Bestand

Neubeckum A (Bestand)

Form und Inhalt: Kreisarchiv Warendorf, Neubeckum A (1899-1925)
Verwaltungsgeschichte:
Am 18. Januar 1899 wurde durch königlichen Erlass die Bauerschaft Werl von der Gemeinde Ennigerloh abgetrennt und zu einer selbständigen Gemeinde unter dem Namen ”Neubeckum“ erhoben.
Neubeckum blieb wie Ennigerloh im Amt Oelde, zu dem jetzt folgende Gemeinden gehören: Stadt Oelde, Kirchspiel Oelde, Stromberg, Ennigerloh und Neubeckum. Der Amtssitz lag in Oelde, Amtmann war Bernhard Geischer, der von Januar 1868 bis Januar 1919 als Nachfolger des aus Wadersloh stammenden Gerhard Anton Beckmann diese Aufgabe wahrnahm.
Die Trennung der Gemeinden Ennigerloh und Neubeckum und deren Einrichtung als zwei selbständige Ämter erfolgte 1910.
1919 mietete man das Sitzungszimmer der Spar- und Darlehnskasse für Bürozwecke der Amtsverwaltung für zehn Mark im Monat an. Nachdem der Innenminister am 31. März 1919 verfügt hatte, die Sitzungen der Gemeindeversammlung öffentlich durchzuführen, wurde als Sitzungssaal bis auf weiteres der Handarbeitssaal der neuen katholischen Volksschule bestimmt.
Unter dem neuem Amtmann ab 1920 B. Blume bewilligte die Gemeindevertretung für den Umbau der erworbenen Gastwirtschaft Brand die Finanzierung der Kosten nach den Plänen des Kreisbaumeisters Poschen. Am 25. November 1921 wurden nach Instandsetzung dieses Hauses an der heutigen Hauptstraße die Sitzungen der Amtsvertretung Neubeckum in das Sitzungszimmer des Amtshauses verlegt. Die Gastwirtschaft blieb in einigen Räumen bestehen. Als die Gastwirtschaft Brand später geschlossen wurde, erhielt im Amtshaus der Amtsrentmeister eine Wohnung, die er 1938 wieder räumen musste, weil das Verwaltungshaus erweitert werden sollte.
Das Amtshaus in Neubeckum erfüllte auch noch seinen Zweck, als 1930 die beiden seit 20 Jahren selbständigen Ämter Ennigerloh und Neubeckum zu einem Amt vereinigt wurden, das den Namen Ennigerloh-Neubeckum und seinen Verwaltungssitz in Neubeckum erhielt.
Der Amtsverband Ennigerloh-Neubeckum wurde auf fortwährendes Drängen der Nachbargemeinde mit einem Beschluss der Amtsvertretung vom 14. November 1951, bei der nur eine Gegenstimme vermerkt wurde, wieder aufgelöst. In der Zustimmung der Gemeindevertretung Neubeckum hatte es drei Gegenstimmen gegeben.
Obwohl nach Abzug der von Ennigerloh übernommenen Beamten und Angestellten nur die Hälfte der Bediensteten in Neubeckum blieb, erwies sich das Amtshaus an der Hauptstraße als nicht mehr ausreichend für die ständig steigenden Verwaltungsaufgaben.

1957 beschloss der Rat der Gemeinde, ein Rathaus zu bauen, und zwar in Verbindung mit einem Kassengebäude der Ämtersparkassen Oelde, Ennigerloh, Neubeckum.
Das Architektenteam Münster erhielt im März 1958 nach Vorlage eines Modells den Auftrag für die Planung und Bauaufsicht. Der Ämtersparkasse wurde ein Grundstück am Marktplatz für das Kassengebäude gegen Tausch eines anderen Bauplatzes neben dem katholischen Vereinshaus zur Verfügung gestellt.
So entstand Neubeckums Rathaus, und zwar mit völliger Umgestaltung des Marktplatzes als Rathausvorplatz. Die erste Sitzung des Rates der Gemeinde fand dort am 21. Juli 1967 statt.
Am 1.1.1975 wurde Neubeckum Stadtteil von Beckum, während Ennigerloh selbständige Gemeinde blieb und um die Gemeinden Enniger, Ostenfelde und Westkirchen vergrößert wurde.
Leiter der Verwaltung:
Amtmänner:
- Bernhard Geischer, Amt Oelde (1910), Amt Neubeckum (1910-1919)
- B. Blume, Amt Neubeckum (1919-1924)
- Carl Schenuit Amt Neubeckum, 1924-1930)
Amtsbürgermeister:
- Carl Schenuit, Amt Ennigerloh-Neubeckum, 1930-1933
- Dr. Altemühle, Amt Ennigerloh-Neubeckum, 1933-1951
Gemeindedirektoren von Neubeckum
- Heinz Pohlmann (1952-1960)
- Georg Schäfer (1963-1974)
Bürgermeister und Gemeindevorsteher als Vorsitzende des Rates
Nach dem Ersten Weltkrieg fanden 1919 erstmals demokratische, freie und allgemeine Wahlen statt. Wahlberechtigt und wählbar waren nun alle Männer und Frauen, die das 20. Lebensjahr vollendet und mindestens sechs Monate ihren Wohnsitz in der jeweiligen Gemeinde hatten; damit war das bisherige Dreiklassenwahlrecht abgeschafft.
Gemeindevorsteher:
1919 - 1924 Heinrich Täupker
1924 - 1933 Franz Waltrup
1933 Dr. Bernhard Everke
Schon direkt nach der Wahl 1933 verhinderte die NSDAP die demokratisch gewählte Zusammensetzung des Rates. Die NSDAP dominierte fortan den Rat. Nach dem verlorenen Krieg setzte die amerikanische Besatzungsmacht imOktober 1945 eine von ihr bestimmte Gemeindevertretung ein. Erst am 15. September 1946 fanden wieder demokratische Wahlen statt.
Bürgermeister:
1946 - 1948 Clemens Canisius
1948 - 1856 Max Waldmann
1956 - 1961 Ernst-Günther Moll
1961 - 1963 Max Waldmann
1963 - 1974 Alois Gödde.
Zum Bestand:
Die Archivakten der Gemeinde bzw. des Amts Neubeckum wurden in den Jahren 1972-1974 im Kreisarchiv des Kreises Warendorf geordnet.
Bei der Verzeichnung wurden vier Registraturschichten herausgearbeitet:
Registratur A 1872-1925
Registratur B 1925-1953
Registratur C 1953-1974
Nur bei der Registraturschicht C konnte ein gültiger Registraturplan zur Hilfe genommen werden. Eine Wiederherstellung der alten Registraturen in den Schichten A und B war nicht möglich, da die alten Aktenzeichen mehrfach geändert wurden und auf den meisten Akten kein Aktenzeichen angegeben war. Die am 31. Dezember 1974 noch laufende Registratur wurde von der Stadt Beckum übernommen und in die dortige laufende Registratur eingearbeitet.
Der Bestand wurde unter Anpassungen in den Titeln im März 2005 in die Archivdatenbank Augias eingegeben und 2014 überarbeitet. Der im 1980 veröffentlichten Findbuch eingefügte Klassifikationspunkt "Varia" wurde aufgelöst, die entsprechenden Akten sind anderen Klassifikationspunkten zugeordnet worden. Der Einzelbestand "Personalakten" wurde aufgelöst.
Dem Bestand Neubeckum A wurde eine Sammelakte zu den Personenstandsregistern entnommen und im Bestand "Standesämter - Sammelakten" des Kreisarchivs Warendorf einsortiert. Die frühere Archivsignatur dieser Akte aus dem Bestand "Amt Neubeckum A" wurde im Feld "Alte Archivsignatur" unter ihrer Neuverzeichnung im Bestand "Standesämter - Sammelakten" vermerkt. Im Bestand "Amt Neubeckum A" wurden diese Sammelakten gelöscht.
Im Juni 2020 wurde der Bestand "Amt Neubeckum Meldeamt" aufgelöst. Die Unterlagen wurden entsprechend ihrer Laufzeit in die Bestände "Amt Neubeckum A, B und C" integriert. Als neue Signaturen wurden im Bestand "Neubeckum A" die Nummern 403 bis 414 vergeben, diese enthalten vor allem in An- und Abmeldungen, diese Akten sind frei zugänglich. Die Akten zur Aufenthaltsverlängerung für Ausländer und die Personenstandsmeldungen unterliegen Sperrfristen von 60 bis 100 Jahren.
Daneben finden sich noch Akten über die Volkszählung 1970, Jubiläen und Listen der Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege.
Der Bestand steht zur Einsichtnahme im Lesesaal zur Verfügung. Zur Archivalienbestellung für die Benutzung im Lesesaal und zur Angabe in Veröffentlichungen ist aus diesem Bestand wie folgt zu zitieren:
KAW, Neubeckum A Nr.:___.
(Jan Krieft, Juni 2020)

Reference number of holding
Nbe A Nbe A Neubeckum A

Context
Kreisarchiv Warendorf (Archivtektonik)

Date of creation of holding
1800-1962

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Last update
06.03.2025, 6:28 PM CET

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1800-1962

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