Landhaus | Wohnhaus

Wümmehof; Bremen

Der sogenannte Wümmehof in Bremen-Borgfeld hat nationalen geschichtlichen Denkmalwert als dauerhafter Hauptwohnsitz (1950-1994) von Prinz Louis Ferdinand von Preußen (1907-1994), Chef des Hauses Hohenzollern von 1951-1994. Louis Ferdinand, letzter Thronprätendent aus eigenem Anspruch, verkörperte stets die Hoffnung konservativer Kreise in der Bundesrepublik auf die Wiedereinführung einer (konstitutionell zu denkenden) Monarchie. Er war zweifellos eine Figur der deutschen Zeitgeschichte von erheblicher Bedeutung. Der relativ bescheidene, bürgerliche "Wümmehof" symbolisiert das Versiegen von Glanz und Einfluss des Kaiserhauses in der Nachkriegszeit.Weitere Bedeutung hat der Wümmehof in heimatgeschichtlicher Hinsicht: Als Stätte des zurückgezogenen, in die Dorfgemeinschaft integrierten Lebens der Familie des Chefs des Hauses Hohenzollern im dörflichen Umfeld des bremischen Ortsteils Borgfeld, nicht fern vom Wohnsitz des legendären Bürgermeisters Wilhelm Kaisen. Kaisen unterstützte die Integration des Prinzen in Borgfeld und Bremen und nahm ihn gegen Anfeindungen aus den Kreisen seiner sozialdemokratischen Parteifreunde in Schutz.
Das Landhaus wurde 1939 in schöner landschaftlicher Lage am Ufer der Wümme nach Entwurf des bekannten Bremer Architekten und Dombaumeisters Friedrich Schumacher (1905-1993), Cousin des bedeutenden, aus Bremen gebürtigen Hamburger Baudirektors Fritz Schumacher (1869-1947), erbaut. Dieser für die örtlichen Bestrebungen konservativer architektonischer Gestaltung seiner Entstehungszeit überaus charakteristische und in gestalterischer Hinsicht zu den besten Vertretern des traditionalistisch ausgerichteten Landhausbaus der 1930er-Jahre in Bremen zählende, außerordentlich gut erhaltene Bau wurde in dem Standardwerk "Bremen und seine Bauten 1900-1950" publiziert, das sich die Dokumentation ausgewählter beispielhafter bremischer Architektur zum Ziel gesetzt hatte.
Der Garten entstand 1909 für einen Vorgängerbau des heutigen Wümmehofs nach einer Planung des bedeutenden Bremer Gartenarchitekten Friedrich Gildemeister (1887-1947), eines deutschlandweit einflussreichen Vertreters der Wiederbelebung der formalen Gartenkunst im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts. Er ist zwar nur noch als Relikt überliefert, stellt aber eine der wenigen überhaupt noch in Spuren existierenden Schöpfungen Gildemeisters in Bremen dar.

Urheber*in: Friedrich Gildemeister; Friedrich Wilhelm Kellner; Friedrich Gildemeister; Friedrich Schumacher; Friedrich Wilhelm Kellner / Rechtewahrnehmung: Landesamt für Denkmalpflege Bremen

Urheberrechtsschutz

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Standort
Katrepeler Landstraße 48 & 50, Bremen

Klassifikation
Einzeldenkmal

Ereignis
Herstellung
(wer)
Entwurf: Gildemeister, Friedrich (Gartenarchitekt)
Bauherr: Kellner, Friedrich Wilhelm (Kaufmann)
(wann)
1905
Ereignis
Herstellung
(wer)
Entwurf: Gildemeister, Friedrich (Gartenarchitekt)
(wann)
1911
Ereignis
Herstellung
(wer)
Entwurf: Schumacher, Friedrich (Architekt)
Bauherr: Kellner, Friedrich Wilhelm (Kaufmann)
(wann)
1939

Letzte Aktualisierung
11.08.2025, 13:58 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Wohnhaus; Landhaus

Beteiligte

  • Entwurf: Gildemeister, Friedrich (Gartenarchitekt)
  • Bauherr: Kellner, Friedrich Wilhelm (Kaufmann)
  • Entwurf: Schumacher, Friedrich (Architekt)

Entstanden

  • 1905
  • 1911
  • 1939

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