Bestand
Ephoralarchiv Osterholz-Scharmbeck (Bestand)
Enthält: Bei der Verzeichnung 1979
wurden die Generalakten sowohl von Lilienthal wie auch von
Osterholz-Scharmbeck (Lesum) bis Ende 1969 als Repositur verzeichnet,
und zwar getrennt. Die Spezialakten der Kirchengemeinden wurden aus
Gründen der Übersichtlichkeit alphabetisch aufgelistet. Die Spezialia
für Fischerhude, Otterstedt und Ottersberg sind im Bestand verblieben
und 1974 nicht nach Verden abgegeben worden. Für alle
Nachkriegsgründungen liegen keine Spezialakten vor. Die Ordnung der
Repositur ist [1985] bei Arbeiten durch eine ABM-Kraft des
Kirchenkreises zerstört worden. Es ist daher unklar, ob Verzeichnung
und Laufzeiten der Akten noch mit den Angaben im Findbuch
übereinstimmen. Zudem hat das Archiv des früheren Kirchenkreises Lesum
durch die Zerstörung des Pfarrhauses in Lesum im 2. Weltkrieg
erhebliche Verluste erlitten, dass für die Zeit davor kaum Unterlagen
vorhanden sind.
Geschichte des Bestandsbildners:
Nachdem die Stifter Bremen und Verden 1648 als säkularisierte
Reichslehen an die schwedische Krone gefallen waren, wurde die
Verwaltung des protestantischen Kirchenwesens erstmals durchgreifend
organisiert und in Stade zentralisiert: 1651/52 wurden dort ein
Konsistorium (als Kollegialbehörde) und eine Generalsuperintendentur
errichtet.
Mit Einrichtung des Konsistoriums wurde das
Gebiet der Herzogtümer Bremen und Verden zunächst in neun geistliche
Kreise oder Präposituren aufgeteilt. Im Jahr 1684 bestanden eine
bremische und eine verdische Superintendentur, die neun Präposituren
Kehdingen, Altes Land, Neuhaus, Land Wursten, Osterstade, Bederkesa,
Bremervörde, Zeven-Ottersberg und Rotenburg sowie die geistlichen
Ministerien der Städte Buxtehude, Stade und Verden. In der zweiten
Hälfte des 18. Jahrhunderts fiel die Präpositur Rotenburg weg.
1818 waren die schon bestehenden Kirchengemeinden des heutigen
Kirchenkreises Osterholz-Scharmbeck bzw. seiner Vorläufer wie folgt in
diese Struktur eingebunden: Grasberg, Hambergen, St. Jürgen,
Lilienthal (mit Trupe), Osterholz, Ritterhude, Scharmbeck und
Worpswede bildeten u. a. die bremische Superinterindentur; Bruch,
Meyenburg und Schwanewede waren in die Osterstadische und
Viehländische Präpositur gegliedert, während Kirchtimke, Otterstedt
(mit Ottersberg) und Wilstedt zur Präpositur Zeven-Ottersberg
gehörten.
1826 wurden statt der verbliebenen zehn
Superintendenturen bzw. Präposituren 16 neue Inspektionen - Altes
Land, Bederkesa, Beverstedt, Bremervörde, Hagen, Harsefeld,
Himmelpforten, Land Kehdingen, Neuhaus, Osterholz, Ottersberg,
Rotenburg, Stotel, Verden, Land Wursten und Zeven -
eingerichtet.
Die Kirchengemeinde Bruch kam dabei zur
Inspektion Hagen, Meyenburg und Schwanewede wurden in die Inspektion
Stotel gelegt.
Zur Inspektion Osterholz - bis 1846 mit Sitz
in Rittehude, danach amtierte der Superintendent in Lesum - gehörten
anfangs u . a. Hambergen, Lesum, Osterholz, Ritterhude, Scharmbeck und
Worpswede mit Hüttenbusch (seit 1951 Kirchengemeinde). Während
Meyenburg und Schwanewede 1853 und Bruch 1936 in diesen
Aufsichtsbezirk, der seit 1924 Kirchenkreis Lesum hieß, gelangten,
wurden Worpswede und Hüttenbusch 1853 in die Inspektion Ottersberg
ausgegliedert. Im Jahre 1948 wurde der Kirchenkreis Lesum in
Osterholz-Scharmbeck umbenannt und die Superintendentur nach
Osterholz-Scharmbeck verlegt. Am 1. Januar 1949 trat das Kirchengesetz
über die Umgliederung von Kirchengemeinden aus der Ev.-Luth.
Landeskirche Hannovers in die Bremische Evangelische Kirche vom 23.
Dezember 1948 in Kraft: Die Kirchengemeinden Aumund (gegründet 1872),
Blumenthal (lutherische Gemeinde gegründet 1901), Grohn (gegründet
1906) und Lesum wurden in die Bremische Evangelische Kirche
eingegliedert, so dass der Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck nur noch
aus den Kirchengemeinden Bruch, Hambergen, Meyenburg, Osterholz,
Ritterhude, Scharmbeck und Schwanewede gebildet wurde.
Otterstedt (mit Ottersberg) war bis 1867 Sitz der Inspektion
Ottersberg. Zu dieser gehörten auch die Kirchengemeinden Grasberg, St.
Jürgen, Kirchtimke, Lilienthal (mit Trupe) sowie Wilstedt mit
Fischerhude (seit 1853 selbständige Kirchengemeinde). 1890 wurde die
Inspektion bei Festlegung des Superintendentursitzes in
Trupe-Lilienthal (seit 1924 Kirchenkreis) umbenannt. Mit der 1966
gegründeten St.-Martins-Anstaltskirchengemeinde Lilienthal bestand der
Kirchenkreis Lilienthal in der Besetzung Fischerhude, Grasberg,
Hüttenbusch, St. Jürgen, Kirchtimke, Lilienthal (mit Trupe),
Ottersberg, Otterstedt, Wilstedt und Worpswede bis zum 31. Dezember
1969.
Die Zusammenlegung der Kirchenkreise Lilienthal und
Osterholz-Scharmbeck zum Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck erfolgte
zum 1. Januar 1970. Sitz der Superintendentur wurde
Osterholz-Scharmbeck. Auch danach gab es Veränderungen im
Gemeindebestand des Kirchenkreises:
Fischerhude, Ottersberg
und Otterstedt ließen sich zum 1. Januar 1974 in den Kirchenkreis
Verden eingliedern, allerdings konnte Osterholz-Scharmbeck den Verlust
duch die Gründung der Gemeinden Pennigbüttel (Oktober 1992),
Scharmbeckstotel (Oktober 1994) und Wallhöfen (Januar 1997)
kompensieren. Zudem fusionierten Lilienthal/St. Marien und St. Jürgen
zum 1. Jauar 2015 zur Kirchengemeinde Lilienthal in
Lilienthal.
Bestandsgeschichte: Das
Ephoralarchiv Osterholz-Scharmbeck, welches das Archivgut der früheren
Kirchenkreise Lesum (später Osterholz-Scharmbeck) und Lilienthal
enthält, ist 1979 von Hartmut Roshop bearbeitet und in einem Findbuch
verzeichnet worden. 2014 erfolgte eine Nachordnung durch Jörg Rohde,
bei der notwendige Kassationen vorgenommen und die Neuzugänge
verzeichnet worden sind. Auch konnte die [1985] bei Arbeiten durch
eine ABM-Kraft zerstörte Ordnung v. a. der „Repositur Lilienthal“
soweit wie möglich wiederhergestellt werden.
Wegen des
Umzuges der Superintendentur Osterholz-Scharmbeck in das ehemalige
Kirchenkreisamt (Haus der Kirche) war für das Archiv kein Platz mehr
vorhanden. Es wurde daher im August 2016 im Landeskirchlichen Archiv
Hannover deponiert.
Das von Roshop 1979 erstellte Findbuch
wurde [2018] und 2020 einschließlich der 2014 gebildeten Nachträge in
die EDV-Version umgesetzt. Dabei sind in der Regel die
Originaleinträge übernommen worden, wobei jedem Eintrag eine neue
Bestellnummer zugewiesen wurde, die sich an die alte Verzeichnung
anlehnt. Auf eventuelle Besonderheiten wird an entsprechender Stelle
hingewiesen.
- Bestandssignatur
-
D 109
- Umfang
-
15 lfd. M.
- Kontext
-
Landeskirchliches Archiv Hannover (Archivtektonik) >> Gliederung >> Landeskirchliches Archiv >> D - Deposita
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Literatur: Fritz Garbe (Bearb.): Inventare der Archive des Kirchenkreises Trupe-Lilienthal (= Bestandsübersichten niedersächsischer Archive - Reihe B: Inventare kirchlicher Archive Niedersachsens, Heft 8), Göttingen 1955; Gemeindebuch für den Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck. Osnabrück 1963.
- Bestandslaufzeit
-
1732-2006
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
01.04.2025, 13:47 MESZ
Datenpartner
Landeskirchliches Archiv der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1732-2006