Bestand

B01-Bestand Nachlass Hans Breinlinger (Bestand)

Form und Inhalt: Insgesamt umfasst Hans Breinlingers Nachlass 8 Kartons, einen kleineren Fotobestand (F76), fünf Plakate (PL.10414 - PL.10418) und eine Grafik (RE.3183). Der Nachlass wurde dem Historischen Archiv 2011, 26 Jahre nach Hans Breinlingers Tod, von seiner dritten Ehefrau Gisela Breinlinger übergeben. Gisela Breinlinger hat zum Nachlass ein Inhaltsverzeichnis erstellt (NL/11.20). Mittelpunkt des Nachlasses sind zahlreiche Manuskripte (überwiegend zu Theaterstücken, Hörspielen, Hörbildern und weiteren Radiosendungen). Wiederkehrende Themen der Rundfunkbeiträge sind dabei Schwaben, insbesondere das Allgäu, mit seiner Landschaft und seinen Bewohnern, aber auch Geschichten aus dem Ausland, vor allem aus Südafrika. Ergänzt werden die Manuskripte teilweise durch Recherchematerial wie Zeitungsartikel oder handschriftliche Notizen zu den verschiedenen Themen. Einen weiteren Teil des Nachlasses bilden Noten und Texte zu Musikkompositionen und Funkoperetten. Ebenso vorhanden sind Materialien zu verschiedenen Aufführungen von Breinlingers Theaterstücken, u.a. Programmhefte, Eintrittskarten, Einladungskarten und Werbung. Außerdem sind einige Bücher und gebundene Texte beigelegt. Ergänzt wird der Nachlass durch eine Vielzahl gesammelter Zeitungsartikel zu Hans Breinlinger und seinen Werken (1930er Jahre - 2004), durch Korrespondenz, persönliche Dokumente und Materialien zu seiner Biographie sowie durch drei von Breinlinger selbst gestaltete Bücher (2 Fotobücher und 1 Buch mit abgedruckten Gedichten und Kritiken) und jeweils einer Zeichnung und Karikatur.

Das Findbuch zum Nachlass ist unterteilt in folgende Themen:
1. Manuskripte zu Rundfunksendungen und Theaterstücken
2. Theater, Lesungen, Kompositionen
3. Biographisches
4. Schriftwechsel
5. Fotos, Plakate
Das Findbuch wird ergänzt durch ein Personenregister und ein Sendetitelregister.

Personenbeschreibung: Hans Breinlinger ging im Laufe seines Lebens verschiedenen Beschäftigungen nach und war unter anderem Journalist, Komponist, Theater- und Drehbuchautor, Schriftsteller, Regisseur und Moderator. Für den Bayerischen Rundfunk verfasste er zahlreiche Manuskripte zu Hörfunkbeiträgen und Hörspielen, außerdem war er auch als Sprecher und Moderator in Funk und Fernsehen tätig. Hans Ferdinand Breinlinger wurde am 27.2.1912 in Sonthofen geboren und wuchs in Immenstadt im Allgäu auf. Nach Abschluss des Gymnasiums in Kempten studierte er Theaterwissenschaft, Musikwissenschaft und Zeitungswissenschaft an der Universität München. Bereits zu Schul- und Studienzeiten verfasste Breinlinger Gedichte und Liedtexte und komponierte Musikstücke. Später war er als Mitarbeiter bei verschiedenen Zeitungen, u.a. bei der Allgäuer Zeitung, als Theater- und Konzertkritiker beschäftigt. Von 1940 bis 1945 war Breinlinger als Soldat u.a. in Polen. Seit Beginn der 1940er Jahre widmete er sich verstärkt dem Komponieren, z.B. das Streichquartett "Der liebe Augustin" 1943, und dem Schreiben von Theaterstücken, in denen er zum Teil auch seine Erfahrungen aus dem 2. Weltkrieg bzw. der Nachkriegszeit verarbeitete, u.a. "Fräulein Donnerstag" (1949), "Konzert an der Memel" (1958). Weitere Erfolge Breinlingers auf der Bühne wurden u.a. das Volksstück "Um 5 beginnt der Morgen" (1954), das "Staufener Jahrtausendspiel" (1960er Jahre) und die Komödie "Das ist der Gipfel" (1981). Erfolgreich wurde Breinlinger auch als Buchautor, sein erster Roman "Spielzeit" erschien 1971, sein letztes Buch "In Bayerns wildem Westen" 1985, kurz nach seinem Tod. Als Regisseur machte sich Breinlinger insbesondere mit dem Südafrika-Film "Madschuba" (1958) einen Namen, der mit dem Bundes-Filmpreis ausgezeichnet wurde.

Neben all diesen Tätigkeiten arbeitete Hans Breinlinger vor allem beim Rundfunk, zuerst u.a. für den Süddeutschen und den Österreichischen Rundfunk. Ab den 1950er Jahren verfasste er als freier Mitarbeiter zahlreiche Rundfunkbeiträge (u.a. Hörspiele, Hörbilder, Sendungen für das Schwabenressort, Beiträge für die Sendereihe "Musikkorrespondenten berichten") für den Bayerischen Rundfunk und betätigte sich auch als Sprecher und Moderator, nicht nur in Radio- und Fernsehsendungen, sondern auch bei öffentlichen Veranstaltungen des Bayerischen Rundfunks. Sein Spezialgebiet waren dabei vor allem Land und Leute in Schwaben und insbesondere im Allgäu. Breinlinger selbst lebte abwechselnd in München, Immenstadt und Bordighera (Italien). Erwähnenswert ist, dass sich nahezu alle Werke durch ihre heitere und humorvolle Seite auszeichnen. Das Hauptanliegen Breinlingers war zu unterhalten. Nach kurzer Krankheit verstarb Breinlinger im Alter von 73 Jahren im August 1985. Er hinterließ neben seiner Ehefrau auch seine Tochter Annette Julian-Bröll, eine Künstlerin, mit der er bei Lesungen mehrmals auch gemeinsam auftrat. Noch bis kurz vor seinem Tod war er für den Bayerischen Rundfunk tätig. Ausgezeichnet wurde Hans Breinlinger mit dem goldenen Ehrenring der Stadt Immenstadt (1970er Jahre), der Goldenen Verdienstmedaille des Bayerischen Rundfunks (1982) und posthum mit dem Poetentaler.

Bestandssignatur
NL/11
Umfang
1 Findbuch

Kontext
BR, Historisches Archiv (Archivtektonik) >> Tektonikgruppe B = Nachlässe / Sammlungen / Privatarchive >> B01 Bestandsgruppe Nachlässe >> NL/11 Nachlass Hans Breinlinger (Findbuch online)

Indexbegriff Person
Breinlinger, Hans

Provenienz
Breinlinger, Gisela
Bestandslaufzeit
1913 - 2004

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Letzte Aktualisierung
10.06.2025, 10:23 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Beteiligte

  • Breinlinger, Gisela

Entstanden

  • 1913 - 2004

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