Bestand
C Rep. 900-01 Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) - Bezirksorganisation Groß-Berlin (1945/46) (Bestand)
Vorwort: C Rep. 900-01 Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) - Bezirksorganisation Groß-Berlin (1945-1946)
1. Organisationsgeschichte
Die zur Jahreswende 1918/19 gegründete Kommunistische Partei Deutschlands erstarkte in der Zeit der Weimarer Republik zu einer bedeutenden politisch linken Kraft neben der traditionellen deutschen Sozialdemokratie. Als Mitglied der Kommunistischen Internationale orientierte sie sich v. a. an den politischen Zielen und Organisationsstrukturen der Kommunistischen Partei der Sowjetunion und deren Nebenorganisationen.
Während des NS-Regimes agierte die verbotene KPD, trotz massiver Verfolgung ihrer Mitglieder illegal bzw. aus dem Exil und trug wesentlich zum antifaschistischen Widerstand bei. Die im Moskauer Exil lebenden Vertreter des Zentralkomitees der KPD unter Führung von Wilhelm Pieck und Walter Ulbricht planten bereits dort die Übertragung des sowjetischen Modells auf Staat und Gesellschaft im Nachkriegsdeutschland.
Durch Befehl Nr. 2 der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland vom 10. Juni 1945 über die Zulassung von antifaschistisch-demokratischen Parteien konnte die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) wider legal wirken. Ihr Aufruf vom 11. Juni 1945, ein Aktionsprogramm für den Neuaufbau Deutschlands, war demokratischen und v. a. antifaschistischen Zielen verpflichtet.
In Berlin wurde vom Zentralkomitee der KPD am 12. Juni 1945 eine vorläufige "Bezirksleitung Groß-Berlin" unter Vorsitz von Ottomar Geschke ernannt und von der ersten Berliner Funktionärskonferenz am 25. Juni 1945 bestätigt. Sitz der Bezirksleitung war das Gebäude Schönhauser Allee 176. Die Bezirksorganisation Groß-Berlin der KPD gliederte sich in 20 Verwaltungsbezirks-, Stadtteil- und Unterbezirksleitungen.
Mit dem sogenannten Vereinigungsparteitag, dem Zusammenschluss der Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) und der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), am 21./22. April 1946, endete die selbständige Existenz der KPD in der sowjetischen Besatzungszone.
2. Bestandsgeschichte und Bearbeitung
Die in diesem Bestand zusammengeführten Akten sind im Bezirksparteiarchiv der SED (BPA) aufbewahrt worden. Die Überlieferung dokumentiert für den Zeitraum von der Wiederzulassung bis zur Vereinigung mit der SPD zur SED, neben dem Mitwirken der KPD beim Neubeginn im Nachkriegsberlin, v.a. deren Bemühen um Verstärkung des politischen Einflusses und Schaffung der Einheitspartei.
Im BPA Berlin sind die Unterlagen zu einem Bestand mit der Signatur I/1 und I/2 für die Bezirksleitung, und I/3/1-20 für die Verwaltungsbezirks-, Stadtteil- und Unterbezirksleitungen zusammengefasst und auf Karteikarten verzeichnet worden.
Die Bestände des BPA waren nach der politischen Wende in der DDR zunächst bei der im Bundesarchiv bestehenden Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR (SAPMO) verwahrt worden, von wo sie 1995 an das Landesarchiv Berlin übergeben wurden. Hier wurde die Überlieferung tektonisch als C Rep. 900-01 mit der Bestandsbezeichnung Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) - Bezirksorganisation Groß-Berlin eingeordnet. Im Jahre 2005 erfolgte die Verzeichnung in einer Datenbank; außerdem steht ein Findbuch zur Verfügung. Der Bestand wurde im Landesarchiv nach einem Ordnungsmodell klassifiziert, das sich an dem des ehemaligen BPA orientiert. Die vom BPA gebildeten Aktentitel wurden teilweise überarbeitet und erweitert, die Aktennummern jedoch beibehalten.
Vereinzelte Akten sind auf Grund archivgesetzlicher Bestimmungen bzw. der EU-Datenschutz-Grundverordnung für die Benutzung befristet gesperrt. Eine Verkürzung der Schutzfristen kann auf Antrag erfolgen. Dazu bedarf es der besonderen Zustimmung des Landesarchivs Berlin.
Der Bestand ist wie folgt zu zitieren: Landesarchiv Berlin, C Rep. 900-01, Nr. ...
3. Korrespondierende Bestände
LAB C Rep. 900-02 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) - Bezirksorganisation Berlin (1945/46)
LAB C Rep. 900-03 Arbeitsgemeinschaft SPD-KPD
BA SAPMO RY 1 Kommunistische Partei Deutschlands
4. Literaturhinweise
Malycha, Andreas: Die Geschichte der SED von der Gründung 1945/46 bis zum Mauerbau 1961. In: Die SED. Geschichte - Organisation - Politik. Ein Handbuch, hrsg. von Andreas Herbst, Gerd-Rüdiger Stephan und Jürgen Winkler, Berlin 1997.
Herbst, Andreas; Ranke Winfried und Winkler, Jürgen: Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED). In: So funktionierte die DDR. Lexikon der Organisationen und Institutionen. Bd. 2, S. 875 ff, Berlin 1994.
Berlin, August 2005 Monika Schmidt
- Reference number of holding
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C Rep. 900-01
- Context
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Landesarchiv Berlin (Archivtektonik) >> C Bestände (Ost-) Berliner Behörden bis 1990 >> C 7 Kammern und Körperschaften, Parteien, Organisationen und Vereine >> C 7.1 Stiftung Parteien und Massenorganisationen der DDR - Bezirk Berlin >> C 7.1.1 SED-Bezirksorganisation Berlin
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