Arbeitspapier

F.R.A.N.Z.-Studie: Hindernisse und Perspektiven für mehr Biodiversität in der Agrarlandschaft

Zu Beginn des Demonstrations- und Dialogprojekts 'F.R.A.N.Z. - Für Ressourcen, Naturschutz und Landwirtschaft mit Zukunft' wurden 2017 bundesweit Landwirte und Berater zur Umsetzung von Biodiversitätsmaßnahmen in landwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland befragt. In 44 leitfadengestützten Interviews und drei Gruppendiskussionen berichteten die Befragten über aktuelle Hemmnisse und Verbesserungsmöglichkeiten in der landwirtschaftlichen Praxis. Im Fokus standen Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen und weitere regionale Programme. Neben den agrarpolitischen Rahmenbedingungen und konkreten Erfahrungen mit Maßnahmen wurden betriebswirtschaftliche, produktionstechnische und administrative Aspekte angesprochen. Auch die Vereinbarkeit mit den Wertvorstellungen Dritter sowie die konkrete Beratungsleistung kamen zur Sprache. Der Fragebogen bestand überwiegend aus halboffenen und offenen Fragen, die dazu dienten herauszufinden, welche Gründe aus Sicht des Betriebsleiters ausschlaggebend bei der Entscheidung für oder gegen die Umsetzung von Biodiversitätsmaßnahmen sind. Folgende Kernaussagen lassen sich aus den Antworten ableiten: - Die Wirtschaftlichkeit des Betriebs darf nicht beeinträchtigt werden. - Die Sicherheit über den Fortbestand der Programme in der bestehenden Form sowie die Sicherheit bezüglich der Kenntnis von Auflagen werden als unzureichend angesehen. - Die Notwendigkeit von Sanktionen wird anerkannt, es herrscht jedoch große Angst vor Anlastungen bei unbewussten/nicht zu verhindernden Verstößen (z. B. witterungsbedingt). - Mehr Flexibilität bei Bearbeitungsterminen, Abmessungen und der generellen Ausgestaltung der Maßnahmen ist eine zentrale Forderung der Befragten. - Ein wichtiges Anliegen aller Beteiligten ist es, die Ziele und Erfolge der Maßnahmen verstärkt durch Beratung und Öffentlichkeitsarbeit zu kommunizieren. - Die Verbesserung des Images des eigenen Betriebs und der Landwirtschaft allgemein stellt ein wichtiges Motiv der Befragten für die Umsetzung von Maßnahmen dar. Die Befragung hat gezeigt, dass sowohl harte Faktoren wie die Wirtschaftlichkeit als auch weiche Faktoren wie das Image über die Umsetzung von Maßnahmen entscheiden. Um eine bessere Akzeptanz zu erreichen, müssten die Maßnahmen flexibler an regionale Ansprüche angepasst werden. Ebenso gilt es, die Kommunikation innerhalb der Landwirtschaft, aber auch nach außen in Richtung Gesellschaft/Bevölkerung zu intensivieren.

Sprache
Deutsch

Erschienen in
Series: Thünen Working Paper ; No. 75

Klassifikation
Landwirtschaft, Veterinärmedizin
Agriculture: General
Agricultural Policy; Food Policy
Ecological Economics: Ecosystem Services; Biodiversity Conservation; Bioeconomics; Industrial Ecology
Thema
Biodiversität
Agrarumweltmaßnahmen
Befragung
Deutschland
Biodiversity
agri-environmental measures
survey
Germany

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Joormann, Ineke
Schmidt, Thomas G.
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Johann Heinrich von Thünen-Institut
(wo)
Braunschweig
(wann)
2017

DOI
doi:10.3220/WP1503042751000
Handle
URN
urn:nbn:de:gbv:253-201708-dn058946-9
Letzte Aktualisierung
10.03.2025, 11:41 MEZ

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Objekttyp

  • Arbeitspapier

Beteiligte

  • Joormann, Ineke
  • Schmidt, Thomas G.
  • Johann Heinrich von Thünen-Institut

Entstanden

  • 2017

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