Archivbestand
Militärischer Nachlass Theodor von Stroebel, Generalleutnant, Chef des Stabs des Stv. Generalkommandos XIII. AK *1856 +1929 (Bestand)
1. Zur Biographie von Theodor von Stroebel: Theodor Hermann von Stroebel wurde am 6. Juni 1856 als Sohn des Kriegsgerichtsrats Hermann Stroebel und seiner Frau Sofie in Vaihingen an der Enz geboren. Nach dem Besuch der Realschule, der Oberrealschule und des Gymnasiums in Ulm absolvierte er einige Semester am Polytechnikum in Stuttgart, bevor er am 1. Oktober 1875 als Einjährig-Freiwilliger in das Infanterie-Regiment Nr. 125 ¿Kaiser Friedrich, König von Preußen¿ eintrat. Bereits am 2. Dezember 1875 wurde Stroebel als Fähnrich in das Feldartillerie-Regiment Nr. 29 ¿Prinzregent Luitpold von Bayern¿ versetzt, in welchem er bis Oktober 1898 verblieb. Stroebel stieg in dieser Zeit bis zum Hauptmann auf. Er wurde vom 1. Oktober 1879 bis zum 25. Juli 1880 zur Vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule Berlin sowie vom 4. April 1887 bis zum 30. Juni 1888 an die Artillerie- und Schießschule Berlin abkommandiert. Ab 1. April 1898 diente Theodor Stroebel im württembergischen Kriegsministerium. Hier hatte er die Stelle eines Referenten bei der Waffenabteilung inne. Stroebel wirkte ab 18. Juli 1902 als Abteilungskommandeur des vorpommerschen Feldartillerie-Regiments Nr. 38 in Stettin. Unmittelbar vor seinem Wechsel nach Vorpommern wurde er mit dem Orden der Württembergischen Krone ausgezeichnet und dadurch in den Adelsstand erhoben. Am 24. April 1904 übernahm Stroebel das Kommando des Feldartillerie-Regiments Nr. 49 in Ulm. 1908 erlangte er den Dienstgrad eines Obersten. Aufgrund gesundheitlicher Beschwerden (Herzerkrankung) schied Stroebel 1909 aus dem aktiven Dienst aus. Er wurde zum Kommandeur des Landwehrbezirks Reutlingen ernannt. 1913 wechselte er in gleicher Eigenschaft in den Landwehrbezirk Stuttgart. Nach Kriegsausbruch 1914 trat Stroebel als Chef des Stabes zum Stellvertretenden Generalkommando XIII. Armeekorps über. Er bekleidete diese verantwortungsvolle Stellung bis zum 3. Februar 1919, also über das Kriegsende hinaus. Stroebel erhielt am 15. Dezember 1914 den Charakter sowie ein Jahr später das Patent eines Generalmajors. Am 6. Juni 1919 wurde Stroebels mobile Verwendung von der württembergischen Regierung aufgehoben. Zwei Monate später erhielt er den Charakter eines Generalleutnants. Nach dem Krieg war Stroebel als zweiter Vorsitzender und Geschäftsführer im Württembergischen Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes sowie als Inspektor der freiwilligen Sanitätskolonne tätig. Stroebel heiratete am 1. Oktober 1881 in Stuttgart Sophie Sarwey. Aus der Ehe gingen ein Sohn und zwei Töchter hervor. Sein Sohn Walter schlug ebenfalls eine militärische Laufbahn bei der Artillerie ein (vgl. Major Walter Stroebel, M 430/2 Bü 2145). Theodor von Stroebel verstarb am 16. September 1929 im Alter von 73 Jahren.
2. Zur Geschichte und Verzeichnung des Bestandes: Die im Bestand M 660/226 überlieferten Dokumente lassen sich in drei Gruppen gliedern. Erhalten sind erstens Ausarbeitungen und Vortragsmanuskripte Theodor von Stroebels aus der Zeit zwischen 1882 und 1913. Diese Schriften haben vor allem Fragen des Artillerieeinsatzes zum Gegenstand. Stroebels Interesse galt daneben der Analyse zeitgenössischer Feldschlachten. Zweitens sind im Nachlass Stroebels Unterlagen aus der Zeit des Ersten Weltkriegs überliefert. Hervorzuheben sind hier Reiseberichte an die Westfront, die zum Teil auch im Druck erschienen sind (¿Meine Reisen in Feindesland nach Frankreich¿, 1916). Drittens enthält der Nachlass verschiedene Dokumente über die Revolution 1918 in Württemberg und ihre Bewertung zur Zeit der Weimarer Republik. Der Nachlass Theodor von Stroebels wurde am 19. September 1938 durch seine Witwe an das Heeresarchiv Stuttgart abgegeben. Die Unterlagen wurden dort geordnet, registriert und in Mappen verpackt. Die Erschließung des Bestandes führte Archivinspektoranwärterin Katharina Maiworm im Juli 2014 unter Anleitung von Dr. Wolfgang Mährle durch. Die Unterlagen wurden neu geordnet. Zudem erfolgte eine Überarbeitung der Titelaufnahmen. Der Bestand M 660/226 umfasst 15 Büschel im Umfang von 0,15 lfd.m.
3. Quellen und Literatur: a) Quellen M 430/2 Bü 2146 Personalakte Theodor von Stroebel M 743/2 Bü 517 Materialsammlung zur Biographie Theodor von Stroebel M 707 Nr. 1544 Portraitfotos von Theodor von Stroebel b) Werke Theodor von Stroebels -von Stroebel, Theodor: Meine Reisen in Feindesland nach Frankreich, März-April 1915 und Mai-Juni 1916, Stuttgart 1916. c) Literatur Zum 50jährigen Soldatenjubiläum von Theodor von Stroebel. In: Schwäbischer Merkur, 30.09.1925 Zum 50jährigen Soldatenjubiläum von Theodor von Stroebel. In: Schwäbische Kronik, 30.09.1925 Zum 70. Geburtstag von General von Stroebel. In: Schwäbische Kronik, 05.06.1926 Trauerfeier für Generalleutnant von Stroebel. In: Schwäbische Kronik, 18.09.1929 Stuttgart, im August 2014 Dr. Wolfgang Mährle Katharina Maiworm
- Bestandssignatur
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Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, M 660/226
- Umfang
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15 Büschel (0,10 lfd. m)
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Militärische Bestände 1871-ca. 1920 >> Nachlässe und Sammlungen >> Nachlässe
- Indexbegriff Person
- Bestandslaufzeit
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1882-1929
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
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13.11.2025, 14:39 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1882-1929