Archivbestand

Nachlass Austermann, Heinrich (Bestand)

Laufzeit: 1960 - 1990 Umfang: 1 Verzeichnungseinheit (0,1 lfm.) Zitierung: StdAMs, Nachlass Austermann, Nr. ... Lebensdaten: Heinrich Austermann wurde am 22. Mai 1909 in Papenburg geboren. Nach dem Besuch eines Realgymnasiums legte er 1928 die Reifeprüfung ab. Anschließend an sein Jurastudium an den Universitäten Innsbruck, München und Münster sowie dem Zweiten Staatsexamen kam er 1935 als Assessor zur Stadtverwaltung Münster; gleichzeitig wurde er Geschäftsführer der Flughafen Münster GmbH. Vom Sommer 1939 bis Herbst 1946 war Austermann, der am 1. Januar 1942 zum Rechtsrat ernannt wurde, Soldat. Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft in Norwegen nahm er sofort den Dienst bei der Stadtverwaltung als Rechtsrat wieder auf. Seit 1947 war er zudem Geschäftsführer der 'Halle Münsterland GmbH' und ehrenamtlicher Vorsitzender des Kreisverbandes des DRK. Am 5. Februar 1948 wurde er vom Rat auf 12 Jahre zum Stadtrat gewählt mit dem be-sonderen Auftrag, sich der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt anzunehmen. Am 22. Oktober 1951 wurde Stadtrat Austermann Stadtkämmerer. Am 27. Oktober 1952 übertrug ihm der Rat der Stadt einstimmig das Amt des Oberstadtdirektors. Diese Amt hatte er bis zu seiner Pensionierung am 31. Oktober 1973 inne. Oberstadtdirektor Heinrich Austermann bewältigte in seiner Amtszeit drei große Aufgaben. Zunächst brachte er den Wiederaufbau der Stadt voran. Es gilt als sein Verdienst, das den historischen Bauten ein wesentlicher Platz im Stadtbild gesichert wurde. Darüber hinaus förderte er die Entwicklung neuer Stadtteile, indem er viele Großbauprojekte ins Leben rief. Oberstadtdirektor Austermann wird nicht nur der Architekt des neuen Münster, sondern auch der Wegbereiter eines 'größeren Münster' verstanden. Er vertrat die Position, daß Münsters Entwicklung nur zukunftsträchtig sein könnte, wenn es über einen genügend großen Entwicklungsraum verfügen würde. Er stellte entscheidende Weichen für die Eingliederung von neun Umlandgemeinden mit ca. 65000 Einwohnern in das Stadtgebiet Münsters und bereitete die am 1. Januar 1975 in Kraft getretene Kommunalen Neugliederung mit vor. Im Rahmen der Kulturpflege setzte er sich beispielsweise für den Ausbau der Westfälischen Wilhelms-Universität zu einer der größten Hochschulen Deutschlands ein. Heinrich Austermann wirkte als langjähriges Präsidiumsmitglied des Deutschen Städtetages weit über Münster hinaus und führte hier den Vorsitz des Rechts-und Verwaltungsausschusses. Einige Jahre lang war er ferner Vorsitzender des Städtetages Nordrhein-Westfalen und außerdem Mitglied der Bundesanstalt für Arbeit. Heinrich Austermann erhielt die Ehrenbürgerbriefe der Stadt Münster im Jahr 1973 und der Stadt Orléans. Neben dem Großen Bundesverdienstkreuz wurden ihm einige weitere Orden verliehen. Im Ruhestand schrieb er Dokumentationen über die Städtepartnerschaften mit Orléans und York. Bis zu seinem Tod war er als Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft 'Hilfe für Behinderte e. V.' Repräsentant und Fürsprecher der Behinderten in Nordrhein-Westfalen. Heinrich Austermann verstarb am 20. August 1984 in Münster. Bestandsgeschichte: Abgabezeitpunkt und Nachlassgeber sind unbekannt, überreicht an Dr. Hannes Lambacher, vermutlich zwischen 2005 und 2018.

Bestandssignatur
NL Austermann

Kontext
Stadtarchiv Münster (Archivtektonik) >> Nichtamtliches Archivgut >> Nachlässe natürlicher Personen, Familien- und Hofarchive >> Nachnamen A - C

Bestandslaufzeit
1960 - 1990

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Letzte Aktualisierung
05.11.2025, 13:59 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1960 - 1990

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