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Zwischen den Kulturen, zwischen den Fronten. Die deutsche Dichterin Isolde Kurz

Isolde Kurz, geboren 1853 in Stuttgart in den Nachwehen der gescheiterten Revolution von 1848 und gestorben in der Endphase des Zweiten Weltkrieges 1944 in Tübingen, hat fast ein Jahrhundert extrem wechselhafter deutscher Geschichte miterlebt. Aus der Enge und Dürre ihrer schwäbischen Provinz zog es sie nach Italien, wo sie Jahrzehnte in der "Stadt des Lebens", in Florenz, eine Wahlheimat fand. Erst dort entschied sie sich endgültig gegen die Ehe und für den Beruf der Schriftstellerin. Doch das humanistische Erbe, das sie ihren Florentiner Novellen beschwört, konnte sie nicht bewahren im kriegsbegeisterten Deutschland, in das sie kurz vor dem Ersten Weltkrieg zurückkehrte. Man sah in ihr nun die deutsche Dichterin, ihre Lesergemeinde wuchs, ihre Verse wurden Schullektüre. Obgleich sie ihre Kunst als "überzeitlich" verstand und ihre Ästhetik als konventionell gilt, reflektieren ihr umfangreiches Werk und ihr Leben höchst spannungsvoll die Brüche und Widersprüche, die Ideale, die Hybris und den Absturz ihres Jahrhunderts.

Archivaliensignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, R 3/004 D013207/101
Umfang
0:27:50; 0'27
Sonstige Erschließungsangaben
Herkunft: Wissen

Kontext
Hörfunksendungen des SWR aus dem Jahre 2001 >> Februar 2001
Bestand
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, R 3/004 Hörfunksendungen des SWR aus dem Jahre 2001

Indexbegriff Sache
Literatur
Porträt [Journalismus]
Schriftsteller
Indexbegriff Person
Indexbegriff Ort
Florenz, Reg. Toskana [I]
Stuttgart S; Literatur

Laufzeit
15. Februar 2001

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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
20.01.2023, 16:51 MEZ

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Objekttyp

  • AV-Materialien

Entstanden

  • 15. Februar 2001

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