Arbeitspapier | Working paper
Online-Anhörungen am britischen Parlament: Wege zur Verbesserung der Kommunikation zwischen Parlament und Öffentlichkeit
"Zwischen 1998 und 2004 haben die Ausschüsse am Britischen Parlament 15 Online- Anhörungen (online consultations) durchgeführt. Die dabei gemachten Erfahrungen sind interessant vor dem Hintergrund von Bestrebungen, die Kommunikation zwischen Parlament und Öffentlichkeit zu intensivieren, die repräsentative Demokratie durch partizipative Elemente zu stärken und nicht zuletzt auch die Rolle des Parlaments gegenüber der Regierung aufzuwerten. In Studie I wurde untersucht, inwiefern die Einführung netzbasierter Kommunikationskanäle die Anhörungspraxis transformiert hat, wie Best Practice definiert wurde und wie groß die Resonanz in der Öffentlichkeit war. Dazu wurde auf der Grundlage von Evaluationsberichten und den Webpräsenzen (sofern noch verfügbar) ein Überblick über alle Online-Anhörungen erstellt. In Studie II wurden halbstrukturierte Interviews geführt, um zu erkunden, wie die Online-Anhörungen von beteiligten Abgeordneten retrospektiv bewertet wurden. Es zeigte sich, dass sich Online-Anhörungen von der bisherigen Anhörungspraxis in dreierlei Hinsicht unterschieden: durch die direkte Ansprache von Bürgern, durch ein interaktives Diskussionsformat sowie durch die Kooperation mit zivilgesellschaftlichen Akteuren (insbesondere zur Rekrutierung von Teilnehmern), dass Online-Anhörungen in die offiziellen Richtlinien zur Durchführung von Anhörungen aufgenommen wurden und dass sich in der Regel zwischen 50 und 100 Personen aktiv an den Online-Anhörungen beteiligten, wobei insgesamt zwischen 100 und 400 Stellungnahmen abgegeben wurden. Die befragten Abgeordneten glaubten, dass zukünftig noch mehr Bürger online gehört werden wollen und sahen sich deswegen in der Pflicht, schon jetzt mit diesem Instrument zu experimentieren. Darüber hinaus hätten die Online-Anhörungen schon jetzt dabei geholfen, dem Parlament und den behandelten Themen mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zu verleihen, die eigene Informationsgrundlage zu validieren, und die eigene Politik durch Zitieren von Bürger-Äußerungen aus den Online-Anhörungen überzeugender darzustellen." (Autorenreferat)
- Weitere Titel
-
Online consultations at the British Parliament: improving communication between parliament and the public
- Umfang
-
Seite(n): 61
- Sprache
-
Deutsch
- Anmerkungen
-
Status: Veröffentlichungsversion
- Erschienen in
-
Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Zivilgesellschaft, Konflikte und Demokratie, Abteilung Zivilgesellschaft und transnationale Netzwerke (2005-105)
- Thema
-
Politikwissenschaft
Publizistische Medien, Journalismus,Verlagswesen
interaktive, elektronische Medien
politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Öffentlichkeit
computervermittelte Kommunikation
Parlament
Kommunikation
Information
Abgeordneter
politische Kommunikation
Online-Medien
politische Partizipation
repräsentative Demokratie
politische Kultur
Großbritannien
Internet
Zivilgesellschaft
empirisch
empirisch-quantitativ
anwendungsorientiert
- Ereignis
-
Geistige Schöpfung
- (wer)
-
Trénel, Matthias
- Ereignis
-
Veröffentlichung
- (wer)
-
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH
- (wo)
-
Deutschland, Berlin
- (wann)
-
2005
- URN
-
urn:nbn:de:0168-ssoar-113862
- Rechteinformation
-
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
- Letzte Aktualisierung
-
21.06.2024, 16:27 MESZ
Datenpartner
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Arbeitspapier
Beteiligte
- Trénel, Matthias
- Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH
Entstanden
- 2005