Halsamphora (Hals: Totenaufbahrung | Körper: Streitwagen und Krieger)

Beschreibung Veröffentlichung: Die Halsamphora besteht aus einem schlanken eiförmigen Körper sowie einem hohen zylindrischen, oben ausladenden Hals. Die beiden dreifach gegliederten Henkel weisen je zwei plastisch aufgelegte, parallel verlaufende Schlangen auf, die mit Querstrich-Verzierungen bemalt sind. Auf der Gefäßschulter ist zwischen den Henkeln jeweils eine weitere Schlange appliziert, in deren Windungen gegitterte Dreiecke eingefügt sind. Den Gefäßkörper zieren zwei Figurenfriese zwischen umlaufenden Dekorbändern. Der obere zeigt fünf Zweigespanne mit Wagenlenker und Krieger, der untere dagegen 31 nach rechts schreitende Krieger mit Rundschild, Helm und zwei Speeren (Hopliten). Auf Seite A des Halses ist eine Totenaufbahrung (griechisch: Prothesis) dargestellt. Auf einem Totenbett (griechisch: Kline) liegt der oder die Verstorbene; diese wird links und rechts von je einem Mann und einer Frau flankiert; unter der Kline kauern zwei weitere Frauen. Alle Figuren haben klagend die Hände über den Kopf erhoben. Gerahmt wird die Prothesis oben und unten von einem großen, aufwendigen Mäanderband. Seite B zeigt einen Waffentanz (?) von sieben Kriegern. Im 8. Jahrhundert v. Chr. dienten großformatige Vasen als Grabbeigaben, aber mitunter auch als Grabdenkmäler, die auf den Gräbern aufgestellt wurden. Neben Tierfriesen, Krieger- und Schifffahrtsbildern finden sich vor allem Szenen des Grabkultes und der Totenklage.

Fotograf*in: Maria Thrun

CC0 1.0 Universell

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Standort
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
Sammlung
Antike
Inventarnummer
1966.89
Maße
Gesamt: Höhe: 72 cm; Durchmesser: 36,4 cm
Material/Technik
Ton; schnell gedreht; handmodelliert; bemalt (Keramik); wechselnd gebrannt

Klassifikation
Keramik (Sachgruppe)
Grabdenkmal (Sachgruppe)
Grabbeigaben (Sachgruppe)
spätgeometrisch (Stil)
Bezug (was)
Ikonographie: Begräbnis
Ikonographie: Streitwagen
Ikonographie: sterben (Totenbett)
Ikonographie: Mäander

Ereignis
Herstellung
(wer)
Werkstatt von Athen 894 (Vasenmaler/in)
(wo)
Athen
(wann)
um 725 bis 710 v. Chr.

Förderung
Erworben mit Mitteln der Campe'schen Historischen Kunststiftung (Creditline)
Letzte Aktualisierung
09.03.2025, 13:10 MEZ

Datenpartner

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Beteiligte

  • Werkstatt von Athen 894 (Vasenmaler/in)

Entstanden

  • um 725 bis 710 v. Chr.

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