Sachakte

Anspruch auf Beibehaltung einer zwischen den Brüdern Bartholomäus und Werner Gronsfeld von Nievelstein durchgeführten Teilung des elterlichen Erbes. Die Brüder sollen über 40 Jahre ihren Anteil am elterlichen Erbe, der eine Schleibach und Binsfeld, der andere den adligen Rittersitz Kellersberg, besessen und bewohnt haben. 1667 verpachtete Bartholomäus den Hof zu Binsfeld „proprio, non communi nomine“ an das Ehepaar Kersten Prinz und Catharina Müllers. 1660 soll Bartholomäus vom Freiherrn von Goltstein mit den umstrittenen Stücken belehnt worden sein. Alle Ritterdienste will Bartholomäus allein geleistet haben. 1700 erhob Bartholomäus’ Neffe, der älteste Sohn seines Bruders, noch zu Lebzeiten seines Vaters Ansprüche auf Teile des Besitzes von Bartholomäus mit der Begründung, sein Vater sei „ultra dimidium laediert“ worden bzw. eine Erbteilung habe im eigentlichen Sinne nicht stattgefunden, die Brüder hätten das elterliche Erbe „in communione“ besessen. Die Erbteilung habe schon deswegen nicht stattfinden können, da ein Teil von den Erben Entzenbroich beansprucht worden sei. Bartholomäus gibt dagegen an, sein älterer Bruder habe Kellersberg heruntergewirtschaftet, daher scheine das Erbe im nachhinein ungleich geteilt. Das RKG bestätigte das Urteil der Vorinstanz am 22. März 1720 im wesentlichen, modifizierte es jedoch in einigen Punkten.

Enthaeltvermerke: Kläger: Bartholomäus Gronsfeld von Nievelstein zu Schleibach (Hzm. Jülich, Amt Wassenberg; Kr. Aachen), (Bekl.) Beklagter: Werner Gronsfeld von Nievelstein zu Kellersberg (Hzm. und Amt Jülich; Kr. Aachen), (Kl.) Prokuratoren (Kl..): Lic. Konrad Franz Steinhausen 1701 - Subst.: Lic. Franz Peter Jung Prokuratoren (Bekl.): Dr. Johann Philipp Pulian 1702 - Subst.: Lic. Johann Heinrich Flender Prozeßart: Appellationis Instanzen: 1. Jül.-berg. Hofkanzlei Düsseldorf 1699 - 2. RKG 1701 - 1720 (1624 - 1719) Beweismittel: Bd. I: RKG-Urteil vom 22. März 1720 (6f.). Pachtzettel über den Hof zu Binsfeld 22. Feb. 1667 (Q 5). Mutzettel des Johann Wilhelm von Goltstein zu Breil als Statthalter des Mannhauses Wilhelmstein im Namen von Herzog Philipp Wilhelm von Jülich-Berg über das Gut zu Schleibach 30. April 1660 (Q 6). Zeugenaussagen über die angebliche Erbteilung (Q 7). 8 Beilagen des Appellaten zum Nachweis, daß keine Erbteilung zwischen den Brüdern vorgenommen worden sei (hauptsächlich Haus Kellersberg betreffend) 1677 - 1701 (Q 13 - 20). Prozeßvollmacht des Werner von Gronsfeld gen. Nievelstein zu Kellersberg für seinen ältesten Sohn Gottfried 9. Feb. 1700 (Q 21). Zeugnis der R. de Groote, Äbtissin von St. Jöris zu Kinzweiler ?), über Statutengelder der Brüder Werner und Bartholomäus von Gronsfeld für ihre geistliche Schwester im Kloster St. Jöris (Görisbusch) 22. Juli 1702 (Q 25). Verschiedene Zeugnisse zum Nachweis, daß eine Erbteilung zwischen den Brüdern durchgeführt wurde, 1702 (Q 26 - 33 und öfter). Pachtbrief über einen Hof zu Binsfeld 17. Dez. 1656 (Q 34). Auszug aus dem Gerichtsprotokoll der Stadt Herzogenrath 1702 (Q 41). Zeugenaussagen (Q 42). Vermessung von Kellersberg durch den vereideten Landmesser Anton Dorst 6. Mai 1713 und weitere Angaben über den Wert von Bewuchs und Bebauung von Kellersberg (Q 48f.). Rationes decidendi der Vorinstanz (130 - 133). Bd. II: Erbrentbrief des Gottfried von Gronsfeld gen. Nievelstein (des Älteren) und seiner Frau Adelheit von Holtzem von einem Kapital über 750 Rtlr. für Lic. Johann von Inden, Schöffen des Hauptgerichts Jülich und Vogt zu Randerath, und seine Frau Elisabeth Brewer gen. Fürth 29. April 1624 (32 - 39). Quittung der Anna Catharina von Inden gen. Wiedenfeld über den Empfang von 1500 Rtlr. von Maria Catharina Beissel von Gymnich, Frau zu Kellersberg, 20. Nov. 1677 (39 - 41). Pachtzettel über Haus und Rittersitz Kellersberg 29. Okt. 1683 (42 - 48). Beschreibung: 2 Bde., 5 cm, 224 Bl.; Bd. I: 133 Bl., lose; Q 1 - 49 außer Q 11, 1 Beilage; Bd. II: 91 Bl., gebunden; Q 11 (Vorakten).

Reference number
AA 0627, 4161 - N 510/1383

Context
Reichskammergericht, Teil VI: M-O >> 2. Buchstabe N
Holding
AA 0627 Reichskammergericht, Teil VI: M-O

Provenance
Dummy
Date of creation
1701 - 1720 (1624 - 1719)

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30.04.2025, 2:43 PM CEST

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  • 1701 - 1720 (1624 - 1719)

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