Gliederung
Sekretariat des ZK der SED (Beschlussauszüge, nicht behandelte Vorlagen, Rundschreiben, Informationen)
Beschlussauszüge Beschlussauszüge des Sekretariats wurden für führende Funktionäre des Staats- und Wirtschaftsapparates und der Massenorganisationen sowie für Mitglieder und Kandidaten des ZK, PB, Sekretariats und Abteilungsleiter des ZK, als Vertrauliche bzw. Geheime Verschlusssachen aus den Sitzungs- und Umlaufprotokollen des Sekretariats angefertigt. Sekretärinnen im Bereich Protokollbüro (ab 1987 „Beschlußbüro“ genannt) stellten die Auszüge auf einem Standardformular her und leiteten diese über einen im Arbeitsprotokoll festgelegten Verteilerschlüssel an die betreffenden Funktionäre "persönlich" oder über "Kurier" weiter. Diese Unterlagen, Einzelbeschlüsse mit den entsprechenden Anlagen, waren nach termingerechter Umsetzung mit einem Vermerk an den Leiter des Büros des Politbüros zurückzugeben. Im Protokollbüro wurde jeweils ein Exemplar des Beschlussauszuges für den Handapparat des Leiters des Büros des Politbüros gesondert, jahrgangsweise nach sachlichem Gesichtspunkt (nicht nach Sitzungsdatum), ab 1968 nach Aktenplan-Nummer, lose in Mappen abgelegt. Die Beschlussauszüge wurden jährlich dem IPA übergeben. Obwohl der Inhalt der Auszüge auch in den Arbeits- und Reinschriftenprotokollen überliefert ist, sind die Beschlussauszüge archivwürdig, da sie weitergehende Informationen enthalten. Ihnen wurden vom Leiter des Büros des Politbüros, wenn auch sporadisch, Umlaufvorlagen, Anlagen, nicht behandelte Vorlagen, Mitteilungen, Lesematerialien, Berichte, Stellungnahmen, Informationen beigefügt, die in dem Arbeits- und Reinschriftenprotokoll keine Berücksichtigung fanden. Die Auszüge enthalten wesentliche Angaben über den Verteilerschlüssel (Festlegung der Verantwortlichkeit). Handschriftliche Bearbeitungsvermerke wie Streichungen im Text oder Hinzufügen von Festlegungen vom Büroleiter des PB, Anmerkungen von den Mitgliedern des Sekretariats oder Hinweise von Funktionären aus dem Partei- und Staatsapparat vermitteln Details hinsichtlich der Umsetzung und Handhabung der Beschlüsse. Rundschreiben Einzelbeschlüsse des Sekretariats, - wie Direktiven, Einschätzungen, Weisungen, Festlegungen zu den verschiedensten Sachfragen -, wurden mit einem Anschreiben versehen, vom Sekretär des ZK oder bei dessen Abwesenheit durch einen seiner Vertreter bzw. vom Leiter des Büros des Politbüros über einen Verteilerschlüssel als Rundschreiben an Partei- und Staatsfunktionäre verschickt. Rundschreiben waren parteiinterne Unterlagen, die nicht zur Veröffentlichung bestimmt waren. Sie belegen die Informationspraxis der Parteiführung. Die überlieferten Rundschreiben enthalten Informationen zur Außen-, Militär-, Sicherheits-, Bildungs-, Kultur-, Jugend-, Frauen-, Sport-, Gesundheits-, Sozial-, Agrar-, Wirtschafts- und Medienpolitik sowie zu Gedenk- und Jahrestagen, geben Einblicke in die Struktur und Arbeitsweise des Parteiapparates sowie Personalangelegenheiten in führenden Partei- und Staatsgremien und zur Ausbildung von Funktionären an SED-Bildungseinrichtungen. Informationen Einerseits fanden Sitzungen des Sekretariats statt, andererseits wurden Beschlüsse im Umlaufverfahren bestätigt. Ein Mitglied des Sekretariats erhielt mit der Einladung zur Sekretariatssitzung die Tagesordnung und im Umlaufverfahren neben den schriftlichen Beschlussvorlagen zusätzlich Informationen, angefertigt in Organisationseinheiten des Partei-, Staats-, und Wirtschaftsapparates, die als "geheime und vertrauliche Mitteilungen" zu verschiedenen Sachfragen vorlagen, zur Kenntnis. Die Auszeichnung der Schriftstücke mit einem Stempel "Information Sekretariat" veranlasste der Parteichef oder bei dessen Abwesenheit einer seiner Vertreter. Handschriftlich vermerkte der Protokollführer oder eine zuständige Bürosekretärin für den Bereich Sekretariat das Datum der Kenntnisnahme auf der ersten Seite des Dokuments. 1952 - 1989
- Context
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Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
- Holding
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BArch DY 30 Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
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30.01.2024, 2:26 PM CET
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