Forschungsbericht | Research report

Antisemitismus in Rußland, der Ukraine und Litauen: eine vergleichende Studie

'Den Hintergrund dieser Untersuchung bildet das Ende der jahrzehntelang von Moskau propagierten sowjetischen Antisemitismuspolitik. Es wird die Frage untersucht, ob die staatliche Antisemitismuspolitik der vergangenen Jahrzehnte endgültig zu existieren aufgehört hat, und - falls dies bejaht werden kann - wie sie sich auf die posttotalitäre Gesellschaft in drei ausgewählten Nachfolgestaaten der UdSSR ausgewirkt hat. Dabei wird die Situation auswahlweise in Rußland und - als Vergleich - in der Ukraine und in Litauen untersucht, ohne bei der Betrachtung des Antisemitismus die historischen und kulturellen Unterschiede dieser drei Länder außer acht zu lassen. Im Vordergrund dieser Arbeit steht die Analyse des Verhältnisses zwischen Juden und Staat, die gemäß Hannah Arendt 'den Schlüssel für die wachsende Feindseligkeit bestimmter gesellschaftlicher Gruppen gegen die Juden' enthält. Die Auswahl fiel aus folgenden Gründen auf die genannten Staaten: Moskau vertrat jahrzehntelang eine antisemitische Politik von Staats wegen, die auch in den ehemaligen Sowjetrepubliken Ukraine und Litauen mit teils unterschiedlicher Intensität spürbar war. Die Ukraine wurde deshalb gewählt, weil sie zum sogenannten Ansiedlungsrayon der Juden im zaristischen Rußland gehörte und bis zum Zweiten Weltkrieg die meisten Sowjetjuden in der Ukraine lebten. Der Vorzug der Ukraine vor Weißrußland z.B. hängt auch damit zusammen, daß sich - rein praktisch betrachtet - die Quellensuche zur Erforschung des Antisemitismus in der Ukraine einfacher gestaltet. Litauen schließlich wird deshalb untersucht, weil sich in diesem baltischen Staat größere Teile der Bevölkerung zur Zeit der Okkupation der Nationalsozialisten an der Verfolgung und Vernichtung der Juden in nicht geringem Maß mitbeteiligt hatten. Die vorliegende Arbeit beruht - nebst der Berücksichtigung der westlichen Forschung - auf russischen, ukrainischen und litauischen Quellen.' (Autorenreferat)

Antisemitismus in Rußland, der Ukraine und Litauen: eine vergleichende Studie

Urheber*in: Messmer, Matthias

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

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Weitere Titel
Anti-semitism in Russia, Ukraine and Lithuania: a comparative study
Umfang
Seite(n): 40
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Status: Veröffentlichungsversion; nicht begutachtet

Erschienen in
Berichte / BIOst (7-1998)

Thema
Psychologie
Soziale Probleme und Sozialdienste
Sozialpsychologie
soziale Probleme
Minderheitenpolitik
politische Kultur
Baltikum
orthodoxe Kirche
Russland
Ukraine
Judenverfolgung
Litauen
Antisemitismus
internationaler Vergleich
postsozialistisches Land
UdSSR-Nachfolgestaat
empirisch
empirisch-qualitativ

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Messmer, Matthias
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Bundesinstitut für ostwissenschaftliche und internationale Studien
(wo)
Deutschland, Köln
(wann)
1998

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-43378
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:27 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Forschungsbericht

Beteiligte

  • Messmer, Matthias
  • Bundesinstitut für ostwissenschaftliche und internationale Studien

Entstanden

  • 1998

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