dessen drei Brüdern unter Bezugnahme auf das Diplom von 1603 die Erneuerung des Adels bei der kaiserlichen Staatskanzlei beantragt, da ihre Vorfahren das Adelsdiplom und die meisten ihrer Familien- und Abstammungsdokumente verloren hatten. Ohne Beanstandungen und ohne klaren Beweis für eine familiäre Verbindung zum 1603 erwähnten Eberhard Rham wurde der Adel durch kaiserliches Diplom vom 28.08.1795 erneuert.
Während die drei Brüder Gottlieb, August und Ernst Rhamm (so die nun gebräuchliche Schreibweise) vom Adelstitel Gebrauch machten und sich sogar die nicht berechtigte älteste Schwester Sophie, die als Hofdame am Meininger Fürstenhof tätig war, fortan "von Rhamm" nannte, verzichtete Ludwig Rhamm auf die Führung des Adelstitels.
Ludwig Rhamm (1764-1833) war von 1804 bis zur Errichtung des Königreichs Westphalen Landsyndikus in Braunschweig, später Mitglied des Landesgerichts in Wolfenbüttel.
Sein Sohn Eduard Rhamm (1808-1891) war als Justizamtmann und Amtsrichter in Vorsfelde, später dann als Obergerichtsrat und zuletzt als Obergerichtspräsident in Wolfenbüttel tätig. Er war seit 1848 Landtagsabgeordneter.
Dessen Sohn Albert (von) Rhamm (1846-1924) wurde ebenfalls Jurist und Rechtshistoriker. Er war

Bestandsgeschichte: Mitglied des Landtags und seit 1884 Landsyndikus. Durch landesherrliches Reskript vom 06.05.1914 nahm Albert den Adelstitel wieder auf und gab ihn an seine Nachfahren weiter.
Letzter männlicher Vertreter der deutschen Linie war Dr. Ulrich von Rhamm (1913-2005), ein Enkel von Albert. Er trat nach dem Zweiten Weltkrieg in den Diplomatischen Dienst ein und war u.a. als Konsul im Generalkonsulat in New York, als Protokollchef in Bonn und als Botschafter in Thailand/Laos und Syrien tätig (Lebenslauf in Nr. 18).
Zwischen 1991 und 2003 hat Dr. Ulrich von Rhamm diesen Bestand in mehreren kleineren und größeren Abgaben im Staatsarchiv hinterlegt. Durch Depositalvertrag vom 16./21. Mai 1991 wurde geregelt, daß der Bestand nach dem Tode des Depositars in das Eigentum des Staatsarchivs übergeht.
Nach dem Tode von Dr. Ulrich von Rhamm am 22. Februar 2005 wurde der Bestand vom Unterzeichnenden verzeichnet und in Teilen nachkassiert. Vor allem die vielen Mehrfachkopien, Durchschläge und Zweitschriften von Briefen, Aufzeichnungen und Tagebuchnotizen konnten so ausgesondert werden.
Wolfenbüttel, im März 2006
Luttmer
(Archivoberinspektor)
Literatur:
La Famille de Rham - Notes généalogiques historiques et biographiques rassemblées et rédigées par Pierre de Rham. Lausanne 1965 (Druck, 360 S.)
DiBi: 2° Zg. 98/1967
Albert von Rhamm: Die Familie von Rhamm (bis 1924)
(maschinenschriftlich, gebunden)
315 N, Nr. 4
Genealogische Ergänzung zur Familiengeschichte von Rhamm 1615-1992
315 N, Nr. 47
Werner Freist: Johann Christoph Wilhelm Rham. Ein Nachtrag zur Familienchronik der Familie von Rhamm. Schöningen 1965
DiBi: 2° Zg. 371/1965
Nachruf des Dr. von Jaksch auf den Ethnologen Karl Rhamm (Sonderdruck aus "Carinthia" I, Heft 4-6, 1912)
DiBi: P 1907
Braunschweigisches Biographisches Lexikon, Hannover 1996, S. 484 (Albert von

Bestandsgeschichte: Rhamm) & S. 485 (Eduard Rhamm)
DiBi: Zg.

Bestandsgeschichte: 224/1996

Zusatzinformationen: Abgeschlossen: Nein

Zusatzinformationen: teilweise verzeichnet

Bestandssignatur
NLA WO, 315 N

Kontext
Nds. Landesarchiv, Abt. Wolfenbüttel (Archivtektonik) >> Gliederung >> 4 Nichtstaatliches Schriftgut (N) >> 4.8 Guts- und Familienarchive, Einzelpersonen

Bestandslaufzeit
1913-2003

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Letzte Aktualisierung
16.06.2025, 12:45 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1913-2003

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