Bestand
Amt Osterholz (bis 1885) (Bestand)
Bestandsgeschichte: I. Behördengeschichte
Die lokale Verwaltung der Herzogtümer Bremen und Verden war bis weit in das 19. Jahrhundert hinein geprägt durch ein uneinheitliches Nebeneinander von Gerichten, Ämtern und sonstigen kleinräumigen Verwaltungseinheiten, wobei die jeweilige lokale Instanz sowohl für die Verwaltung als auch für die Rechtsprechung zuständig war. Erst in Ausführung des Landesverfassungsgesetzes von 1848 und des Gerichtsverfassungsgesetzes von 1850 kam es 1852 im Landdrosteibezirk Stade zur Einrichtung von 27 Amtsgerichten und zur einheitlichen Umbildung und Zusammenschließung der bisherigen lokalen Verwaltungseinheiten zu insgesamt 26 Ämtern, deren Aufgaben auf die Verwaltung beschränkt wurden.
Grundlage für die Bildung der Ämter war die Amtsordnung vom 16. September 1852. Durch die Revidierte Amtsordnung vom 10. Mai 1859 wurde die Zahl der Ämter im Landdrosteibezirk Stade auf 18 verringert. Die 18 Ämter der Landdrostei Stade von 1859 bilden gegen Ende des 19. Jahrhunderts die Grundlage der Einteilung der Beständegruppe Rep. 74 (Amt A-Z) im Staatsarchiv Hannover. Die Überlieferung von Vorgängerinstitutionen ist also jeweils unter dem ab 1859 zuständigen Amt zu finden. Im Rahmen der Kreisverordnung für die Provinz Hannover von 1884 wurden 1885 die Ämter im Bezirk Stade zu 14 Landkreisen umgebildet bzw. zusammengefasst (Beständegruppe Rep. 174).
Nach der Trennung von Verwaltung und Justizwesen wurde das Amt Osterholz im Jahre 1852 gebildet. Das neu gebildete Amt Osterholz umfasste die vormalige Hausvogtei Osterholz und die Vogteien Hambergen, Ritterhude, Scharmbeck und das ehemalige Patrimonialgericht Sandbeck. Früher zu Osterholz gehörige Gebiete, wie die Moorvogtei Worpswede (mit Ausnahme von Waakhausen) und die Gemeinde Burgdamm, fielen an das Amt Lilienthal bzw. das Amt Lesum. Im Jahre 1859 kamen Teile des Amtes Beverstedt hinzu und zwar die Gemeinden
Bestandsgeschichte: Ahrensdorf, Giehle, Giehlermoor, Hellingst, Oldendorf, Paddewisch und Steden).
Mit der Einführung der preußischen Kreisordnung wurde im Jahre 1885 das Amt Osterholz gemeinsam mit dem Amt Lilienthal zum Kreis Osterholz umgebildet.
II. Bestandsgeschichte
Ein erster umfangreicher Teil der Akten des Amtes Osterholz lagerten im Staatsarchiv Hannover, ein zweiter wurde im Jahre 1947 nach Stade verbracht. Die Findmittel im Staatsarchiv Hannover wurden während des Zweiten Weltkriegs vernichtet. Nach der Errichtung des Staatsarchivs Stade wurden beide Teilbestände im Jahre 1964 in Stade zusammengeführt und in einem Findbuch verzeichnet. Die im maschinenschriftlichen Findbuch noch aufgeführten Nummern 2133-2402, hierbei handelt es sich um die Kirchenbücher der zum Amt Osterholz gehörenden Gemeinden, befinden sich nun im Bestand Rep. 84.
III. Ergänzende Bestände
Rep. 72/172 Osterholz (= Amtsgericht Osterholz bis 1973)
Rep. 84 Personenstandsquellen
Rep. 174 Osterholz (= Landratsamt Osterholz 1885-1932)
Rep. 274 Osterholz (= Landkreis Osterholz, ab 1932)
Rep. 74 Lilienthal (= Amt Lilienthal 1852-1885)
IV. Literatur
von Düring, Klaus: Chronik einer Landschaft, Landkreis Osterholz 1980.
Stade, im Juni 2011 Dr. Jörg
Bestandsgeschichte: Voigt
Zusatzinformationen: Abgeschlossen: Nein
Zusatzinformationen: teilweise verzeichnet
- Bestandssignatur
-
NLA ST, Rep. 74 Osterholz
- Kontext
-
Nds. Landesarchiv, Abt. Stade (Archivtektonik) >> Gliederung >> 1 Staatliche und kommunale Bestände >> 1.1 Akten >> 1.1.5 Lokalverwaltung, u. a. Ämter und Landkreise (bis 1946)
- Bestandslaufzeit
-
1592-1900
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.06.2025, 12:45 MESZ
Datenpartner
Niedersächsisches Landesarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1592-1900