Collection article | Conference paper | Konferenzbeitrag | Sammelwerksbeitrag
Hochqualifizierte MigrantInnen: der Kern einer transnationalen Mittelklasse?
"Bestimmte Formen des kulturellen Kapitals sind weltweit so gefragt, dass sich die soziale Lage entsprechend qualifizierter MigrantInnen über Ländergrenzen hinweg angeglichen hat. Dieser Tendenz zur Transnationalisierung stehen nationalstaatliche Migrationsregime gegenüber, die auch höchstqualifizierte Migrant/innen ungleichstellen, je nachdem, ob sie einem statushohen oder –niedrigen Land zugerechnet werden. Die soziale Lage hochqualifizierter Migrant/innen entfaltet sich im Spannungsfeld zwischen einer globalen Ökonomie, die ihr kulturelles Kapital weltweit anschlussfähig werden lässt, und der nationalstaatlichen Organisation der Politik, die der Herausbildung einer transnationalen Klassenlage entgegensteht. Der Vortrag präsentiert erste Ergebnisse aus dem aktuell laufenden DFG-Projekt 'Hochqualifizierte MigrantInnen. Zur Transnationalisierung sozialer Lagen.' In 17 mehrstündigen Interviews wurde die soziale Lage von Deutschen, die als Expatriates in Schwellen- und Entwicklungsländern arbeiten, und von IT-Fachkräften mit 'GreenCard' differenziert erfasst. Im Vergleich beider Gruppen zeigt sich, dass transnational anerkannte Formen des kulturellen Kapitals trotz der Heterogenität der Herkunftskulturen, der Wanderungsrichtung und der Lebensmittelpunkte zu vergleichbaren Werten, Lebensstilen, Karrieren, Netzwerkstrukturen und Geschlechterverhältnissen führen. Dennoch bleibt der Nationalstaat für die soziale Lage relevant. Obwohl der 'Marktwert' der Befragten auf globalisierten Arbeitsmärkten durchaus vergleichbar ist, verfügen sie über deutlich verschiedene Einkommen, die sich in erster Linie durch die Politiken des Staates, indem sie ihren Lebensmittelpunkt haben, erklären lassen. Die Debatte über transnationale Klassenbildung (Kanter, Sklair, Hartmann) hat sich bisher v.a. auf ökonomische Eliten beschränkt. Der Vortrag geht der These einer transnationalen Klassenbildung am Beispiel von hochqualifizierten MigrantInnen nach, die den Kern einer transnationalen Mittelklasse bilden könnten. Die Beobachtung, dass es trotz maximierter Kontraste innerhalb des Samples zu einer Angleichung in der sozialen Lage kommt, kann als empirischer Anhaltspunkt für eine transnationale Klassenbildung gelten." (Autorenreferat)
- Weitere Titel
-
Highly qualified migrants: the core of a transnational middle class?
- ISBN
-
3-593-37887-6
- Umfang
-
Seite(n): 3643-3652
- Sprache
-
Deutsch
- Anmerkungen
-
Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet
32. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede". München, 2004
- Erschienen in
-
Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2
- Thema
-
Sozialwissenschaften, Soziologie
Migration
Mittelschicht
Elite
Globalisierung
Migrant
Lebensstil
Netzwerk
Nationalstaat
soziale Lage
hoch Qualifizierter
Schwellenland
Wanderungsrichtung
Herkunftsland
Karriere
Geschlechterverhältnis
Deutscher
Einkommen
Entwicklungsland
soziale Klasse
Auslandstätigkeit
Vergleich
kulturelles Kapital
empirisch
empirisch-qualitativ
- Ereignis
-
Geistige Schöpfung
- (wer)
-
Weiß, Anja
- Ereignis
-
Herstellung
- (wer)
-
Rehberg, Karl-Siegbert
- Ereignis
-
Veröffentlichung
- (wer)
-
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Campus Verl.
- (wo)
-
Deutschland, Frankfurt am Main
- (wann)
-
2006
- URN
-
urn:nbn:de:0168-ssoar-142661
- Rechteinformation
-
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
- Letzte Aktualisierung
-
21.06.2024, 16:27 MESZ
Datenpartner
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Sammelwerksbeitrag
- Konferenzbeitrag
Beteiligte
- Weiß, Anja
- Rehberg, Karl-Siegbert
- Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
- Campus Verl.
Entstanden
- 2006