Bestand
Leichenschau und -transport (Bestand)
Der umfangreiche Teilbestand, der 2006 gebildet wurde, setzt sich vor allem aus Leichenschauscheinen zusammen, die über die Verwaltung des Südfriedhofs ins Stadtarchiv gelangten. Die Leichenschauscheine enthalten neben allgemeinen Angaben zur Person, dem Todestag und dem Datum der Leichenschau insbesondere die Krankheiten und Todesursachen der Verstorbenen. Einen mengenmäßig großen Anteil an der Überlieferung haben außerdem Leichenpässe, die für den Transport von Leichen ausgestellt wurden.
Die Serie Südfriedhof umfasst den Zeitraum von 1920 bis 1964 und wird ergänzt durch weitere Unterlagen, die in der Arbeit der Friedhofsverwaltung anfielen, darunter zum Beispiel Leistungsscheine über bei der Bestattung in Anspruch genommene Dienstleistungen des Friedhofs oder Begräbnislisten. Die mengenmäßig größte Serie vom Westfriedhof setzt mit ihrer Überlieferung 1906 ein und endet ebenfalls 1964. Auch vom Westfriedhof gibt es ergänzende Dokumente aus der Verwaltungspraxis. Beide großen Serien bieten eine durchlaufende Überlieferung auch über den 2. Weltkrieg hinweg, wobei einzelne Verluste nicht ausgeschlossen werden können. Die kleineren zusammengehörigen Serien stammen vom Rochusfriedhof (Laufzeit 1896 bis 1943) und dem Friedhof Reichelsdorf (1925 bis 1964).
Neben den Serien der Friedhöfe wurden schon in der Registratur Nebenserien zu bestimmten Schwerpunkten gebildet. Besonders hervorzuheben sind hier die Leichenschauscheine der in Nürnberg verstorbenen sowjetischen Kriegsgefangenen und Ostarbeiter, zu denen die Überlieferung im Stadtarchiv Nürnberg sonst dünn ist (Nr. 913 - 930). Weitere große Nebenserien bilden die Luftkriegsopfer des 2. Weltkrieges, deren zugehörige Leichenschauscheine nach den einzelnen Luftangriffen zusammengestellt wurden (Nr. 896 - 912), sowie die Leichenschauscheine von Militärangehörigen, die im Zusammenhang mit dem 1. Weltkrieg in Nürnberg verstarben (Nr. 888 - 895). Gesonderte Reihen wurden in der Registratur außerdem für Leichenschauscheine von Personen, die in Nürnberg verstarben, aber auf auswärtigen Friedhöfen bestattet wurden, sowie für Totgeburten erstellt.
Die innere Ordnung der Leichenschauscheine richtet sich grundsätzlich nach dem Tag der ersten Leichenschau, nicht nach dem Todestag der verstorbenen Personen. Bei der Analyse fiel allerdings auf, dass die Reihenfolge nicht immer eingehalten wird. Bei Recherchen an Monatsübergängen sollte in jedem Fall auch der vorige oder nachfolgende Monat berücksichtigt werden, auch innerhalb der Monate sollte die Recherche eher großzügig erfolgen. Die meisten Leichenschauscheine führen laufende Nummern, die in der Registratur vergeben und als Ordnungskriterium verwendet wurden. Register, die eine Nutzung anhand dieser ermöglichen würden, liegen allerdings nicht vor (Stand Juni 2023). Eine Ausnahme bilden hier die Serien zu den sowjetischen Kriegsgefangenen und Ostarbeitern, für die vollständige Register vorliegen.
- Bestandssignatur
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C 41/IV
- Kontext
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Stadtarchiv Nürnberg (Archivtektonik) >> Stadtarchiv Nürnberg >> Bestandsgruppe C: Amtliche Provenienzen der bayerischen Zeit >> C 41 - Bestattungsanstalt >> C 41/IV - Bestattungsanstalt / Leichenschau und -transport
- Weitere Objektseiten
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- Rechteinformation
- Letzte Aktualisierung
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05.06.2025, 11:18 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand