Bestand
AH 2 - Handakten Otto Seiz (Bestand)
Einleitung: Biografische Informationen
Carl Otto Seiz wurde am 28.10.1887 in Aalen geboren. Ab 1910 war er Revident der Diözese Aalen. Von ca. 1914 bis mindestens 1919 war er Revisorat der Königlichen Israelischen Oberkirchenbehörde wo er u.a. die Kirchenpflegerechnungen jüdischer Gemeinden überprüfte. 1919 wurde er in die Landeskirchenversammlung gewählt und war dort vom ersten bis zum vierten Landeskirchentag Abgeordneter. Am 04.04.1927 heiratet er Else Liebhardt.
1935 wurde er Mitglied der Kirchenleitung sowie Vorsitzender des Landesverbandes der Inneren Mission. Zwei Jahre später erfolgte die Beförderung zum Oberkirchenrat. Er wurde Referent für das Kirchensteuerwesen und war damit u.a. Zuständig für die Kirchenpflegerevision. Während des Dritten Reiches war er Mitglied der Bekennenden Kirche. Von 1949-1951 war er Mitglied der Synode der EKD. 1951 wurde er Vorsitzender des Finanzausschusses der Synode der EKD und der Finanzkommission der EKD. Neben seiner Arbeit in der Landeskirche, engagierte er sich auch in zahlreichen evangelischen Vereinen und Ausschüssen wie z.B. in der Evangelischen Gesellschaft, dem Verwaltungsrat des Christlichen Verein Junger Männer, im Bezirksvorstand des Evangelischen Jungmännerwerks des Bezirks Aalen, im Sonderausschuss für Gesangbuchentwicklung, im Ausschuss für Schul- und Erziehungsfragen, im Reichsvorstand des evangelischen Jungmännerbunds, im Prüfungsausschusses für Kirchenrecht, im Verwaltungsrat des Pfarrtöchterheims Marienstift etc.
Nach einem Schlaganfall 1952 konnte er seine Geschäfte nicht mehr fortführen und starb am 16. Juli 1957.
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Bestandsgeschichte
Der Handaktenbestand AH-2 des Oberkirchenrats Carl Otto Seiz wurde in den 1960ern bzw. 1970ern durch das Landeskirchliche Archiv Stuttgart übernommen und dort von Anfang August bis Ende Oktober 2006 von Dominik Mosch verzeichnet.
Der Bestand umfasste vor der Verzeichnung ca. 11,5 laufende Meter, wovon ca. 7,5 Meter verzeichnet (entspricht 393 Verzeichnungseinheiten) und ca. 4 Meter kassiert wurden.
Die Laufzeit des Bestands reicht von 1849 bis 1956, wobei der Großteil der Akten zwischen 1915 und 1952 entstanden ist.
Inhaltlich enthält der Bestand größtenteils Akten bzw. Schreiben über finanzielle und personelle Angelegenheiten der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, einzelner ihrer Gemeinden und der EKD. Daneben befinden sich in dem Bestand auch mehrere Finanzunterlagen jüdischer Gemeinden, die durch die Funktion von Otto Seiz als Revisorat der Königlichen Israelischen Oberkirchenbehörde in den Bestand gelangt sind.
Er enthält auch Unterlagen zahlreicher evangelischer Körperschaften und Vereine (z.B. der Inneren Mission Württemberg e.V., des Christlichen Verein Junger Männer, oder der Evangelische Gesellschaft) in denen Otto Seiz im Vorstand saß oder Mitglied war.
Auch befinden sich Akten von einzelnen Kirchengemeinden zu Immobilien- und Bauangelegenheiten in dem Bestand (z.B. von Pfarrhäusern). Daneben enthält er einige Akten die sehr gut die Auseinandersetzung von kirchlichen Organisationen mit Nationalsozialistischen Organisationen dokumentieren (z.B. bei der Enteignung oder
Personalbesetzung von Kindergärten)
Der Bestand war weder zeitlich noch inhaltlich geordnet. Da ein Großteil der Akten nur aus chronologisch abgehefteten Schreiben ohne größeren inhaltlichen Zusammenhang besteht, konnten viele Akten nur oberflächlich verzeichnet bzw. geordnet werden.
Aufgrund der Fülle von Akten mit chronologischer, thematisch unzusammenhängender Abheftung wurden bei der Verzeichnung Betreffe wie z.B. formlose Bewerbungen, Anfragen nach Beschäftigung, Finanzangelegenheiten von Pfarrer; Pensions- und Gehaltsangelegenheiten, Entlohnung von z.B. Kirchenpflegern; Versetzungen etc. unter dem Titel bzw. Enthältvermerk "Personalangelegenheiten", und Akten mit Betreffen wie z.B. Schriftverkehr mit Personen und Gemeinden über Personalangelegenheiten, Pfarrhäuser und Immobilien, Rechnungen, Fragen zur Kirchenpflege und Finanzielle Belange von Geistlichen unter dem Titel "Verschiedene Schreiben" zusammengefasst.
Die Klassifikation erfolgte nach inhaltlichen Schwerpunkten und darunter nach alphabetischer bzw. chronologischer Reihenfolge.
Kassiert wurden u.a. Zeitungen, Druckschriften, Rundschreiben, Gesetzessammlungen sowie Doppelüberlieferungen.
Zu erwähnen ist noch, dass der Bestand einige Handakten des Prälaten Lic. Schlatter (Leiter der Inneren Mission Württemberg e.V.) enthält. Bei der Verzeichnung des Nachlassbestandes von Theophil Wurm (1963/1964) wurden einige Handakten von Otto Seiz zur Landeskirchenversammlung von 1919 aus dem Bestand entnommen und in den Nachlassbestand von Theophil Wurm eingefügt. Enthaltene Fotos und Postkarten wurden den Akten entnommen und der Fotosammlung zugeführt. Sie sind unter der eigens vergebenen Fotosignatur zu bestellen. Ein Großteil der Akten musste aufgrund personenbezogener Daten (Bewerbungen etc.) gesperrt werden.
Einleitung: Carl Otto Seiz wurde am 28.10.1887 in Aalen geboren. Ab 1910 war er Revident der Diözese Aalen. Von ca. 1914 bis mindestens 1919 war er Revisorat der Königlichen Israelischen Oberkirchenbehörde wo er u.a. die Kirchenpflegerechnungen jüdischer Gemeinden überprüfte. 1919 wurde er in die Landeskirchenversammlung gewählt und war dort vom ersten bis zum vierten Landeskirchentag Abgeordneter. Am 04.04.1927 heiratet er Else Liebhardt.
1935 wurde er Mitglied der Kirchenleitung sowie Vorsitzender des Landesverbandes der Inneren Mission. Zwei Jahre später erfolgte die Beförderung zum Oberkirchenrat. Er wurde Referent für das Kirchensteuerwesen und war damit u.a. Zuständig für die Kirchenpflegerevision. Während des Dritten Reiches war er Mitglied der Bekennenden Kirche. Von 1949-1951 war er Mitglied der Synode der EKD. 1951 wurde er Vorsitzender des Finanzausschusses der Synode der EKD und der Finanzkommission der EKD. Neben seiner Arbeit in der Landeskirche, engagierte er sich auch in zahlreichen evangelischen Vereinen und Ausschüssen wie z.B. in der Evangelischen Gesellschaft, dem Verwaltungsrat des Christlichen Verein Junger Männer, im Bezirksvorstand des Evangelischen Jungmännerwerks des Bezirks Aalen, im Sonderausschuss für Gesangbuchentwicklung, im Ausschuss für Schul- und Erziehungsfragen, im Reichsvorstand des evangelischen Jungmännerbunds, im Prüfungsausschusses für Kirchenrecht, im Verwaltungsrat des Pfarrtöchterheims Marienstift etc.
Nach einem Schlaganfall 1952 konnte er seine Geschäfte nicht mehr fortführen und starb am 16. Juli 1957.
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Der Handaktenbestand AH-2 des Oberkirchenrats Carl Otto Seiz wurde in den 1960ern bzw. 1970ern durch das Landeskirchliche Archiv Stuttgart übernommen und dort von Anfang August bis Ende Oktober 2006 von Dominik Mosch verzeichnet.
Der Bestand umfasste vor der Verzeichnung ca. 11,5 laufende Meter, wovon ca. 7,5 Meter verzeichnet (entspricht 393 Verzeichnungseinheiten) und ca. 4 Meter kassiert wurden.
Die Laufzeit des Bestands reicht von 1849 bis 1956, wobei der Großteil der Akten zwischen 1915 und 1952 entstanden ist.
Inhaltlich enthält der Bestand größtenteils Akten bzw. Schreiben über finanzielle und personelle Angelegenheiten der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, einzelner ihrer Gemeinden und der EKD. Daneben befinden sich in dem Bestand auch mehrere Finanzunterlagen jüdischer Gemeinden, die durch die Funktion von Otto Seiz als Revisorat der Königlichen Israelischen Oberkirchenbehörde in den Bestand gelangt sind.
Er enthält auch Unterlagen zahlreicher evangelischer Körperschaften und Vereine (z.B. der Inneren Mission Württemberg e.V., des Christlichen Verein Junger Männer, oder der Evangelische Gesellschaft) in denen Otto Seiz im Vorstand saß oder Mitglied war.
Auch befinden sich Akten von einzelnen Kirchengemeinden zu Immobilien- und Bauangelegenheiten in dem Bestand (z.B. von Pfarrhäusern). Daneben enthält er einige Akten die sehr gut die Auseinandersetzung von kirchlichen Organisationen mit Nationalsozialistischen Organisationen dokumentieren (z.B. bei der Enteignung oder
Personalbesetzung von Kindergärten)
Der Bestand war weder zeitlich noch inhaltlich geordnet. Da ein Großteil der Akten nur aus chronologisch abgehefteten Schreiben ohne größeren inhaltlichen Zusammenhang besteht, konnten viele Akten nur oberflächlich verzeichnet bzw. geordnet werden.
Aufgrund der Fülle von Akten mit chronologischer, thematisch unzusammenhängender Abheftung wurden bei der Verzeichnung Betreffe wie z.B. formlose Bewerbungen, Anfragen nach Beschäftigung, Finanzangelegenheiten von Pfarrer; Pensions- und Gehaltsangelegenheiten, Entlohnung von z.B. Kirchenpflegern; Versetzungen etc. unter dem Titel bzw. Enthältvermerk "Personalangelegenheiten", und Akten mit Betreffen wie z.B. Schriftverkehr mit Personen und Gemeinden über Personalangelegenheiten, Pfarrhäuser und Immobilien, Rechnungen, Fragen zur Kirchenpflege und Finanzielle Belange von Geistlichen unter dem Titel "Verschiedene Schreiben" zusammengefasst.
Die Klassifikation erfolgte nach inhaltlichen Schwerpunkten und darunter nach alphabetischer bzw. chronologischer Reihenfolge.
Kassiert wurden u.a. Zeitungen, Druckschriften, Rundschreiben, Gesetzessammlungen sowie Doppelüberlieferungen.
Zu erwähnen ist noch, dass der Bestand einige Handakten des Prälaten Lic. Schlatter (Leiter der Inneren Mission Württemberg e.V.) enthält. Bei der Verzeichnung des Nachlassbestandes von Theophil Wurm (1963/1964) wurden einige Handakten von Otto Seiz zur Landeskirchenversammlung von 1919 aus dem Bestand entnommen und in den Nachlassbestand von Theophil Wurm eingefügt. Enthaltene Fotos und Postkarten wurden den Akten entnommen und der Fotosammlung zugeführt. Sie sind unter der eigens vergebenen Fotosignatur zu bestellen. Ein Großteil der Akten musste aufgrund personenbezogener Daten (Bewerbungen etc.) gesperrt werden.
- Bestandssignatur
-
AH 2
- Umfang
-
7,5 lfd. m + 1,5 lfd. m Nachtrag
- Kontext
-
Landeskirchliches Archiv Stuttgart (Archivtektonik) >> A - Württembergische Kirchenleitung
- Indexbegriff Person
- Bestandslaufzeit
-
1849-1956
- Weitere Objektseiten
- Letzte Aktualisierung
-
11.08.2025, 11:05 MESZ
Datenpartner
Landeskirchliches Archiv Stuttgart. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1849-1956