Bestand

Kassen des geistlichen Ministeriums des Landes Hadeln (Predigerwitwenkasse, Stipendienkasse, Ministerialkasse) (Bestand)

Kurzbeschreibung: Die unten vorgestellten Kassen gehören zu den Prediger- bzw. Schullehrerwitwenkassen, deren Schriftgut das Landeskirchliche Archiv Hannover in seinem Gesamtbestand E 38 verwahrt. Die meisten dieser Witwenkassen wurden in der Mitte des 17. Jahrhunderts in verschiedenen Regionen oder Inspektionen der Landeskirche gegründet. Alle Geistlichen und Lehrer, die im Zuständigkeitsbereich der Kasse amtierten, waren zur Mitgliedschaft verpflichtet. Das benötigte Kapital für die jährliche Auszahlung von Witwen- und Waisengeldern an Hinterbliebene, wurde v. a. durch regelmäßige Beiträge der Mitglieder, aber auch durch die Vergabe von Krediten, Hypotheken u. ä., gebildet. Ab den 40er Jahren der 20. Jahrhunderts begann die kontinuierliche Auflösung der örtlichen Witwen- und Waisenkassen. Das Vermögen ging an die Landeskirche, die nun die Witwen- und Waisenversorgung übernahm.

Beschreibung: Seit 1667 bestand im Lande Hadeln eine Prediger-Witwen- und Waisenkasse, die 1798 reorganisiert worden ist: Es wurden Regeln aufgestellt, nach denen neben den Pfarrwitwen auch hinterlassene Söhne (bis zur Konfirmation) und unverheiratete Töchter und Jungfrauen (bis zum vollendeten 25. Lebensjahr) Unterstützung fanden. 1744 ist dazu eine Stipendienkasse gegründet worden, aus welcher studierende Pastorensöhne Beihilfen erhielten. Neben diesen Kassen bestand noch die sogenannte Ministerialkasse, in die überschüssige Kapitalien, Eintrittsgelder und sonstige Eintrittsgelder oder hypothekarische Einnahmen flossen. Die Ministerialkasse hatte den Zweck, außerordentliche Unterstützungen und Ausgaben für Predigerkonvente zu bestreiten. Die um 1880 beabsichtigte Gründung einer weiteren Kasse – einer Pfarrtöchter-Studienkasse – ist nicht erfolgt.
Alle drei Kassen waren ein unter der Verwaltung eines gewählten Vorstandes stehender freier Besitz der Prediger des Landes Hadeln und standen nicht unter behördlicher Aufsicht. Die Geistlichen waren verpflichtet, den Kassen unter Zahlung eines Eintrittes beizutreten. Wer der einen Kasse angehörte, musste zugleich auch Mitglied der anderen Kassen sein.
In der Inflationszeit verloren die Kassen ihr größtenteils ihr Vermögen. Trotzdem ist der 1938 verfolgte Plan, die drei Kassen zu einer zu vereinigen, nicht umgesetzt worden. Den Statuten vom März 1940 wurde ausdrücklich hinzugefügt, dass die Kassen getrennt verwaltet und buchmäßig fortgeführt werden sollten.
Die Auflösung der Kassen des geistlichen Ministeriums Hadeln erfolgte nach 1959.
Der Bestand umfasst Schriftgut aller drei Kassen. Neben Akten mit allgemeinen Charakter und die Statuten betreffend finden sich auch Rechnungen und Rechnungsbelege an.

Findmittel: Findbuch, maschinenschriftlich

Bestandssignatur
E 38d
Umfang
1,1 lfd. M.

Kontext
Landeskirchliches Archiv Hannover (Archivtektonik) >> Gliederung >> Landeskirchliches Archiv >> E - Einrichtungen der Landeskirche, Werke, Vereine

Bestandslaufzeit
1667-1965

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Letzte Aktualisierung
01.04.2025, 13:47 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1667-1965

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