Bestand

Kirchlicher Suchdienst (Bestand)

Bestandsbeschreibung: Der Kirchliche Suchdienst (KSD) nahm von August 1945 bis zu seiner Auflösung am 30.9.2015 unter der Trägerschaft der kirchlichen Wohlfahrtsverbände Caritas und Diakonie den Auftrag der Nachforschung und Auskunftserteilung hinsichtlich vermisster deutscher und deutschstämmiger Zivilpersonen aus den ehemaligen deutschen Ost- und Siedlungsgebieten wahr. Darüber hinaus betätigte er sich im suchdienstlichen Aufgabenbereich für Spätaussiedler und deren Nachkommen. Als zentrales Hilfsmittel für die Erledigung seiner Aufgaben unterhielt er seit 1947 die so genannten Heimatortskarteien (HOK), die als „Einwohnerverzeichnis des deutschen Ostens" bekannt wurden (Nebenbestand B 530 KARTEIEN). Der Kirchliche Suchdienst war mit der 1953 vom Bundesministerium des Innern in Auftrag gegebenen Gesamterhebung zur Klärung des Schicksals der deutschen Bevölkerung beauftragt. Die Archivierung der Unterlagen des Kirchlichen Suchdienstes nach dem Abschluss der ihm übertragenen Aufgaben regelt das Gesetz über die zentrale Archivierung von Unterlagen aus dem Bereich des Kriegsfolgenrechts vom 6. Januar 1988.

Bei diesem Bestand handelt es sich um die Unterlagen, die im August 2016 aus den letzten beiden verbliebenen Stellen des Kirchlichen Suchdienstes in Stuttgart und Passau übernommen worden sind, wobei die Karteien ausgenommen sind.

Inhaltliche Charakterisierung: Der Bestand beinhaltet Unterlagen, die bei Erfassungen und Erhebungen von Personen und Personendaten entstanden und beim Kirchlichen Suchdienst für die suchdienstlichen Ermittlungen und im Rahmen der Gesamterhebung ausgewertet worden sind. Darunter befinden sich Gemeindeseelen- und Gemeindevermisstenlisten im Umfang von 2885 Verzeichnungseinheiten zu den Gebieten Brandenburg, Pommern, West- und Ostpreußen, Wartheland-Polen, Nieder- und Oberschlesien, Sudetenland, Estland, Lettland, Litauen, Jugoslawien, Slowakei, Sowjetunion, Karpato-Ukraine, Ungarn sowie zum Gebiet des Protektorats Böhmen und Mähren. Inhaltlich hervorzuheben sind darüber hinaus zahlreiche Unterlagen zu Flüchtlingslagern in Dänemark. Der Bestand enthält keine Unterlagen aus der Verwaltung und Fallbearbeitung des Kirchlichen Suchdienstes.

Zitierweise: BArch B 530/...

Reference number of holding
Bundesarchiv, BArch B 530
Extent
3524 Aufbewahrungseinheiten; 430,0 laufende Meter
Language of the material
deutsch

Context
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Bundesrepublik Deutschland mit westalliierten Besatzungszonen (1945 ff) >> Organisationen und Verbände >> Kirche
Related materials
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: OSTDOK 3 (Gemeindeseelenlisten)

Literatur: - Die Geschichte des Kirchlichen Suchdienstes, hg. v. Ferdinand Kösters, Altötting 2005

- Gesamterhebung zur Klärung des Schicksals der deutschen Bevölkerung in den Vertreibungsgebieten / hrsg., bearb. u. zusammengest. von d. Zentralstelle des Kirchlichen Suchdienstes in München, München [nach 1965]; 3 Bde.

Provenance
Kirchlicher Suchdienst (KSD), 1946-2015
Date of creation of holding
1945-2015

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Last update
16.01.2024, 8:43 AM CET

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Object type

  • Bestand

Associated

  • Kirchlicher Suchdienst (KSD), 1946-2015

Time of origin

  • 1945-2015

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