Bestand

Fußartillerie-Regiment 24 (Bestand)

Überlieferungsgeschichte

Im August 1914 rückte das Regiment, das in seinen Wurzeln auf die am 14.11.1805 aufgestellte württembergische Garnisons-Artillerie-Kompanie zurückgeht, als hohenzollerisches Fußartillerie-Regiment Nr. 13 aus. Am 19. Dezember 1917 wurde das Regiment umformiert. Die 2. bis 7. Batterie wurden zur Bildung des Fußartillerie-Regiments Nr. 24 verwendet.

Inhalt und Bewertung

Es handelt sich um die Akten des Fußartillerie-Regiments 24.
Inhaltlich besteht der Bestand vor allem aus der Überlieferung der allgemeinen internen Verwaltung eines Fußartillerie-Regiments, seinen Gefechten und Bewegungen und der Gewährleistung der permanenten Kampfbereitschaft sowie der Ausbildung im Ersatz-Bataillon. Besonders nennenswert sind die Aktengruppen über die Kapitulationsverhandlungen, die Gefechtsberichte, die militärischen Operationen, den Gasschutz, die Munition, die Kriegstagebücher und die militärischen Befehle.

Regimentsgeschichte: Die 3. Batterie des Regiments geht in ihren Wurzeln auf die württembergische Garnisons-Artillerie-Kompanie zurück, die am 14. November 1805 errichtet wurde. Die Aufstellung weiterer Batterien erfolgte in den nächsten Jahren. Am 1. November 1857 wurde aus diesen Batterien das württembergische Artillerie-Bataillon gebildet. Am 15. November 1873 erhielt die Einheit die Bezeichnung "Königlich Württembergisches Fußartillerie-Bataillon Nr. 13". Im Jahre 1893 wurde das Bataillon auf den preußischen Etat übernommen. 1901 wurde ein zweites Bataillon aufgestellt und beide Formationen vereinigten sich zum Fußartillerie-Regiment Nr. 13. Die Bezeichnung Hohenzollerisches Fußartillerie-Regiment Nr. 13 bekam die Einheit am 27. Januar 1902. Mit der Mobilmachung hörte die bisherige Organisation der Fußartillerie auf. Die Fußartillerieregimenter wurden zumeist nicht mehr als einheitlicher Verband eingesetzt. Als der Bewegungskrieg an allen Fronten in den Stellungskrieg überging, wurde der Bedarf an schwerer Artillerie immer höher. Die Oberste Heeresleitung musste daher ab Ende 1916 eine Vermehrung und Neuorganisation der Fußartillerie vornehmen. Im August 1914 rückte das Regiment mit 2. Bataillonen zu je 4 Batterien ins Feld. Am 02.08.1915 schied die 1. Batterie aus dem Regimentsverband aus und fand als Fußartillerie-Batterie 111 Verwendung. Die 7. Batterie wurde am 12.04.1915 in die 3. schwere 15cm Kanonen-Batterie umgewandelt und anschließend am 28.05.1918 als 3. Batterie dem Fußartillerie-Bataillon 164 zugeteilt. Nach der Umformierung wurde die 7. Batterie erneut aufgestellt. Am 15.07.1916 wurde das III. Bataillon mit der 9. und 10. Batterie und am 22.08.1916 das IV. Bataillon mit der 11., 12. und 13. Batterie aufgestellt. Am 19.12.1917 wurde das Regiment umformiert. Die 2. bis 7. Batterie wurden zur Bildung des Fußartillerie-Regiments 24 verwendet; die 9. bis 13. Batterie wurden dem württembergischen Fußartillerie-Regiment 13 angegliedert. Infolge der Demobilmachung blieben ab dem 2. Mai 1919 im Bereich des XIV. Armeekorps nur das Generalkommando, vier höhere Auflösungsstäbe und je eine Abwicklungsstelle bei denjenigen Infanterie- und Artillerie-Regimentern bestehen, die zum Friedensetat vor 1914 zählten. Im Freistaat Baden begann am 13. Januar 1919 mit der Annahme von Freiwilligen die Neubildung des badischen Volksheeres. Reichs- und Badische Volksregierung ließen als Reaktion auf den sogenannten "Spartakus-Aufstand" im Februar 1919 zusätzlich zu den bereits bestehenden Freiwilligenformationen bei allen Einheiten weitere Freiwilligenverbände aufstellen.

Bestandsgeschichte: Nach Kriegsende verblieben die Akten bei der Abwicklungsstelle des Fußartillerie-Regiments Nr. 24. Ab Januar 1920 wurde mit der Einrichtung eines Archivs des XIV. Armeekorps begonnen, in dem die Archive der Abwicklungsstellen zusammengeführt wurden. Im Herbst 1920 zog das Korpsarchiv in die Infanteriekaserne Heilbronn um. Ab Januar 1921 trat das Korpsarchiv unter der Bezeichnung Aktenverwaltung XIV in den Geschäftsbereich des Reichsministeriums des Innern, bevor es am 1. April 1921 als Archivzweigstelle Heilbronn dem Reichsarchiv in Potsdam eingegliedert wurde. Infolge der Vereinigung der Reichsarchivzweigstellen Heilbronn und Stuttgart gelangten die Bestände im Jahr 1924 nach Stuttgart. Die Württembergische Archivdirektion, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Verwaltung der Bestände des Heeresarchivs Stuttgart übernahm, gab in den Jahren 1947 bis 1949 die Überlieferung des XIV. Armeekorps an das Generallandesarchiv Karlsruhe ab. Eine sehr ausführliche Bestandsgeschichte ist im Vorwort des Stellvertretenden Generalkommandos des XIV. Armeekorps (Bestand 456 F 8) enthalten. Der Bestand umfasst 227 Faszikel mit einem Umfang von 8,40 laufenden Metern.

Literaturhinweise: Die Badener im Weltkrieg 1914/18, bearbeitet von Wilhelm Müller-Loebnitz, Karlsruhe 1935. Deutsche Militärgeschichte in sechs Bänden 1648-1939, hrsg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt Freiburg, München 1983. Fenske, Hans: Die Verwaltung im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3, Stuttgart 1984, S. 866-908. Fischer, Joachim: Zehn Jahre Militärarchiv des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, in: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 37 (1978), S. 362-368. Gerok: Ehemaliges hohenzollerisches Fußartillerie-Regiment Nr. 13 (später 24), in: Tradition des deutschen Heeres, Heft 497, Berlin 1938. Jäger, Harald: Das militärische Archivgut in der Bundesrepublik für die Zeit von 1871 bis 1919, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen 1968/2, S. 135-138. Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, bearbeitet von Joachim Fischer (Veröffentlichung der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Bd. 31), Stuttgart 1983. Uhl; Gerok: Toten-Gedenkbuch. Gewidmet dem Gedächtnis der auf den Walstätten des Weltkrieges 1914 - 1918 gebliebenen Kameraden der preußisch-hohenzollerischen Fußartillerie-Regimenter Nr. 13 und 24 und des königlich württembergischen Fußartillerie-Regiments Nr. 13 und der Kriegsformationen, Stuttgart 1927.

Reference number of holding
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 456 F 98
Extent
227 Archivalieneinheiten

Context
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Neuere Bestände (vornehmlich ab ca. 1800) >> Krieg >> XIV. (Badisches) Armeekorps >> Fußartillerie
Related materials
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Date of creation of holding
1900-1920

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Last update
03.04.2025, 11:03 AM CEST

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1900-1920

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