Bestand
(Erwerb 47/2014) (Bestand)
Vorwort: Karl Friedrich Stellbrink, geb. 28. Oktober 1894 in Münster; † 10. November 1943 in Hamburg, war ein deutscher Theologe. Er gehört zu den vier Lübecker Märtyrern, die nach einem Urteil des Volksgerichtshofes am 10. November 1943 hingerichtet wurden. Damit ist er der einzige evangelische Pastor in Deutschland, an dem ein Todesurteil der NS-Justiz vollstreckt worden ist.
1. Der Nachlass im Archiv der Hansestadt
Der Nachlass besteht aus folgenden Teilen:
Nachlass der Familie
Im Herbst 2014 übergab die letzte noch lebende Tochter Karl Friedrich Stellbrinks, Waltraut Kienitz aus Heusenstamm bei Frankfurt, dem Archiv der Hansestadt Lübeck den Nachlass ihres Vaters. Dem schloss sich die Enkelin Anke Laumayer, geborene Stellbrink, an und übergab ihrerseits Dokumente aus der Familiengeschichte an das Archiv, die sie von ihrem Vater Gerhard Stellbrink übernommen hatte. Mit der Übergabe an das Archiv ist der Nachlass des Pastors Karl Friedrich Stellbrink erstmals frei öffentlich zugänglich und zitierbar.
Arbeitsmaterial Ausstellung 1993
Einen dritten Teil des Bestandes bildet Material, das zu Beginn der 1990er Jahre von den Historikerinnen Dr. Brigitte Templin und Dr. Ingaburgh Klatt für die Arbeit an der Ausstellung "Lösch mir die Augen aus..." zusammengestellt wurde, die 1993/94 im Kulturforum Burgkloster zu Lübeck gezeigt worden ist.
Bewertung
Die Akten zu Karl Friedrich Stellbrink ermöglichen einen umfassenden Einblick in die Sozialisation, Lebensrealitäten, politische Positionierungen, Umkehr und Wandel sowie Verfolgung und Verurteilung des Pastors. Umfangreich ist auch die Rezeption seiner Geschichte bzw. die der vier Lübecker Märtyrer dokumentiert. Vor allem die Briefkorrespondenz der Eheleute Stellbrink während der Haftzeit 1942/43 gibt ein berührendes Zeugnis einer tiefen Liebe, sie dokumentiert zugleich die unbedingte und unverbrüchliche Hingabe an den christlichen Glauben und das Vertrauen auf Gott. Der Nachlass Karl Friedrich Stellbrinks stellt insofern eine besondere Quelle dar, als dass hier eine radikale Prägung (im völkisch nationalprotestantischen Sinne) ebenso wie der später erfolgte entschlossene Wandel dokumentiert werden. Auch jenseits des Kontextes Nationalismus und Verfolgung bietet der Nachlass mit seinen umfangreichen Korrespondenzen interessante Einblicke in das Leben eines Auslandspastors in Brasilien während der 1920er Jahre sowie in die Gemütsverfassung einer kleinbürgerlichen protestantischen Familie im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts.
Bisherige Forschungen
Die Geschichte der Lübecker Märtyrer traf schon 1945 auf größeres Interesse, eine erste Publikation "Wo seine Zeugen starben" wurde bereits unmittelbar nach dem Krieg von Josef Schäfer (seinerzeit als Geistlicher an der Herz Jesu Gemeinde tätig) veröffentlicht, 1946 erschien unter demselben Titel ein ausführlicheres Buch. Für die Publikation "Das Gewissen steht auf" (1954) nahm Annedore Leber Kontakt zur Familie Stellbrink auf und erbat Material. 1961 erschien "Der Lübecker Christenprozess 1943" von Autorin Else Pelke. Für dieses Buch, das auf große öffentliche Aufmerksamkeit stieß, nahm Pelke Einsicht in den Nachlass Stellbrink und führte längere Gespräche mit Familienangehörigen. Für die Erarbeitung der Ausstellung "Lösch mir die Augen aus" und für den gleichnamigen Ausstellungskatalog (beides 1993) nahmen die Autorinnen I. Klatt und B. Templin Einblick in den Nachlass und suchten das Gespräch mit Waltraut Kienitz.
Die intensivsten Forschungen zu den Lübecker Märtyrern nahm ab etwa 2000-2010 Dr. Peter Voswinckel vor. Er hat den Nachlass gründlich gesichtet und in weiten Teilen transkribiert (Teile dieser Transkripte stellt er als Arbeitshilfe dem Archiv zur Verfügung). Seine Arbeit mündete in der Publikation "Geführte Wege" (2010) und der Materialsammlung "Dokumente zum Thema Lübecker Märtyrer 1941-1945" (2011).
Gleichzeitig befasste sich auch der Historiker Dr. Hansjörg Buss mit der Lübecker Landeskirche in der NS-Zeit und nahm dabei auch Einblick in den Stellbrink-Nachlass. Seine Promotionsschrift "'Entjudete' Kirche" erschien 2011.
Für die Erarbeitung der Gemeinde- und Stadtteilchronik "Was macht Luther in St. Lorenz?" (2014) und die Erstellung der Ausstellung "... ich kann dich sehen. Widerstand, Freundschaft, Ermutigung der vier Lübecker Märtyrer", die seit November 2014 in der Lutherkirche zu Lübeck zu sehen ist, arbeitete die Kulturwissenschaftlerin Dr. Karen Meyer-Rebentisch intensiv mit dem Nachlass und dem Arbeitsmaterial der Ausstellung von 1993.
Weitere Fundstellen zur Geschichte Stellbrinks und der Lübecker Märtyrer außerhalb Lübecks
Weitere Akten und Hinterlassenschaften, die dazu beitragen die Lebensgeschichte Karl Friedrich Stellbrinks zu dokumentieren, befinden sich im Bundesarchiv (u.a. Abschiedsbrief Stellbrinks an die Familie vom 10.11.1943), im Landeskirchlichen Archiv Kiel, im Archiv der Luther-Melanchthon-Gemeinde (Kirchenkreisarchiv Bäckerstraße) sowie im Besitz der Großnichte Barbara Stellbrink-Kesy, Berlin. Dokumente zur Geschichte der drei katholischen Kapläne, die gemeinsam mit Stellbrink als die vier "Lübecker Märtyrer" bezeichnet werden, befinden sich im Archiv des Erzbistums Hamburg (Standort Herz Jesu Gemeinde Lübeck) sowie dem Archiv des Bistums Osnabrück. Der Historiker Dr. Peter Voswinckel hat eine umfangreiche Sammlung an analogen und digitalen Kopien von Dokumenten aus den genannten Archiven und weiteren Fundstellen, z.T. aus Privatbesitz, zusammengestellt.
2. Biografie und Bedeutung Karl Friedrich Stellbrinks
Kindheit 1894-1904
Karl Friedrich Stellbrink wurde 1894 als Sohn des Oberzollsekretärs Carl Stellbrink und seiner Frau Helene Kirchhoff geboren. Es gab zwei ältere Halbgeschwister aus der ersten Ehe des Vaters: Heinrich (1882-1900) und Hilda (1883-1961). In der zweiten Ehe des Vaters wurden Karl Friedrichs Schwestern Helene (1892-1972), Irmgard (1897-1944) und Magdalena (1902-?) geboren. Die Familie lebte seit 1902 in Detmold im eigenen Haus.
Jugend 1904-1914
Ab 1904 besuchte Karl Friedrich, genannt "Fritz", dort das humanistische Gymnasium Leopoldinum. Er war kein guter Schüler, so entschlossen sich seine Eltern, ihn nach Spandau ins Internat zu geben. Am Evangelischen Johannesstift Spandau legte Stellbrink 1913 die Prüfung zur Mittleren Reife ab. Karl Friedrich, der gerne und talentiert malte und zeichnete, bewarb sich anschließend erfolglos an der Kunstakademie in Düsseldorf. Sein Vater sah die Ausbildung zum Auslandsprediger für ihn vor und meldete ihn am altpreußischen landeskirchlichen Diaspora-Seminar in Soest an, das speziell für den Prediger-Dienst im Ausland vorbereitete.
1914-1921
Während des Ersten Weltkrieges schloss das Seminar. Stellbrink wurde im Februar 1915 Soldat und kam an die Westfront, wo er am 14. Januar 1917 eine schwere Verletzung der linken Hand erlitt. Als "50 % kriegsversehrt" wurde er am 1. Oktober 1917 aus dem Militärdienst nach Berlin entlassen. Dort arbeitete er für die Innere Mission und leitete einen Männer- und Jünglingsverein. Daneben hörte er Vorlesungen an der Berliner Universität und lernte für die Reifeprüfung. Sein Abitur legte er im März 1919 ab. Anschließend kehrte er an das Predigerseminar in Soest zurück und bestand dort 1920 die Abschlussprüfung. Für das Vikariat ging er nach Barkhausen im Synodalbezirk Minden. Am 5. März 1921 heiratete er die Lehrerin Hildegard Dieckmeyer (1895-1970). Hildegard war mit seiner Schwester Irmgard befreundet, so waren die Eheleute schon lange miteinander bekannt.
Deutschnationale Aktivitäten
Unter dem Eindruck des verlorenen Ersten Weltkrieges und eines als ungerecht und bedrückend empfundenen Friedensvertrages wandte sich Karl Friedrich Stellbrink diversen deutsch-nationalen und völkischen Gruppen zu. Er wurde Mitglied beim "Deutschbund", beim "Verein für das Deutschtum im Ausland", beim "Alldeutschen Verband", beim "Deutsch-Nationalen Jugendbund" und dem "Bund für Deutsche Kirche".
Auslandspastor in Brasilien 1921-1929
Im April 1921 trat das junge Ehepaar Stellbrink die Schiffsreise nach Brasilien an, wo Karl Friedrich in Arroio do Padre seine erste Auslands-Pfarrstelle antrat. Die Lebensbedingungen dort erlebte der Pastor als sehr einfach, die Bewältigung des Alltags als eine Herausforderung. 1922 kamen die Eltern von Hildegard, Adele Dieckmeyer und Fritz Dieckmeyer, nach und standen dem jungen Paar unterstützend zur Seite. In Brasilien wurden die Kinder des Ehepaar Stellbrink geboren: Gerhard (1922-1974), Gisela (1924-1924), Gisela (1925-1982) und Waltraut (1928). 1925 wechselte Stellbrink auf eine andere Pfarrstelle in Linha Schwerin/Mont'Alverne.
Rückkehr nach Deutschland, Pastor in Thüringen 1929-1934
1929 waren die Eheleute erschöpft und beantragten Urlaub, den sie in der Heimat verbringen wollten. Im März 1929 trafen die Familien Stellbrink und Dieckmeyer im Hamburger Hafen ein. Zu diesem Zeitpunkt war es noch unklar, ob es eine Rückkehr nach Brasilien geben würde. 1930 verstarb Carl Stellbrink, und sein einziger noch lebender Sohn Karl Friedrich sah sich in der Verantwortung für seine Herkunftsfamilie, zumal die jüngeren Schwestern ihm Sorgen machten: Irmgard hatte sich von ihrem Mann getrennt, war aber psychisch zu labil, um für ihre beiden Söhne Ewald (1920-1940) und Hugo (1921-?) zu sorgen. Die Jungen lebten in Pflegefamilien, Irmgard in einer Anstalt. Magda hatte einen unehelichen Sohn, Dietrich (1922-1997), der im Elternhaus in Detmold bei der Großmutter und seiner Tante Helene aufwuchs. Für die Entscheidung, in Deutschland zu bleiben, sprach auch, dass Hildegard Stellbrink das Klima in Brasilien nicht gut vertrug. So bewarb sich Karl Friedrich Stellbrink um ein Pfarramt bei der Thüringischen Landeskirche. Dazu musste er als Ersatz für das fehlende zweite theologische Staatsexamen ein Kolloquium absolvieren. Vom 15.9.1929 bis zum 31.5.1934 arbeitete Stellbrink als Pastor im Dorf Steinsdorf bei Weida. Dort nahm er seine Neffen Ewald und Hugo in seine Familie auf, die mit Schwiegereltern und Hausmädchen nunmehr 10 Personen umfasste. In dieser Zeit beurteilte und kommentierte Stellbrink das Erstarken der nationalsozialistischen Bewegung bei vielen Gelegenheiten äußerst positiv, so auch im Gemeindeblatt. Er erhoffte sich davon auch die Stärkung der Kirche. Die Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 begrüßte er freudig, am 1. Mai 1933 trat er der NSDAP bei. Er selbst, seine Frau Hildegard und Hausmädchen Luise Scheidt übernahmen Parteiämter.
Wechsel nach Lübeck 1934
Auf seiner Thüringischen Pastorenstelle fand er nicht den politischen Rückhalt, den er sich gewünscht hätte. So bewarb er sich um die Stelle des verstorbenen Pastors Wilhelm Mildenstein in der Lübecker Luthergemeinde. Dort herrschte derzeit eine radikal deutschchristliche Ausrichtung vor. Wegen Unstimmigkeiten mit der NSDAP-Führung in Thüringen legte er im April 1934 alle Parteiämter nieder. Im Mai 1934 trat er den Dienst an der Lutherkirche an. In Lübeck engagierte er sich zunächst auch gemeinsam mit seinem jungen Kollegen Gerhard Meyer bei der Verbreitung deutschkirchlicher Inhalte. 1935 war er einige Monate als Schriftleiter der Zeitschrift "Die Deutschkirche" tätig.
Begeisterung und Kritik 1933-1940
Bei allem Engagement im nationalsozialistischen Sinne äußerste Stellbrink jedoch auch öffentlich, wenn ihm etwas missfiel. Nach wiederholten kritisch-belehrenden Äußerungen betrieb die Lübecker NSDAP 1936/37 ein Parteiausschlussverfahren gegen ihn. Bereits 1936 trat er aus dem Bund für deutsche Kirche aus. Seine Kinder sollten nicht mehr zur Hitlerjugend gehen. Der Beginn des Zweiten Weltkrieges verschärfte seine kritische Haltung gegenüber den Machthabern. Dazu trugen auch der Tod des Kollegen Gerhard Meyer (1939) und seines Pflegesohns Ewald (1940) bei, die als Soldaten ihr Leben verloren hatten. Stellbrinks Abkehr von der deutschkirchlichen und deutschchristlichen Orientierung führte jedoch nicht dazu, dass er sich der Bekennenden Kirche anschloss. Vielmehr blieb er in der Evangelischen Landeskirche Lübecks isoliert.
Radikalisierung und Kontakt zu den drei katholischen Kaplänen 1941/42
Im Sommer 1941 fand er Kontakt zunächst zu dem katholischen Kaplan Johannes Prassek und später auch zu den Kaplänen Hermann Lange und Eduard Müller von der katholischen Herz Jesu Gemeinde. Die Männer waren sich einig in der Beurteilung des NS-Regimes als kirchen- und christusfeindlich. Obgleich ein überkonfessioneller Kontakt seinerzeit einem Tabu gleich kam, verabredeten sie den Austausch von Informationen und Schriften. Dazu gehörten auch die Predigten des Münsteraner Bischof Clemens August Graf von Galen, der sich gegen die NS-Euthanasie wandte. Von diesem Thema fühlte sich Stellbrink in besonderer Weise betroffen, da er um das Leben seiner Schwester Irmgard fürchten musste, die in einer Anstalt für psychisch Kranke lebte.
Die vier Geistlichen versorgten einander mit systemkritischen Informationen, die sie unter anderem auch durch das verbotene Abhören ausländischer Radiosender gewonnen hatten. Ihre ablehnende Haltung gegenüber dem NS brachten sie teilweise auch öffentlich zum Ausdruck. Spitzel versorgten die Gestapo mit Informationen über die Geistlichen. Im Frühjahr 1942 wurde zunächst Stellbrink, später die drei Kapläne und 18 weitere Katholiken verhaftet. Den Anlass gab die Predigt Stellbrinks nach dem nächtlichen Luftangriff auf Lübeck in der Nacht zu Palmarum. Gott habe mit mächtiger Stimme gesprochen, soll Stellbrink gesagt haben, der daraus folgerte, dass die Menschen in Lübeck sich wieder Gott zuwenden und wieder Beten lernen müssten.
Inhaftierung, Verurteilung und Hinrichtung 1942/43
Zusammen mit den katholischen Kaplänen wurde Stellbrink zunächst in Lübeck und später im Hamburger Gefängnis am Holstenglacis inhaftiert. Die Männer wurden wegen landesverräterischer Feindbegünstigung", "Wehrkraftzersetzung" sowie wegen "Verstoß gegen das Rundfunkgesetz" und "Vergehen gegen das Heimtückegesetz" angeklagt. Der Volksgerichtshof reiste für den Prozess gegen die Geistlichen eigens nach Lübeck und verurteilte die Männer am 23. Juni 1943 zum Tode. Das Urteil wurde am 10. November in der Untersuchungshaftanstalt Hamburg am Holstenglacis vollstreckt.
3. Wichtige Personen im Umfeld Karl Friedrich Stellbrinks
Balzer, Erwin (deutschchristlicher Bischof in Lübeck 1934-1945, *1901 +1975)
Berning, Hermann Wilhelm (Bischof von Osnabrück, geistlicher Vater der kath. Kapläne, 1877-1955)
Behnen, Bernhard (katholischer Gefängnisseelsorger in der Hamburger Haftanstalt am Holstenglacis, 1880-1956)
Bültel, Albert (Hauptpastor an der Herz Jesu Kirche während der Amtszeit der Kapläne, 1887-1954)
Burgstaller, Ulrich (deutschkirchlicher Pastor an der Luthergemeinde 1926-1933, NSDAP-Senator in Lübeck 1933-35, +1935)
Dieckmeyer, Adele, geborene Pott (Schwiegermutter +1954)
Dieckmeyer, Fritz (Schwiegervater + 1949)
Diehl, Guida (Gründerin des völkischen Neulandbundes, Herausgeberin des "Neulandblattes", ging ebenso wie Stellbrink später auf Distanz zum NS)
Ehrtmann, Adolf (Geschäftsführer der Herz Jesu Gemeinde, mitinhaftierter Laie, später Bausenator in Lübeck für die CDU)
Eske, Erich (ev. Gefängnisseelsorger in der Hamburger Haftanstalt am Holstenglacis)
Grimm, Ella (Kindergottesdiensthelferin in der Luthergemeinde und BDM-Mädelführerin)
Gülzow, Gerhard (Pastor an der Luthergemeinde 1945-1970)
Heiß, Ewald (Neffe und Pflegesohn, 1920-1940)
Heiß, Hugo (Neffe und Pflegesohn, 1921-?)
Heiß, Hugo (Schwager)
Heiß, Irmgard, geb. Stellbrink (Schwester, 1897-1944 - Irmgard verstarb infolge "indirekter Euthanasie" durch Verhungern in einer Anstalt für psychisch Kranke)
Hoffmann, Heiko (Justizminister in SH a.D., betrieb die juristische Rehabilitation Stellbrinks 1993)
Kienitz, Waltraut, geborene Stellbrink (Tochter 1928-)
Kohlwage, Karl-Ludwig (Bischof in Lübeck 1991-2001, betrieb die juristische Rehabilitation Stellbrinks 1993)
Lange, Hermann ("Lübecker Märtyrer", kath. Kaplan an der Herz Jesu Kirche, 1912-1943)
Leber, Annedore (Publizistin, Witwe des von den Nazis ermordeten Lübecker Reichstagsabgeordneten Julius Leber, 1904-1968)
Lorenzsonn, Gisela, geborene Stellbrink (Tochter 1925-1982)
Meyer, Gerhard (deutschkirchlicher Pastor an der Luthergemeinde 1934-1939, +1939)
Müller, Eduard ("Lübecker Märtyrer", kath. Kaplan an der Herz Jesu Kirche, 1911-1943)
Pautke, Johannes (Bischof in Lübeck nach dem Zweiten Weltkrieg)
Pelke, Else (Journalistin, veröffentlichte 1961 das Buch "Der Lübecker Christenprozess")
Pfürtner, Stephan (Theologe, Autor, einer der zusammen mit den Geistlichen inhaftierter kath. Laien)
Prassek, Johannes ("Lübecker Märtyrer", kath. Kaplan an der Herz Jesu Kirche, 1911-1943)
Radbruch, Wolfgang (Mitglied eines Laienspielkreises von Pastor Meyer, später Mitbegründer des Lübecker Kammerspielkreis Theater 46, Neffe von SPD-Minister Gustav Radbruch und Vater von Fotograf Thomas Radbruch)
Ruder, Walter (Mitglied eines Laienspielkreises von Pastor Meyer, später Mitbegründer des Lübecker Kammerspielkreis Theater 46 als ein populär-theologisches Theater)
Scheidt, Luise (Haustochter der Familie Stellbrink in Thüringen)
Schmidt, Erika (Freundin der Stellbrink-Kinder Gerhard und Gisela)
Sievers, Johannes (deutschchristlicher Kirchenvorsteher an der Luthergemeinde, Oberkirchenrat in der Lübecker Landeskirche während NS-Zeit, 1881-1959)
Stellbrink-Kesy, Barbara (Großnichte, Tochter von Dietrich Stellbrink)
Stellbrink, Carl (Vater, + 1930)
Stellbrink, Dietrich (Neffe, Sohn von Magda Stellbrink, 1922-1997)
Stellbrink, Gerhard (Sohn, 1922-1974)
Stellbrink, Helene (Schwester, 1892-1972)
Stellbrink, Helene, geborene Kirchhoff (Mutter, +1938)
Stellbrink, Hilda (Halbschwester 1883-1961)
Stellbrink, Hildegard, geborene Dieckmeyer (Ehefrau, 1895-1970)
Stellbrink, Magdalena (Schwester 1902-?)
Stoldt, Jürgen (befreundeter Propst aus Bad Segeberg, + 1964)
Stoll, Marianne (Haustochter in der Familie Stellbrink ca. 1936-1941)
von Galen, Clemens August Graf (Bischof von Münster, predigte offen gegen die Euthanasie, 1878-1946)
Weimann, Arno (Anwalt von Stellbrink beim Volksgerichtshof-Prozess)
Wichtige Veröffentlichungen:
80 Jahre Luthergemeinde 1914-1994, hrsg. von der Luthergemeinde Lübeck, 1994
Buss, Hansjörg: "Entjudete" Kirche. Die Lübecker Landeskirche zwischen christlichem Antijudaismus und völkischem Antisemitismus (1918-1950), 2011
Buss, Hansjörg: Ein Märtyrer der evangelischen Kirche. Anmerkungen zu dem Lübecker Pastor Karl Friedrich Stellbrink. Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 55 (2007)
Gundelach, Maria: Karl Friedrich Stellbrink. Stationen auf dem Weg eines Blutzeugen der Evangelisch-Lutherischen Kirche. Hausarbeit, Universität Leipzig 2000 (im Archiv vorhanden).
Klatt, Ingaburg und Templin, Brigitte: "Lösch mir die Augen aus..." Leben und gewaltsames Sterben der vier Lübecker Geistlichen in der Zeit des Nationalsozialismus [Ausstellungskatalog] Hrsg.: Burgkloster zu Lübeck, 1993
Kruckis, Bettina: Gemeindeseminar "Pastor Karl Friedrich Stellbrink +1943", Hausarbeit Lübeck 1990
Meyer-Rebentisch, Karen: Was macht Luther in St. Lorenz? Geschichte und Geschichten aus Stadtteil und Gemeinde, Lübeck 2014 (im Archiv vorhanden)
Oehme, Werner: Märtyrer der evangelischen Christenheit 1933 bis 1945, 29 Lebensbilder. Evangelische Verlagsanstalt: Berlin-Ost, 1979
Ökumene im Widerstand. Der Lübecker Christenprozeß, hrsg. von Isabella Spolovnjak-Pridat und Helmut Siepenkort, Lübeck 2001
Pelke, Else: Der Lübecker Christenprozeß 1943. Mainz, 1961
Petrowsky, Werner: Alternativer Stadtrundgang zu den Stätten der Lübecker Arbeiterbewegung, des Widerstandes und der nationalsozialistischen Verfolgung, hrsg. vom ZENTRUM, Jugendamt der Hansestadt Lübeck. S. 21-24, 1983
Reimers, Karl Friedrich: Lübeck im Kirchenkampf des Dritten Reiches, Lübeck 1965
Saltzwedel, Rolf: Die Luthergemeinde in Lübeck während der Zeit des Nationalsozialismus. In: Der Wagen 1995/96, Lübeck 1996, S. 119-139.
Schäfer, Josef: Wo Seine Zeugen sterben, ist Sein Reich. Briefe der Enthaupteten Lübecker Geistlichen und Berichte von Augenzeugen. Mit einem Geleitwort von Wilhelm Berning. Hansa-Verlag Toth: Hamburg. 1946
Schäfer, Josef: Wo Seine Zeugen sterben, ist Sein Reich. Selbstverlag Lübeck, 1945
Schreiber, Albrecht: Als vom Himmel Feuer fiel. Lübecks Passion im Luftkrieg 1942. Verlag Lübecker Nachrichten,1982
Thoemmes, Martin: "Sag niemals drei, sag immer vier". Das Gedenken an die Lübecker Märtyrer von 1943 bis heute, Hamburg 2012
Thoemmes, Martin: Vor hundert Jahren wurde Pastor Karl-Friedrich Stellbrink geboren. Dokumente zeigen eine uneinsichtige Kirche. Lübeckische Blätter, Jg. 154 - 1994, S. 286-287
Voswinckel, Peter: Abwege des Nationalprotestantismus und die Umkehr des Karl Friedrich Stellbrink (1894-1943). In: Der Wagen 2010, S. 43-71
Voswinckel, Peter: Nach 61 Jahren komplett.Abschiedsbriefe der Vier Lübecker Märtyrer im historischen Kontext. In: Zeitschrift d. Vereins für Lübeckische Geschichte u. Altertumskunde 85 (2005) S. 279-329
Karen Meyer-Rebentisch, Februar 2015
- Bestandssignatur
-
05.5 Stellbrink, Karl Friedrich
- Kontext
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Archiv der Hansestadt Lübeck (Archivtektonik) >> 05 Private Archive >> 05.5 Familienarchive und Nachlässe
- Bestandslaufzeit
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1920-2000
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- Letzte Aktualisierung
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30.06.2025, 10:12 MESZ
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1920-2000