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MHIG 7: Banken- und Börsenwesen, Preisprüfung (Bestand)

Vorwort: Das vorliegende Findbuch vereinigt zwei Bereiche des Ministeriums für Handel, Industrie und Gewerbe (MHIG) und seiner Funktionsnachfolger bis 1945, die nicht in direktem Zusammenhang stehen, das Banken- und Börsenwesen sowie die Preisprüfung. Mit den Bestellnummern MHIG 7928 bis 8483 enthält es insgesamt 556 Archivalieneinheiten.

Die Akten wurden im Zuge der Rekonstruktion des Fonds MHIG auf der Basis des Provenienzprinzips zwischen Mai und September 2009 neu verzeichnet, abschließende redaktionelle Arbeiten wurden im Frühjahr 2010 durchgeführt.

Banken- und Börsenwesen
Der erste Teil des Findbuchs umfasst 355 Akten aus dem Bereich Banken- und Börsenwesen. Diese Aufgabe hatte das Ministerium für Handel, Industrie und Gewerbe vom Außenministerium übernommen. Folglich gibt es 72 Akten, die vom Außenministerium angefangen wurden und nach 1919 vom MHIG fortgeführt wurden. Die Laufzeit der Akten reicht von 1875 bis 1945. Zwar liegt der Schwerpunkt auf den 1920er und 1930er Jahren, doch kann ein Teil der Akten auch - zusammen mit den (bisher im Bestand MH) verzeichneten Akten des Außenministeriums - für die Erforschung der bayerischen Wirtschafts- und Bankengeschichte im Kaiserreich herangezogen werden.

Inhaltlich umfassen die Akten das gesamte Banken- und Börsenwesen in Bayern. Behandelt werden mit dem Geldwesen und der Reichsbank auch über Bayern hinausgehende Aspekte. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf den in Bayern tätigen Sparkassen und Banken. Eine wichtige Rolle spielen auch das Kreditwesen, Hypotheken und die Auf-wertung. Weitaus weniger umfangreich ist die Überlieferung zum Börsenwesen, die in einen allgemeinen Teil und die Akten zu einzelnen bayerischen Börsen gegliedert ist. Gerade zu diesem Bereich sei auch auf die Überlieferung im Bayerischen Wirtschaftsarchiv verwiesen (Bestand Münchener Handelsverein e.V. / Börse München).

Die Gliederung der Akten orientiert sich weitgehend an den Aktenzeichen (Hauptgruppe Bk). Allerdings wurde der Gliederungspunkt VII.1.1 "Geldwesen, Zahlungsmittel" aus Akten mehrerer Aktenzeichengruppen (Bk 10, Bk 13, Bk 14 und Bk 20) zusammengefasst. Dagegen wurde die Aktenplangruppe Bk 16 auf drei Punkte aufgeteilt: VII.1.6 "Bankgewerbe und Bankenwesen im Allgemeinen", VII.1.7 "Einzelne Banken" und VII.1.8 "Banken im Ausland". Informationen zu einzelnen Banken finden sich nicht nur in VII.1.7, sondern auch in Gliederungspunkten wie "Hypothekenbanken". Zur Erleichterung der Recherche werden im Register sämtliche Banken unter dem Stichwort Banken aufgeführt.

Die hier verzeichneten Akten befanden sich bisher in den Beständen MH (Findbuch MH 4) und MWi (Findbuch MWi 1) und waren 1934 bzw. 1952/53 an das Bayerische Hauptstaatsarchiv abgegeben worden.

Preisbildung
Der zweite Teil des Findbuchs enthält die Akten der Preisbildungsstelle in der Abteilung Handel, Industrie und Gewerbe im Staatsministerium für Wirtschaft. Am 29. Oktober 1936 wurde zur Durchführung des Vierjahresplans ein Reichskommissar für die Preisbildung bestellt (vgl. RGBl. I, 1936, S. 927). In der Folgezeit entstand ein Verwaltungsunterbau mit den Preisbildungsstellen, die bei den obersten Landesbehörden angesiedelt waren, und den diesen nachgeordneten Preisüberwachungsstellen (in Bayern bei den Regierungen, Aufgaben wurden z.T. an die Landratsämter und Städte delegiert). Waren die Schreiben der Preisüberwachungsstellen zunächst an das Wirtschaftsministerium adressiert, so wurden diese ab ca. 1938 ausdrücklich an die Preisbildungsstelle gerichtet. Dieser Prozess der Herausbildung einer Preisbildungsstelle lässt sich auch an den Aktenzeichen der Schriftstücke erkennen. In der Mitte der 1930er Jahre tragen sie das Aktenzeichen "H IB.." und waren damit dem Bereich Handel (vgl. Findbuch MHIG 6) zugeordnet. Zunehmend wurde die Preisprüfung dann als eigene wichtige Aufgabe wahrgenommen, die sich in der Aktenzeichenhauptgruppe "Pr" niederschlug. Diese Aktenzeichen wurden bei der Strukturierung der Akten als Grundlage genommen.

Insgesamt gibt es 201 Akten der Preisbildungsstelle. Offensichtlich ist die Überlieferung allerdings nicht vollständig erhalten geblieben. Dies ist insbesondere bei der Bandabfolge einiger großer Serien (z.B. Preisbildung und Preisüberwachung Allgemein; Preisüberwachung Besonderes; Textilien; Holz) erkennbar. So beginnt die äußerst um-fangreiche Aktenserie zu den Holzpreisen erst mit Band 20.

Die Laufzeit der Akten umfasst die Jahre 1934 bis 1945, wobei die meisten Serien zwischen 1937 und 1940 einsetzen und die Überlieferung oftmals 1944 abbricht, teilweise aber unmittelbar bis an das Kriegsende heranreicht.
Bisher waren die Akten im Bestand MWi (Signaturen MWi 54 - MWi 255) verzeichnet.


München, April 2010
Till Strobel

Bestandssignatur
MHIG 7 MHIG
Umfang
556
Sprache der Unterlagen
deutsch

Kontext
Bayerisches Hauptstaatsarchiv (Archivtektonik) >> Beständetektonik des Bayerischen Hauptstaatsarchivs >> 2 Abteilung II: Neuere Bestände >> 2.9 Wirtschaft, Bergbau, Verkehr, Post >> 2.9.1 Ministerien >> 2.9.1.2 Ministerium für Handel, Industrie und Gewerbe (MHIG) >> Ministerium für Handel, Industrie und Gewerbe (MHIG)
Verwandte Bestände und Literatur
Die Akten sind unter folgender Signatur zu bestellen: MHIG + lfd. Nr.

Bestandslaufzeit
1875-1945

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Letzte Aktualisierung
03.04.2025, 11:04 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand
  • Akten

Entstanden

  • 1875-1945

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