Arbeitspapier | Working paper

Gestaltung berufsbiographischer Diskontinuität: Bewältigungsstrategien von ostdeutschen Berufs- und Hochschulabsolventen im Transformationsprozeß

"Das Teilprojekt A4 "Berufliche Verläufe im Transformationsprozeß" untersucht individuelle Lebenslaufentscheidungen, berufliche Weichenstellungen und Familienbildungsprozesse im Kontext der Transformation der planwirtschaftlich organisierten DDR in eine individualisierte Marktgesellschaft. Dieses Projekt zielt auf die Kernfrage des Sonderforschungsbereich 186: Die Ausprägung von Handlungsspielräumen im Lebenslauf in ihrem Verhältnis zum institutionell beeinflußten sozialen Wandel. In dem vorliegenden Arbeitspapier wird zunächst der theoretische Rahmen berufsbiographischen Bewältigungshandelns präsentiert. Danach werden zentrale Frames und Ressourcen vorgestellt und die Bedeutung individueller Kontrollkompetenzen diskutiert. Im letzten Abschnitt wird die wechselvolle Dynamik des Transformationsprozesses verdeutlicht. Die Ergebnisse der Auswertung des qualitativen Mikro-Panels lassen sich in zwei Thesen zusammenfassen: Erstens, individuelles Bewältigungsverhalten ist das Produkt des Zusammenspiels von Frames, Ressourcen und Kontrollkompetenz. Der wichtigste Frame im Transformationsprozeß ist "Beschäftigungssicherheit", die wichtigste Ressource "Berufsausbildung". Zweitens, Bewältigungsverhalten ist im Transformationsprozeß keine Konstante, sondern eine dynamische Relation zwischen Frames und Ressourcen, bei der zwischen 1990 und 1993 Kontrollverluste auftreten. Aufgrund der schnellen Veränderung von Gelegenheitsstrukturen kam dem Timing bei berufsbiographischen Entscheidungen eine zentrale Weichenstellungsfunktion für berufliche Verläufe zu. Die besondere Bedeutung des in diesem Arbeitspapier vorgelegten Untersuchungsansatzes besteht in dem theoretischen und methodischen Vorgehen, die Zeitabhängigkeit der Daten systematisch in die Analyse einzubeziehen. Auf diese Weise wird der Erklärungsgehalt des im Sonderforschungsbereich vertretenen dynamischen Ansatzes einer theoretischen und empirischen Verknüpfung individueller und gesellschaftlicher Veränderungen zum Verständnis vielschichtiger und lebendiger Formen sozialen Wandels, in der vorliegenden qualitativen Studie beispielhaft veranschaulicht." (Textauszug)

Gestaltung berufsbiographischer Diskontinuität: Bewältigungsstrategien von ostdeutschen Berufs- und Hochschulabsolventen im Transformationsprozeß

Urheber*in: Struck-Möbbeck, Olaf; Rasztar, Matthias; Sackmann, Reinhold; Weymann, Ansgar; Wingens, Matthias

Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International

Weitere Titel
System of discontinuity in occupational biographies: coping strategies of east German graduates of vocational schools and universities in the transformation process
Umfang
Seite(n): 101
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet

Erschienen in
Arbeitspapier / Sfb 186 (38)

Thema
Wirtschaft
Psychologie
Berufsforschung, Berufssoziologie
Arbeitsmarktforschung
Sozialpsychologie
Bundesrepublik Deutschland
Berufsverlauf
Qualifikation
Hochschule
Transformation
Lehre
neue Bundesländer
Absolvent
Berufseinmündung
Lebenslauf
empirisch
empirisch-quantitativ
empirisch-qualitativ

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Struck-Möbbeck, Olaf
Rasztar, Matthias
Sackmann, Reinhold
Weymann, Ansgar
Wingens, Matthias
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Universität Bremen, SFB 186 Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf
(wo)
Deutschland, Bremen
(wann)
1996

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-52982
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:26 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Arbeitspapier

Beteiligte

  • Struck-Möbbeck, Olaf
  • Rasztar, Matthias
  • Sackmann, Reinhold
  • Weymann, Ansgar
  • Wingens, Matthias
  • Universität Bremen, SFB 186 Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf

Entstanden

  • 1996

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