Geldschein / Notgeld
Geldschein / Notgeld, 10 Millionen Mark, ohne Datierung
Vorderseite: Überdruck auf nachträglich angefertigten 50-Pfennig-Scheinen von 1920: In der Mitte der heilige Georg beim Kampf gegen den Drachen, links Blick vom Marktplatz aus durch die Maingasse auf Wehrturm mit Tor, rechts Blick auf das Obertor in Karlstadt
Rückseite: Anno domini millesimo quadrigentesimo vicesimo secundo (1422)
Kontrollnummer: 00067
Erläuterungen: Aus Karlstadt im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart sind mehrere Notgeldausgaben überliefert. Die Stadt selbst gab laut Beschluss des Stadtrats vom 14.11.1920 Gutscheine zu 50 Pfennig aus. Die Scheine zeigen den heiligen Georg beim Kampf gegen den Drachen, das Stadtwappen und verschiedene Stadtansichten. Die Gestaltung der Scheine übernahm Heinz Schiestl, der für insgesamt 57 Gemeinden im deutschen Reich Notgeld, zumeist mit deutlichem lokalen Bezug, entwarf. Für die Karlstädter Scheine ist überliefert, dass Schiestl für die Entwürfe einen Lohn von 500 Mark erhielt, davon 100 Mark in Notgeldscheinen. Den Druck besorgte J. Dietz in Karlstadt. Die Druckerei erhielt den Auftrag für eine Auflage von 20.000 Stück. Über den Preis vermerkt Oswald Dietz auf der Auftragsbestätigung: „Diesen außergewöhnlich billigen Preis habe ich auch nur gemacht, da es unser Geschäftsstolz nicht zuließ, daß diese Arbeit an eine auswärtige Firma vergeben wurde.“ 1923 gab die Stadt erneut Gutscheine aus, nun in den inflationsbedingt hohen Wertstufen von 10 bis 100 Millionen Mark. Die Scheine sind nachträglich angefertigte Abzüge des 50 Pfennig Scheins von 1920 mit einem Überdruck, die Herstellung übernahm wiederum die Druckerei J. Dietz in Karlstadt. Der Bezirk Karlstadt-Arnstein gab 1923 Schecks über 10 bis 100 Milliarden Mark sowie Gutscheine in Wertstufen von 50 bis 500 Milliarden Mark aus. Die Schecks in einfacher Gestaltung lauten auf die Bezirkssparkasse Karlstadt. Die Herstellung besorgte wiederum die Druckerei J. Dietz in Karlstadt.
- Originaltitel
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Karlstadt, Stadt: Gutschein über 10 Millionen Mark von 1923
- Alternativer Titel
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10 Millionen Mark, ohne Datierung Karlstadt Karlstadt
- Standort
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HVB Stiftung Geldscheinsammlung, München
- Inventarnummer
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DE-BY-97753-V378c-1
- Maße
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Höhe: 69 mm Breite: 124 mm
- Material/Technik
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Papier; Buchdruck
- Verwandtes Objekt und Literatur
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Literatur zum Stück: Hans-Joachim Wirthmann: Notgeldscheine von Heinz Schiestl. Schriften des Geschichts- und Museumsvereins Lohr a. Main Folge 43. Lohr a. Main 2007 Seite/Nr.: 156 ff/101 Wirthmann, Heinz Schiestl, 2007 Seite/Nr.: 156 ff/101 Literatur
Standardzitierwerk: Albert Pick: Das Papiergeld Bayerns - Staatspapiergeld, Banknoten und Notgeld - Geschichte und Katalog. Regenstauf 1989 Seite/Nr.: V.378.c Pick, Papiergeld Bayerns, 1989 Seite/Nr.: V.378.c Literatur
- Klassifikation
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10 Millionen Mark (Spezialklassifikation: Nominal)
Mark (Spezialklassifikation: Währung/Münzfuß)
Original (Spezialklassifikation: Authentizität)
- Bezug (was)
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Wappen
Notgeld
Mark
Inflation
- Bezug (wer)
- Ereignis
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Geistige Schöpfung
- (wer)
- Ereignis
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Herstellung
- (wer)
- (wo)
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Karlstadt (Druckort)
Karlstadt (Land)
Karlstadt (Münzstätte/Ausgabeort)
Bayern (Region)
- (wann)
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ohne Datierung
- Ereignis
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Veröffentlichung
- (wer)
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Karlstadt (Herausgeber)
- (wann)
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1923
- Geliefert über
- Letzte Aktualisierung
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19.08.2024, 08:35 MESZ
Datenpartner
Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Geldschein / Notgeld
Beteiligte
- Heinz Schiestl (Entwerfer)
- J. Dietz (Karlstadt) (Drucker)
- Karlstadt (Münzstand)
- Karlstadt (Herausgeber)
Entstanden
- ohne Datierung
- 1923