Bestand
Ersatz-Infanterie-Regiment 29 (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Das Regiment setzte sich aus den ehemaligen
selbständigen Brigade-Ersatz-Bataillonen Nr. 58, 82 und 84
zusammen. Diese Bataillone wurden mit der Mobilmachung als
selbständige Einheiten aufgestellt. Infolge des eintretenden
Mangels an der Nachersatzgestellung löste sich das Regiment am 14.
September 1918 auf.
Inhalt und
Bewertung
Es handelt sich um die Akten des
Ersatz-Infanterie-Regiments Nr. 29. Ebenfalls ist das Schriftgut
der bis zur Eingliederung in den Regimentsverband ehemals
selbständigen Brigade-Ersatz-Bataillone Nr. 58, 82 und 84
enthalten.
Inhaltlich besteht der Bestand vor allem aus
der Überlieferung der allgemeinen internen Verwaltung eines
Regiments, seinen Gefechten und Bewegungen und der Gewährleistung
der permanenten Kampfbereitschaft. Besonders nennenswert sind die
Aktengruppen über die militärischen Operationen, die
Gefechtsberichte, die Ordensverleihungen, die Kriegstagebücher und
die militärischen Befehle.
Regimentsgeschichte: Das
Regiment setzte sich aus den ehemaligen selbständigen, seit der
Mobilmachung aufgestellten Brigade-Ersatz-Bataillonen Nr. 58, 82
und 84 zusammen. Ende August 1914 wurde die Vorgängerformation des
Ersatz-Infanterie-Regiments 29 aus den vorgenannten
Brigade-Ersatz-Bataillonen als Regiment "von Rath" gebildet. Am 1.
Dezember 1914 erhielt es dann die Bezeichnung
Ersatz-Infanterie-Regiment 29. Erst am 1. August 1916 wurden die
bis dahin unter ihrem alten Namen geführten Bataillone in I. bis.
III. Bataillon des Ersatz-Infanterie-Regiments Nr. 29 umbenannt.
Dabei bildete das Brigade-Ersatz-Bataillon 58 das I. Bataillon, das
Brigade-Ersatz-Bataillon 84 das II. Bataillon und das
Brigade-Ersatz-Bataillon 82 das III. Bataillon. Sowohl die zunächst
selbständigen Brigade-Ersatz-Bataillone als auch das
Ersatz-Infanterie-Regiment Nr. 29 gehörten am Anfang zur 55.
gemischten Ersatzbrigade; nach deren Auflösung wurden sie der 52.
(später 61.) Landwehrbrigade unterstellt. Infolge des eintretenden
Mangels an der Nachersatzgestellung löste sich das Regiment am 14.
September 1918 auf. Die Bataillone wurden auf die
Infanterie-Regimenter Nr. 111, 170 und 169 verteilt. Das Regiment
wurde von Ende Mai 1917 bis Mitte Februar 1918 auf dem östlichen
Kriegsschauplatz eingesetzt; vor und nach diesem Zeitraum kämpfte
es im Westen. Für die Ersatzgestellung waren die Ersatzbataillone
des Infanterie-Regiments Nr. 142 zuständig. Infolge der
Demobilmachung blieben ab dem 2. Mai 1919 im Bereich des XIV.
Armeekorps nur das Generalkommando, vier höhere Auflösungsstäbe und
je eine Abwicklungsstelle bei denjenigen Infanterie- und
Artillerie-Regimentern bestehen, die zum Friedensetat vor 1914
zählten. Im Freistaat Baden begann am 13. Januar 1919 mit der
Annahme von Freiwilligen die Neubildung des badischen Volksheeres.
Reichs- und Badische Volksregierung ließen als Reaktion auf den
sogenannten "Spartakus-Aufstand" im Februar 1919 zusätzlich zu den
bereits bestehenden Freiwilligenformationen bei allen Einheiten
weitere Freiwilligenverbände aufstellen.
Bestandsgeschichte: Nach
Kriegsende verblieben die Akten bei der Abwicklungsstelle des
Infanterie-Regiments Nr. 142. Ab Januar 1920 wurde mit der
Einrichtung eines Archivs des XIV. Armeekorps begonnen, in dem die
Archive der Abwicklungsstellen zusammengeführt wurden. Im Herbst
1920 zog das Korpsarchiv in die Infanteriekaserne Heilbronn um. Ab
Januar 1921 trat das Korpsarchiv unter der Bezeichnung
Aktenverwaltung XIV in den Geschäftsbereich des Reichsministeriums
des Innern, bevor es am 1. April 1921 als Archivzweigstelle
Heilbronn dem Reichsarchiv in Potsdam eingegliedert wurde. Infolge
der Vereinigung der Reichsarchivzweigstellen Heilbronn und
Stuttgart gelangten die Bestände im Jahr 1924 nach Stuttgart. Die
Württembergische Archivdirektion, die nach dem Ende des Zweiten
Weltkriegs die Verwaltung der Bestände des Heeresarchivs Stuttgart
übernahm, gab in den Jahren 1947 bis 1949 die Überlieferung des
XIV. Armeekorps an das Generallandesarchiv Karlsruhe ab. Eine sehr
ausführliche Bestandsgeschichte ist im Vorwort des
Stellvertretenden Generalkommandos des XIV. Armeekorps (Bestand 456
F 8) enthalten. Der Bestand umfasst 169 Faszikel mit einem Umfang
von 2,90 laufenden Metern.
Literaturhinweise: Die
Badener im Weltkrieg 1914/18, bearbeitet von Wilhelm
Müller-Loebnitz, Karlsruhe 1935. Deutsche Militärgeschichte in
sechs Bänden 1648-1939, hrsg. vom Militärgeschichtlichen
Forschungsamt Freiburg, München 1983. Fenske, Hans: Die Verwaltung
im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3,
Stuttgart 1984, S. 866-908. Fischer, Joachim: Zehn Jahre
Militärarchiv des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, in: Zeitschrift für
Württembergische Landesgeschichte 37 (1978), S. 362-368. Jäger,
Harald: Das militärische Archivgut in der Bundesrepublik für die
Zeit von 1871 bis 1919, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen
1968/2, S. 135-138. Übersicht über die Bestände des
Hauptstaatsarchivs Stuttgart, bearbeitet von Joachim Fischer
(Veröffentlichung der Staatlichen Archivverwaltung
Baden-Württemberg, Bd. 31), Stuttgart 1983.
- Reference number of holding
-
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 456 F 50
- Extent
-
169 Archivalieneinheiten
- Context
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Neuere Bestände (vornehmlich ab ca. 1800) >> Krieg >> XIV. (Badisches) Armeekorps >> Infanterie- und Maschinengewehr-Formationen
- Date of creation of holding
-
1914-1918
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
03.04.2025, 11:03 AM CEST
Data provider
Landesarchiv Baden-Württemberg. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1914-1918