Bestand
Amt für Agrarstruktur Aurich (früher Kulturamt) (Bestand)
Bestandsgeschichte: Der
Bestand Rep 54 (Kulturamt Aurich bzw. Amt für Agrarstruktur)
wurde 1948 durch ein erstes, von Amtsrat Ladwig und
Staatsarchivassessor Dr. König vorgelegtes Findbuch erschlossen.
Es umfaßte insgesamt 192 Nummern. Inzwischen hat sich der
Bestand durch weitere Zugänge verdoppelt, durch die eine
Neuverzeichnung geboten erschien.
Zur
Behördengeschichte hat Dr. König in seinem Vorwort bereits
ausführlich berichtet. Es mag angebracht sein, daraus die
nachfolgenden Passagen zu zitieren:
"Die Kulturämter
sind durch Gesetz vom 3. Juni 1919 aus den sogenannten
Spezialkommissionen entstanden, während in der höheren Instanz
die Landeskulturämter an die Stelle der bisherigen
Generalkommissionen traten. Die "Generalkommissionen für die
Regulierung der gutsherrlich-bäuerlichen Verhältnisse"
ihrerseits waren in Preußen durch das Regulierungsedikt vom 14.
September 1811 ins Leben gerufen worden. Ihr ursprünglich nur
auf die Regulierung der gutsherrlichen und bäuerlichen
Verhältnisse gerichteter Geschäftskreis wurde am 7. Juni 1821
auf die Regelung der Gemeinheitsteilungen und Ablösungen
ausgedehnt. Zur Ausführung der Auseinandersetzungen an Ort und
Stelle waren im sog. Landeskulturedikt vom 14. September 1811
und in der Verfahrensordnung vom 20. Juni 1817
Ökonomiekommissare vorgesehen, die aus der Zahl erfahrener
Landwirte genommen werden sollten. Sie erledigten die
Auseinandersetzungsgeschäfte in Gemeinschaft mit den zu diesem
Zweck für jeden Kreis bestellten Rechtsverständigen, den
Kreisjustizkommissarien, mit denen sie die sog.
Spezialkommissionen bildeten. Als nach 1836 von den
Ökonomiekommissaren juristische Vorbildung verlangt wurde und
auch Kommissare aus der Zahl der Juristen zugelassen wurden,
kamen bei den Spezialkommissionen die Justizkommissare in
Fortfall. Die Geschäfte der Spezialkommissionen wurden nunmehr
von den "Spezialkommissaren" ohne Beirat geführt.
Bestandsgeschichte: In der
Provinz Hannover wurde die bei ihrer Einverleibung in die
Preußische Monarchie vorgefundene, abweichende
formelle Agrargesetzgebung beibehalten, doch wurde auch
dort als Provinzialauseinandersetzungsbehörde die
Generalkommission zu Hannover eingesetzt, deren Verfassung
übereinstimmend mit derjenigen der anderen Generalkommissionen
geregelt wurde.
Bei der bereits oben erwähnten
Umwandlung der Generalkommissionen in Landeskulturämter und der
Spezialkommissionen in Kulturämter im Jahre 1919 verlagerte sich
das Schwergewicht der Tätigkeit der Auseinandersetzungsbehörden
in die Lokalinstanz, also in die Kulturämter. Zu ihren
bisherigen Aufgaben (Gemeinheitsteilungen, Regulierungen,
Ablösungen und Begründung von Rentengütern) trat die Ausführung
des Reichssiedlungsgesetzes.
In Ostfriesland finden
wir nach dem Übergang Hannovers an Preußen und der Einrichtung
einer Generalkommission in Hannover Spezialkommissionen (bzw.
Oeconomie- oder Spezialkommissare) zunächst in Aurich und Leer
(z.B. 1870-1875), dann nur in Leer (1876-1888), von 1889-1908
nur in Aurich. 1908 wurde die Spezialkommission Aurich wieder
nach Leer verlegt. 1919 erfolgte die Umbenennung in Kulturamt
Leer. Am 1.1.1931 wurde das Kulturamt Leer nach Papenburg
verlegt. Es war zuständig für die Kreise Aschendorf, Aurich,
Emden, Hümmling, Leer, Norden, Wittmund und Wilhelmshaven-Stadt.
Am 1.4.1935 kam das Kulturamt von Papenburg nach Aurich und war
nur für die 4 ostfriesischen Landkreise und den Stadtkreis Emden
zuständig, während der Kreis Aschendorf-Hümmling an das
Kulturamt Meppen fiel. Während des Zweiten Weltkrieges und der
ersten Nachkriegszeit (1939 bis Herbst 1945) war das Kulturamt
Aurich mit dem Kulturamt Meppen vereinigt und hatte dort
seinenSitz. Es behielt jedoch in Meppen seine vollständige
Selbständigkeit. Die Zusammenlegung wurde lediglich aus
Personal- und Sparsamkeitsgründen angeordnet. Anfang August 1945
erfolgte die Zurückverlegung nach Aurich."
Bestandsgeschichte: Der
bisherige Bestand umfaßte im wesentlichen Akten der
Spezialkommissionen Aurich und Leer sowie des Kulturamts Leer
über die Errichtung und Erweiterung der Kolonien Marcardsmoor
und Wiesmoor aus den Jahren 1888 bis 1936. Diese Signaturen
blieben unverändert, doch war aufgrund der Einarbeitung und
Verzeichnung eines größeren Aktenzugangs im Jahre 1982 (ca. 5
lfd. Meter, acc. 1982/11) eine Neuordnung und detailliertere
Gliederung des Bestandes unumgänglich.
Den Kern des
Bestandes machen weiterhin die Akten der beiden großen
Meliorationsunternehmen in Marcardsmoor und Wiesede aus, doch
treten nunmehr auch Akten zu weiteren Kolonien sowie zur
Bodenreform nach 1945 und zur Ansiedlung von Flüchtlingen hinzu.
Außerdem findet sich überraschenderweise aus
nationalsozialistischer Zeit einiges Material über den
Grundbesitz der Juden in den einzelnen Kreisen
Ostfrieslands.
Zur Ergänzung sind insbesondere für
Marcardsmoor vornehmlich die Akten des Bestandes Rep. 146
(Wasserwirtschaftsamt Aurich, früher "Kulturbauamt", davor
"Meliorationsamt") heranzuziehen. Ferner sind auch bei der
Regierung in Aurich (Rep. 16 und 17) und bei den jeweiligen
Landratsämtern einschlägige Akten entstanden, die zu
berücksichtigen sind.
Aurich, im Juli 1988
Dr. Herbert Reyer
Bestandsgeschichte: Im
Juli 2005 erhielt das Staatsarchiv eine Abgabe (acc. 2005/49)
von Unterlagen, die der vorhergehende Leiter des Amtes für
Agrarstruktur, Herr Müller-Schehr, in seinem Büro aufbewahrt
hatte. Dabei handelte es sich um Unterlagen zu verschiedenen
Planfeststellungs- oder Raumordnungsverfahren, deren
ursprüngliche Provenienz unterschiedlich war. Soweit es möglich
war, wurden die Unterlagen entsprechend ihrer ursprünglichen
Provenienz aufgeteilt. So wurden die Akten zum Projekt
Dollarthafen des Niedersächsischen Hafenamtes Emde) zu Rep. 156
genommen. Die Unterlagen zum Prüfgelände Mercedes-Benz und zu
den Agrarstrukturellen Vorplanungen wurden dagegen im Bestand
Rep. 54 belassen.
Aurich, 04.08.05
Dr.
Michael Hermann
Bestandsgeschichte: Im
September 2005 erfolgte die Verzeichnung der Akzession 2005/53,
die bereits im September 2004 ins Staatsarchiv Aurich gelangt
war. Bei den Akten handelte es sich um verschiedene
Flurbereinigungsverfahren in den Kreisen Aurich und
Norden.
Aurich, 27.09.05
Dr. Michael
Hermann
Zusatzinformationen:
Abgeschlossen: Nein
Zusatzinformationen:
teilweise verzeichnet
- Reference number of holding
-
NLA AU, Rep. 54
- Context
-
Nds. Landesarchiv, Abt. Aurich (Archivtektonik) >> Gliederung >> 1 Staatliche Bestände >> 1.1 Staatliche Aktenbestände >> 1.1.1 Fachbehörden (bis heute) >> 1.1.1.6 Landeskultur
- Date of creation of holding
-
1823-1999
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
16.06.2025, 11:33 AM CEST
Data provider
Niedersächsisches Landesarchiv. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1823-1999