Architektur
Kirchhof im Westen mit Kirchhofmauer und erhaltenem äußern Torbogen (Kammertor sowie Wehrgang mit Steinbrüstung im 18 Jh abgetragen)-im Norden erneuerter Fachwerk-Gaden
Beschreibung des Oberamts Nagold (1862); Gültlingen (Auszug); An der Stelle, wo sich das Heidenthal.... Am südöstlichen Ende des Dorfs liegt die Pfarrkirche, deren Langhaus im Laufe der Zeit stylwidrig verändert wurde, während der mit einem halben Achteck schließende, mit Strebepfeilern versehene Chor sich in seiner ursprünglichen germanischen Bauweise noch erhalten hat. Der 4eckige Thurm ist in seinen 3 unteren Stockwerken noch alt und massiv erbaut, dagegen besteht das 4te im Jahr 1738 aufgesetzte Stockwerk aus Holz und trägt ein einfaches Zeltdach. Das untere Stockwerk des Thurms enthält einen spitzbogigen, mit einem Kreuzgewölbe versehenen Durchgang,...... Die Kirche soll im Jahr 1465 (an dem Thurm steht 1467) auf der Stelle der ehemaligen Burg der Herren von Gültlingen erbaut worden sein; die frühere Kirche sei bei der Wohnung des Friedrich Gingenbach, Zimmermann, gestanden. Unweit diese Stelle soll der Sage nach ein Begräbnisplatz gestanden haben, von dem man immer noch Gräber aufdeckt. An der Stelle der gegenwärtigen Kirche stand ohne Zweifel eine Kirche im Verband mit den früheren Schloßgebäuden, die später in die gegenwärtige Kirche vergrößert wurde; für eine frühere Kirche als die gegenwärtige sprechen wenigstens die im romanischen Styl erbaute Sacristei, der romanisch gehaltene Taufstein und Altar..... Der Begräbnisplatz liegt um die Kirche, er war ursprünglich sehr fest und ist jetzt noch mit einer starken Mauer umfridigt. Um die mit einem sogenannten Umlauf versehene Kirchhofmauer lief ein tiefer Graben, der mit dem Wasser, das gegenwärtig eine Mühle treibt, gefüllt werden konnte. Ueber den Graben verlief eine Zugbrücke zu dem noch bestehenden Haupteingang in den Kirchhof. Die Einwohner des Ortes und die von Holzbronn, welche hierher eingepfarrt sind, hatten das Recht, in Kriegszeiten ihre Habseligkeiten in den Kirchhof zu flüchten, den Kirchgraben mit Waid und Wasser zu benützen und den Kirchhof mit einer Besatzung zu versehen. Auf dem Kirchhof standen Gebäude. Wovon eines getheilt war; der obere Stock gehörte dem Flecken, die 2 unteren Stöcke aber einigen Bürgern, die dem Heiligen eine gewisse Summe jährlich bezahlen mußten. Die Neuerung des geitlichen Einkommens vom Jahr 1551 gedenkt aber noch eines weiteren Hauses auf dem Kirchhof „St. Michaels Heiligen Pflegschaft hat auch ein Hautz dahinten auf dem Kirchhof neben dem Herrschaft Hautz, darin 3 Gemächt, da man die Frucht legt, gehabt.“. Dieses Haus muß älter gewesen sein, als das obige, weil man dasselbe das „neue Haus“ nannte. Vermutlich gehörten diese Gebäude zu dem ehemaligen Schloß der Herren von Gültlingen, wenigstens führt das Landbuch von 1624 an: „die alte Burg zu Gültlingen in dem Flecken, ist der Edlen von Giltlingen ihr Stammhaus gewesen.
- Standort
-
Evangelische Pfarrkirche Gültlingen (Wildberg, Landkreis Calw)
- Sammlung
-
Kirchenburgen
- Verwandtes Objekt und Literatur
- Bezug (was)
-
Wehrkirche
- Ereignis
-
Herstellung
- (wann)
-
1467
- (Beschreibung)
-
Gotisch (Auf Romanischer Vorgängerkirche)
- Letzte Aktualisierung
-
05.03.2025, 16:27 MEZ
Datenpartner
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Universitätsbibliothek. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Architektur
Entstanden
- 1467