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Sind härtere Strafen für Korruption erforderlich? Ökonomische Überlegungen zur Sanktionierung illegaler Austauschbeziehungen

Der vorliegende Beitrag diskutiert die Frage, inwieweit härtere Sanktionen geeignet sind, zur Einschränkung von Korruption beizutragen. Da Strafen auf vielfältige Art und Weise das Entscheidungskalkül von Straftätern beeinflussen, ist nicht zweifelsfrei zu bestimmen, ob eine Strafverschärfung tatsächlich die erwünschten Wirkungen hervorbringt. Aus ökonomischer Sicht spricht eine Reihe von Gründen gegen die Überlegung, dass höhere Strafen zwangsläufig zu einem Absinken des Korruptionsniveaus führen. Unter Bezugnahme auf die zeitliche Dimension der Bestrafung wird ferner gezeigt, dass das Vorziehen von Zwangsmaßnahmen eine Alternative zur Strafverschärfung darstellt. Da Menschen weiter in der Zukunft liegende Auszahlungen geringer gewichten als unmittelbar bevorstehende Auszahlungen, zeigen Sanktionen umso mehr Wirkung, je früher sie auf das strafbare Verhalten erfolgen. Berücksichtigt man zudem Beobachtungen aus der empirischen Sozialforschung, wonach Personen weit in der Zukunft liegende Auszahlungen stark diskontieren, so ist zu vermuten, dass von einer Anhebung der Verurteilungswahrscheinlichkeit und einer frühzeitigen Bestrafung eine stärkere Präventivwirkung ausgeht als von einer Strafverschärfung.

Sprache
Deutsch

Erschienen in
Journal: Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung ; ISSN: 1861-1559 ; Volume: 73 ; Year: 2004 ; Issue: 2 ; Pages: 301-317 ; Berlin: Duncker & Humblot

Klassifikation
Wirtschaft
Thema
Korruption
Strafe
Kriminalitätsökonomik

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Steinrücken, Torsten
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Duncker & Humblot
(wo)
Berlin
(wann)
2004

DOI
doi:10.3790/vjh.73.2.301
Handle
Letzte Aktualisierung
10.03.2025, 11:41 MEZ

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Objekttyp

  • Artikel

Beteiligte

  • Steinrücken, Torsten
  • Duncker & Humblot

Entstanden

  • 2004

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