Bestand
Fürst von Nassau-Oranien-Dillenburgsche Standesherrschaft Weingarten (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
1802 ergriff der Prinz von Nassau-Oranien-Dillenburg von der ihm im Reichsdeputationshauptschluß zugeteilten Reichsabtei Weingarten Besitz. Weingarten wurde Sitz einer Regierung, die 1806, als die Herrschaft größtenteils an Württemberg fiel, unter der Bezeichnung königlich provisorische Regierung bestehen blieb. 1808 wurde die Herrschaft dem Königreich Württemberg einverleibt und die nassau-oraniensche Verwaltung aufgelöst.
Inhalt und Bewertung
Vorbemerkung
Die unmittelbare Reichsabtei Weingarten wurde durch den Reichsdeputationshauptschluß mit allen Rechten und Besitzungen dem Prinzen Wilhelm Friedrich von Nassau-Oranien zugesprochen; dieser ergriff Ende 1802 davon Besitz. Weingarten wurde der Sitz einer nassau-oranischen "Regierung", deren hauptsächlichste Beamte der Geheime Justizrat Eckard Daniel Philipp Rath, der Oberamtmann Steffelin und die Kammerräte Eberhardt und Stark waren. Durch die Rheinbundsakte 1806 kam die Herrschaft Weingarten an Württemberg, mit Ausnahme der Vogtei Hagnau, die Baden zufiel. Die Regierung in Weingarten blieb aber als "Kgl. provisorische Regierung" zunächst noch bestehen. Durch Dekret vom 10. Sept. und 14. Nov. 1808 wurde die Herrschaft Weingarten dem Königreich Württemberg einverleibt und die nassau-oranische Verwaltung aufgelöst.
Die unter nassau-oranischer Herrschaft erwachsenen Akten wurden vom Kameralamt Weingarten übernommen. Auf Grund eines Ständebeschlusses begab sich Archivkommissär Valentin Schloßstein 1837 nach Weingarten, um dort die in Verwahrung des Kameralamts liegenden Akten zu ordnen und auszuscheiden. Alle die ehemalige Herrschaft Weingarten betreffenden Akten, also Klosterakten und nassau-oranische, wurden von ihm zusammengelegt und in einem Repertorium verzeichnet (B 522). Bei der äußeren Neuordnung dieses Bestandes im Jahr 1947 wurden die nassau-oranischen Akten nach dem Grundsatz der Provenienz wieder von den Klosterakten getrennt.
Ihre Ordnung und Verzeichnung erfolgte im März/April 1952 unter Leitung von Staatsarchivrat Dr. Stemmler durch Oberregierungsrat i. R. W. Mangold. Gleichzeitig wurden die im selben Bestand befindlichen Akten der nassau-oranischen Regierungsbehörden in Fulda herausgelöst und gesondert verzeichnet (vgl. Rep. D 150).
Der Bestand umfaßt 347 Büschel.
Dr. E. Stemmler
Ludwigsburg, Juni 1952
Enthält:
Besitzergreifung, Organisation, Güter-, Lehens-, Kirchen- und Schulsachen, Bausachen, Kriegssachen, Postwesen, Paßwesen, Statistik, Straf- und Gnadensachen, Stifts- und Gemeindepflegen, Steuer-, Kassen- und Rechnungswesen.
Im Herbst 2013 wurde unter der Betreuung von Sabine Hennig das maschinenschriftliche Findbuch inklusive Orts- und Personenregister im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Projekts zur Retrokonversion archivischer Findmittel durch einen externen Dienstleister digitalisiert.
- Reference number of holding
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Abt. Staatsarchiv Sigmaringen, Wü 64/8 T 1-2
- Extent
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349 Akten und Bände (3,7 lfd.m)
- Context
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Sigmaringen (Archivtektonik) >> Südwürttembergische Bestände >> Inneres >> Herrschaftliche Ämter und Rentämter >> Fürst von Nassau-Oranien-Dillenburgsche Standesherrschaft Weingarten
- Indexentry person
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Nassau-Oranien-Dillenburg, Fürst von
- Indexentry place
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Weingarten RV; Standesherrschaft
- Date of creation of holding
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(1353-) 1802-1809
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rights
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Last update
-
03.04.2025, 8:37 AM CEST
Data provider
Landesarchiv Baden-Württemberg. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- (1353-) 1802-1809