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Die Erfindungskraft des Bankiers im Dienste des internationalen Kapitalmarktes
Die Erfindungskraft des Bankiers im Dienste des internationalen Kapitalmarktes Der internationale Kapitalmarkt erbringt um so größere Leistungen sowohl für das Gemeinwohl als auch für das Individualinteresse, je vollkommener er ist. Dazu ist es erforderlich, bei allen Beteiligten die Aktivmotivationen zu fördern und die Passivmotivationen abzubauen. Die Beteiligten sind einerseits die Marktteilnehmer, also die Kapitalgeber und die Kapitalnehmer, und andererseits diejenigen, die die Rahmenbedingungen setzen, also die nationalen Regierungen und Zentralbanken sowie die inter- und supranationalen Institutionen. Beim Einsatz ihrer Erfindungskraft im Dienst des internationalen Kapitalmarktes haben die Bankiers eine Anzahl von Aktionsparametern zu beobachten. Neben den Parametern Liquidität, Schuldnerbonität sowie Kurs- und Zinssatzveränderungsrisiko spielt insbesondere der Aktionsparameter des Standings eine entscheidende Rolle. Aktionsparameter von besonderer Eigenart sind die Präferenzen mit den Subparametern Präferenzschaffung und Präferenzerhaltung einerseits und Präferenzbeseitigung oder Präferenzabbau andererseits. Hinsichtlich der Ansatzpunkte für (die Erfindungskraft der Bankiers gilt es, bekannte Passivitätsgründe 'der Beteiligten weniger virulent zu gestalten, bekannte Aktivitätsgründe der Beteiligten zu betonen, neue Aktivitätsgründe zu finden und virulent zu machen sowie neue potientelle Aktivitätsträger für den internationalen Kapitalmarkt zu interessieren. Vor allem aber gilt es, Erwartungen zu antizipieren und sich darauf einzustellen sowie schließlich die Institution banking entrepreneur in Anpassung der Aufgabenkombination fortzuentwickeln. Bei den möglichen Verhaltensweisen :der Bankiers sind drei Aktionsfelder im Auge zu behalten: Erstens sollten die Bankiers bei der Schaffung optimaler Rahmenbedingungen für die internationalen Kapitalmärkte mitwirken. Zweitens sind alle Möglichkeiten einer Optimierung (der Organisation des einzelnen Bankierbetriebs als auch der banking industry als ganzer auszuschöpfen. Die Vielfalt der Formen von Universalbank und Spezialbanken wirkt dabei förderlich für die Vollkommenheit des Marktes. Im dritten Aktionsfeld geht es um ıdıe bestmögliche Minimierung der Risiken der Marktpartner. Bei den Risıken, die die Kosten- und Ertragskalkulationen beeinflussen können, müssen die Bankiers bemüht sein, zwischen den Interessen der Kapitalanleger und Kapitalnachfrager Kompromißlösungen zu finden. Bei den Risiken dagegen, die den Bestand der Kapitalmarkttransaktion gefährden, geht es darum, durch Bonitätsund Liquiditätsrisikopolitik die Existenz der Geschäfte zu sichern. Besondere Bedeutung besitzen (das Kursänderungsrisiko und das Zinsänderungsrisiko. Trotz der unterschiedlichsten Konstruktionen und Verhaltensweisen am internationalen Kapitalmarkt verbleiben jedoch insbesondere an den non-resident-currency- Märkten stets beträchtliche Risiken, denen nur mit ausreichender betriebswirtschaftlicher Vernunft begegnet werden kann.
- Sprache
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Deutsch
- Erschienen in
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Journal: Kredit und Kapital ; ISSN: 0023-4591 ; Volume: 7 ; Year: 1974 ; Issue: 1 ; Pages: 1-22
- Klassifikation
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Wirtschaft
- Ereignis
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Geistige Schöpfung
- (wer)
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Lipfert, Helmut
- Ereignis
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Veröffentlichung
- (wer)
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Duncker & Humblot
- (wo)
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Berlin
- (wann)
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1974
- DOI
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doi:10.3790/ccm.7.1.1
- Letzte Aktualisierung
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10.03.2025, 11:45 MEZ
Datenpartner
ZBW - Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Artikel
Beteiligte
- Lipfert, Helmut
- Duncker & Humblot
Entstanden
- 1974