Gebäude

Heidelberg-Weststadt Dantestraße 4

Das im Jahre 1898 erbaute Wohnhaus zählt fünf Achsen, wobei die mittlere verbreitert und als Risalit ausgefertigt ist. das Erdgeschoss ist mit rotem Sandstein verkleidet und trägt den Hauseingang im Osten. Alle Gewände wie auch die Ecken des Risalits sind mit Rustica-Bossierung nochmals betont, die Gewändebögen werden abschließend von Agraffen mit Rollwerk geziert. Kräftige Gurtgesimse trennen die drei Obergeschosse, die in Ziegelstein steinsichtig aufgemauert sind. Eine Symmetrie ist zu erkennen: Die Fenster der Achsen eins, zwei, vier und fünf sind im ersten Obergeschoss jeweils von einem Dreiecksgiebelgeziert, der auf zwei in Rollwerk auslaufenden Konsolen getragen wird. Zwischen den Konsolen ist eine Kartusche aus rotem Sandstein, die im unteren Rand mit Kerb-Ornamentik versehen ist. Die Fenster im zweiten Obergeschoss tragen stattdessen einen hervortretenden Sturz, der von einem Entlastungsbogen mit abschließender, in Rollwerk auslaufender Agraffe geziert ist. Die Fenster im dritten Obergeschoss schließen mit einem rundbogigen, abgetreppten Gewände ab, das von einer ornamentierten Agraffe abgeschlossen ist. Flankierend tragen zwei kleine Konsolen einen hervortretenden Sturz. Dachseitig wird jede Achse von einer Gaube abgeschlossen, die mit einem leicht hervortretenden Giebeldach versehen ist. Anders verhält es sich beim Mittelrisalit: Die Kanten der Obergeschosse werden von aus rotem Sandstein gefertigten Blendgesimsen in Abständen hervorgehoben. Das dreiteilige Fenster im ersten Obergeschoss wird von ornamentierten Pilastern geteilt und ein auf kräftigen, in Rollwerk auslaufenden Konsolen Balkon mit steinerner Brüstung ist vorgesetzt. Dieser trägt an den äußeren Ecken jeweils eine Ornamentierte Steinkugel auf kegelförmigem Sockel. Im zweiten Obergeschoss ist das Fenster ebenfalls von ornamentierten Pilastern unterteilt, deren Ornamentik sich aber von denen im ersten Obergeschoss unterscheidet! Auch hier sitzt ein Balkon auf kräftigen Konsolen an, dessen Steinbrüstung anders ausgeführt ist und auch die beiden die äußeren Ecken schmückenden ornamentierten Kugeln auf kegelförmigem Sockel sind anders ausgeführt. Im dritten Obergeschoss werden die beiden Fenster von einer Säule mit ionischem Kapitell geteilt und von Halbsäulen gleicher Art flankiert. Die rundbogigen Gewände sind mit Kerb-Ornamentik versehen. Ein großer, vortretender Stutz schließt an, wird aber noch von einem Segmentbogen mit einer in Rollwerk auslaufenden Agraffe geziert. Die große Dachgaube weist ein Doppelfenster mit teilende und wiederum selbst ornamentierter Mittelpfeiler auf, die Gewändebögen sind abgetreppt und werden von darüberlegenden, von eigenen Konsolen ausgehenden Bögen nochmals überspannt, welche mit einer Agraffe abgeschlossen sind. Der Giebel ist mit Rollwerk an den Seiten versehen und schleißt mit einer von einem Dreiecksgiebel gekrönten Kartusche ab, welche die Jahreszahl der Fertigstellung, 1898 trägt. Dies ist nur eine allgemeine Übersicht und es lohnt auf jeden Fall, sich die Liebe des Architekten zum Detail und zur Variation genauer anzusehen, was beispielhaft in den weiteren Aufnahmen gegeben ist. Das Gebäude gleicht im Prinzip dem Nachbargebäude Nummer 2, unterscheidet sich aber geringfügig in der Höhe der einzelnen Geschosse sowie der Ornamentik und deren Platzierung. (Baujahr: 1898-99; Bauplanung/Ausführung: Valentin Schaaf/Johann Zick. Quelle: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland; Landesdenkmalpflege Baden-Württemberg, Kulturdenkmale in Baden-Württemberg; Band II.5.2; Stadtkreis Heidelberg; Teilband 2 von Melanie Mertens; ISBN 978-3-7995-0426-3; 2013 Landesamt für Denkmalpflege, Esslingen am Neckar.) .
Erhaltungszustand: Gut

Urheber*in: Schaaf, Valentin / Rechtewahrnehmung: heidICON - Die Heidelberger Objekt- und Multimediadatenbank | Digitalisierung: Pietschmann, Dieter-Robert

Attribution - ShareAlike 4.0 International

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Location
Heidelberg
Collection
Städte und Dörfer
Material/Technique
Werkstein; Sandstein; Schmiedeeisen; Mauern; Steinmetz; Schmieden
Inscription/Labeling
Inschrift: 1898 in Ziffern; Angabe des Baujahres. (Auf der Spitze des Giebels über dem Mittelrisalit.)

Related object and literature

Classification
Haus (Gattung)
Historismus (Stilistische Einordnung)
Subject (what)
Architektur
Ziegel
Gurtgesims
Fries
Konsole
Agraffe
Balkon
Brüstung
Ornament
Rollwerk
Geländer
Pilaster
Kapitell
Bauinschrift
Volutengiebel
Dachgaupe

Event
Herstellung
(who)
(when)
1898

Sponsorship
Pietschmann, Dieter-Robert
Last update
05.03.2025, 4:25 PM CET

Data provider

This object is provided by:
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Universitätsbibliothek. If you have any questions about the object, please contact the data provider.

Object type

  • Gebäude

Associated

Time of origin

  • 1898

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