Geige

Geige

Diese Geige war nach dem 1. Weltkrieg das einzige Musikinstrument der Hoisdorfer Schule. Sie ist zwischen 1850 und 1900 entstanden, offenbar als einfache Konfektionsarbeit. Es finden sich keine Hinweise auf den Erbauer. Auf dem Boden der Geige ist der Name Hans Voß eingeritzt, der Anfang des 20. Jahrhunderts Dorfschullehrer in Hoisdorf war. Ganz sicher ist das Instrument viel gespielt worden. Davon zeugen viele Gebrauchsspuren am Instrument und der heutige desolate Zustand der Bögen: der 1. Bogen hat fast keine Haare mehr, der 2. Bogen war eben oberhalb des Frosches gebrochen, wurde notdürftig geleimt und mit Bindfaden stabilisiert. Die Geige war offenbar nie in einer Fachwerkstatt, dafür sprechen einige kleine Reparaturen und drei später ausgewechselte Wirbel, nur der Wirbel der G-Saite mit der Perlmutteinlage ist original. Die Geige wurde 2011 vollständig mit Darmsaiten ausgestattet, wie es nach dem 1. Weltkrieg üblich war. Damals gab es keine e-Stahlsaiten mehr, die normalerweise seit 1834 benutzt wurden, weil Stahl zur Produktion von Kriegsgerät gebraucht wurde - so litt auch die Kultur unter den Kriegseinflüssen. Heute wird die e-Saite üblicherweise wieder aus Stahl gefertigt. Ein neuer Bogen verhilft der Geige zu einem recht guten Klang.
Objektgeschichte: Die Geige gehörte dem ehemaligen Hoisdorfer Dorfschullehrer Hans Voß. Sie verblieb jahrzehntelang in der Schule und wurde dann durch den Rektor Henner Berg dem Dorfmuseum übergeben.

Object Details

• Location: Stormarnsches Dorfmuseum, Hoisdorf
• Inventory number: 1996-37a
• Measurements: L: 61 cm, B: 21 cm (breiteste Stelle)
• Material/Technique: Holz
• Inscription/Labeling: Signatur: beschriftet (Geigenboden, eingeritzt: Hans Voß)

Classification and Topics

• Classification: Saiteninstrumente (Sachgruppe)

Contributors, Places and Time

• Event: Herstellung
• (when): 2. Hälfte 19. Jahrhundert

Further information

• Delivered via: digiCULT-Verbund eG
• Rights: Stormarnsches Dorfmuseum
• Last update: 09.04.2025, 9:52 AM CEST