Bestand
Jellinek, Hansjörg (Bestand)
Geschichte des Bestandsbildners:
Jellinek, Hansjörg Alexander, Dr.
Geb.:
04.11.1919 in Kiel
Gest.: 15.07.1993 in
Bonn
Eltern:
Prof. Dr.
Walter Jellinek (siehe N 1242)
Irmgard Jellinek
geb. Wiener
Großeltern:
Georg Jellinek (1851 - 1911) (siehe N 1136)
Camilla Jellinek geb. (1860 - 1940) (siehe N 1137)
Familie:
Verheiratet, 3
Kinder
Werdegang
1926-1929 Volksschule Kiel
1929-1934
human. Gymnasium Heidelberg
1934-1937 ev.
Landschulheim Urspring, Blaubeuren bei Ulm
1934: Eintritt in die Hitler-Jugend, 1937, dort
Rottenführer
03.04. bis 23.10.1937
Reichsarbeitsdienst, Abt. 6/274 Huttenheim II
03.11.1937 bis 07.09.1945: Heeresdienst,
davon Kriegsdienst: 01.09.1939 bis 07.09.1945 (inklusive
britische Kriegsgefangenschaft)
Truppenteile:
bespannte Artillerie (Art. Rgt. 33), ab 1941 mehrere
Sturmgeschützabteilungen; Einsätze in Jugoslawien 1941, Russland (mit
Unterbrechungen) 1941-1944, Westfront 1944/45
(jüdische Vorfahren, daher Beeinträchtigungen durch die
Nürnberger Rassegesetze beim Fortkommen im Wehrdienst)
Studium und Referendariat:
1941/42: Volkswirtschaft (ein Semester, Studienurlaub, in dieser
Zeit vom Wehrdienst befreit)
1945-1948:
Rechtswissenschaft (6 Semester) an den Universitäten Heidelberg und
Göttingen
09.09.1948: I.jur. Staatsprüfung,
Referendarexamen in Heidelberg mit „gut"
01.06.1949: Gerichtsreferendar
24.11.1949:
Promotion zum Dr. jur. an der Universität Freiburg zum Thema „Der
automatische Erwerb und Verlust der Staatsangehörigkeit durch
völkerrechtliche Vorgänge". Erweitert und in Buchform erschienen im
Heymann-Verlag, 1951 „cum laude"
07.12.1951:
II. jur. Staatsprüfung, Assessorexamen mit „voll befriedigend"
12.03.1952: Ernennung zum Regierungsassessor
Beruflicher Werdegang
Ab
01.06.1949: Beginn der Referendarzeit (Amtsgericht Heidelberg,
Notariat Wiesloch, Staatsanwaltschaft Heidelberg, Landgericht
Heidelberg, Rechtsanwalt Dr. Hofert, Heidelberg, Landratsamt
Heidelberg, Teilnahme an dem Kurs der Académie de Droit International
in Den Haag, Sommer 1950)
17.03.1952 bis
10.08.1952
Landratsamt Tauberbischofsheim
Abteilung Verkehr, Gewerbe, Wohnung, Wasserrecht,
Pass u.a.
11.08.1952 bis 28.02.1953
Verwaltungsgerichtshof Freiburg (vom Landratsamt
Tauberbischofsheim abgeordnet)
Wissenschaftlicher Hilfsarbeiter
01.03.1953 bis 31.03.1956: Landratsamt Freiburg, davon vom
01.03.1953 bis 24.01.1954 abgeordnet zum Verwaltungsgerichtshof
Freiburg und ab dem 25.01.1954 abgeordnet zum Regierungspräsidium
Südbaden in Freiburg, Abt. Straßenbau, Wasserwirtschaft und
Vermessungswesen
01.04.1956 bis 31.12.1956:
Regierungspräsidium (RP) Südbaden
Tätigkeit
beim RP: alle anfallenden Fragen des Straßenrecht, Beteiligung an
wasserrechtlichen Fällen, stellvertretender Vorsitzender der
Spruchstelle für Baulandumlegung, Beteiligung an Planfeststellungs-
und Enteignungsverfahren, Bearbeitung von beamten- und
sozialrechtlichen Fällen u.a.m.
Bundesministerium des Innern (ab 02.01.1957):
02.01.1957-20.11.1960: Hilfsreferent in der Abteilung I
(Staatsangehörigkeits- und Einbürgerungsangelegenheiten), Referat I A
4 (überstaatliches Recht)
21.11.1960-31.03.1963
Hilfsreferent in den Referaten I B 2 „Grundsatzfragen des
Staatsangehörigkeitsrecht" sowie I B 5 „Einbürgerungssachen"
01.04.1963 - 14.07.1963: Kommissarischer Leiter des
Referats I A 3 „Verfassungsstreitigkeiten"
15.07.1963 - 12.03.1972: Leiter des Referats I A 3
„Verfassungsstreitigkeiten"
13.03.1972 -
29.04.1976: Leiter des Referats V I 2 „Verfassungsreform" (In diesem
Zusammenhang betreute Jellinek von Seiten des BMI die
Enquete-Kommission „Verfassungsreform")
30.04.1976 - 31.12.1980: Leiter des Referats V II 1
„Verwaltungsrecht, Verwaltungshilfe", ab Juli 1976 „Verwaltungsrecht,
Staatshaftungsrecht, Verwaltungshilfe, Enteingnungsrecht", ab März
1977 „Verwaltungsrecht, Organisationsrecht, Staatshaftungsrecht,
Verwaltungshilfe, Enteignungsrecht",
später
„Verwaltungsrecht, Verwaltungsverfahrensrecht,
Verwaltungsgerichtsbarkeit"
01.01.1981 -
30.11.1984: Leiter des Referats V II 4 „Staatsangehörigkeits- und
Einbürgerungsangelegenheiten"
01.12.1984:
Eintritt in den Ruhestand
Beförderungen:
10.09. bzw. 27.09.1954: Regierungsrat unter Berufung
in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit
21.12.1957: Oberregierungsrat
14.05.1964:
Regierungsdirektor
29.03.1966:
Ministerialrat
Auszeichnungen:
15.02.1977: Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am
Bande
31.10.1984: Verleihung des
Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse
Bestandsbeschreibung: Die
Unterlagen wurden am 11. August 1995 von der Witwe Dr. Hansjörg
Jellineks dem Bundesarchiv übergeben und von Juli bis August 2016
bewertet, geordnet und verzeichnet.
Inhaltliche Charakterisierung:
Der Nachlass umfasst Schriftgut, welches im Wesentlichen folgende
Bereiche abdeckt:
Im Bereich Studium finden
sich unter anderem Klausuren, Hausarbeiten, Vorlesungsskripte mit
persönlichen Notizen. Ebenfalls sind Entwürfe zur Dissertation
Jellineks sowie Themenvorschläge
enthalten.
Einen großen Teil des
Nachlasses machen die beruflichen Unterlagen aus den Tätigkeiten aus.
Diese können in einen kleineren Teil „Berufliche Tätigkeiten bis 1957"
beim Landratsamt Tauberbischofsheim und dem Regierungspräsidium
Südbaden sowie einen größeren Teil „Berufliche Tätigkeiten ab 1957"
beim Bundesministerium des Innern (BMI), unterteilt werden. Aus der
Tätigkeit beim BMI haben sich im Nachlass Handakten u.a. zur
Referatsleitertätigkeit, die Kommentierung von Teilen des
Grundgesetzes sowie Handakten zur Mitgliedschaft beim Internationalen
Institut für Rechts- und Verwaltungssprache erhalten.
Ein weiterer größerer Posten an Unterlagen wird von
den verfassungsrechtlichen Ausarbeitungen und Vorträgen sowie dem
jeweiligen Schriftwechsel dazu eingenommen.
In
kleinerem Umfang beinhaltet der Nachlass private sowie halbdienstliche
Korrespondenz.
Vorarchivische Ordnung: Der
Nachlass lag teils ungeordnet, teils in Umlaufmappen des
Bundesministeriums des Innern (BMI) vorsortiert vor. In einem Koffer
befanden sich weitgehend die Unterlagen aus der Zeit vor der Tätigkeit
im BMI, d.h. Studienunterlagen sowie Schriftgut zu den Tätigkeiten
beim Landratsamt Tauberbischofsheim und dem Regierungspräsidium
Südbaden.
Die Umlaufmappen waren teilweise
beschriftet, jedoch in sich unsortiert.
Charakteristisch waren die zahlreichen Doppelstücke von
Publikationen oder Vorträgen.
Es lag kein
Abgabeverzeichnis oder dergleichen vor.
Zitierweise: BArch N
1449/...
- Reference number of holding
-
Bundesarchiv, BArch N 1449
- Extent
-
46 Aufbewahrungseinheiten; 0,0 laufende Meter
- Language of the material
-
deutsch
- Context
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Nachlässe und Sammlungen >> Nachlässe >> J
- Provenance
-
Jellinek, Hansjörg, 1919-1993
- Date of creation of holding
-
1930-1992
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
16.01.2024, 8:43 AM CET
Data provider
Bundesarchiv. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Associated
- Jellinek, Hansjörg, 1919-1993
Time of origin
- 1930-1992