Bestand
Dr. Hans Eschebach (Bestand)
Bestandsgeschichte: Beim
vorliegenden Bestand handelt es sich um einen Teil des Nachlasses
des Architekten, Stadtplaners und Archäologen Dr. Hans Eschebach
(1909-1982) aus Emden.
I. Biographische Angaben
Dr. Hans Eschebach wurde am 24. April 1909 in Badeborn bei
Quedlinburg. Nach seinem Studium in Stuttgart und Dresden und einer
Tätigkeit als Baurat in Dresden an der Seite des bekannten
Professors Wolf legte er 1942 eine Doktorarbeit über die
städtebauliche Entwicklung in Pompeji vor. Im gleichen Jahr wurde
er nach Emden dienstverpflichtet, wo er nach den ersten größeren
Bombenangriffen zusammen als Mitarbeiter des Emder Stadtbaurats mit
den Planungen für den Wiederaufbau betraut wurde. Wegen zu enger
Kontakte zu einem als Architekt eingesetzten Kriegsgefangenen
denunziert, wurde Eschebach nach Ohrdruf versetzt. Nach seiner
Kriegsgefangenschaft in Süddeutschland setzten ihn die englischen
Besatzungstruppen 1946/47 zum Bau von Unterkünften usw. auf
Norderney ein. Im Jahre 1949 erstellte Eschebach den ersten
Flächennutzungsplan für Ostfriesland. Er verzichtete auf seinen
Wiedereintritt in die staatliche Bauverwaltung und eröffnete 1951
ein Architekturbüro in Emden. Über drei Jahrzehnte lang hat
Eschebach in Ostfriesland zahlreiche Bauprojekte durchgeführt,
Ortspläne erstellt usw.. Dazu gehörte u.a. die architektonische
Gestaltung des 1969 eingeweihten Siel- und Schöpfwerks Knock. In
den Jahren 1965-1981 hielt er sich außerdem im Auftrag der
Deutschen Forschungsgemeinschaft mit seiner zweiten Ehefrau, der
Archäologin Liselotte Eschebach, jährlich 8 Wochen bei den
Ausgrabungen in Pompeji auf. Wegen seiner Forschungen in Pompeji
erhielt Eschebach u.a. eine italienische Auszeichnung. Auf einer
Rückreise aus Berlin ist Eschebach zusammen mit seiner Frau auf der
Transitstrecke verunglückt und am 10. April 1982 im Krankenhaus in
Magdeburg gestorben.
II. Nachlaß
Bestandsgeschichte: Aufgrund
seiner beruflichen Tätigkeit bestand seit 1942 über vier Jahrzehnte
lang eine enge Beziehung Eschebachs zu Emden bzw. zu Ostfriesland.
Bei Eschebachs Projekten handelte es sich offenbar oft um
umfangreiche infrastrukturelle Maßnahmen, deren Unterlagen daher
auch grundsätzlich für die Allgemeinheit von Interesse sind.
Durch die langjährige Forschungstätigkeit in Pompeji besaß
Eschebach auch Bedeutung als Wissenschaftler.
Nach dem
Tod von Eschebach übergab Frau Eschebach im Dezember 1982 dem
Leiter des Staatsarchivs, Herrn Dr. Deeters, einen großen Teil der
Unterlagen des Architekturbüros Eschebach, die Ostfriesland
betrafen (acc. 1982/17). Der Umfang der Abgabe betrug ca. 8 lfm. Im
Jahre 1983 wurde dieser Nachlass mit der Bestandssignatur Rep.
220-18 (früher Rep. 220 s) von Herrn Dr. Deeters verzeichnet, das
maschinenschriftliche Findbuch dann 1993 von Herrn Pötzsch in AIDA
übertragen.
Heranzuziehen sind außerdem die Akten des
Landesplanungsamtes im Bestand Rep. 17, in die auch Vorschläge
Eschebachs eingegangen sind.
Im 1996 wurden weitere
Unterlagen von Frau Liselotte Eschebach an das Staatsarchiv Aurich
abgegeben, die nunmehr auch persönliche Dokumente zu Eschenbach
enthielten. Diese Unterlagen wurden im September 2017 volltändig
verzeichnet.
Aurich, im Oktober 2017
Dr.
Michael Hermann
Literatur:
1.
Veröffentlichungen von Hans Eschebach:
Hans Eschebach,
Ortsplanung in Ostfriesland, in: Ostfriesland. Zeitschrift für
Kultur, Wirtschaft und Verkehr 1957/1, S. 7-12
Hans
Eschebach, Die städtebauliche Entwicklung des antiken Pompeji mit
einem Plan 1:1000 und einem Exkurs: Die Baugeschichte der Stabianer
Thermen. Nach H. Sulze (Deutsches Archäologi-sches Institut.
Abteilung Rom. Mitteilungen. Ergänzungen, Heft 17, Heidelberg
1970
Hans Eschebach, Pompeji: erlebte antike Welt. Unter
Mitarbeit von Liselotte Eschebach. Mit Fo-tos von Josef Adamiak,
Leipzig 1978, 2. Aufl. 1983, 3. Aufl. 1984
Hans
Eschebach, Die Stabianer Thermen in Pompeji (Denkmäler antiker
Architekten, Bd. 13), Berlin 1979
Hans Eschebach, Die
Arzthäuser in Pompeji (Antike Welt, Sondernummer 15),
Zusatzinformationen:
Abgeschlossen: Ja
Zusatzinformationen:
vollständig verzeichnet
- Reference number of holding
-
NLA AU, Rep. 220/18
- Context
-
Nds. Landesarchiv, Abt. Aurich (Archivtektonik) >> Gliederung >> 2 Nichtstaatliche Bestände >> 2.5 Private Nachlässe >> 2.5.1 A - F
- Date of creation of holding
-
1930-1979
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
- 16.06.2025, 11:33 AM CEST
Data provider
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Object type
- Bestand
Time of origin
- 1930-1979