Bestand
Provinzialverwaltung: Oberpräsidium der Provinz Hessen-Nassau (Bestand)
Enthält: a) Akten
b)
Hoheitswesen, Verwaltungsorganisation (auch kommunale) und
Landesplanung, Polizei, Militärwesen und Einwohnerwehren, Gesundheits-
und Veterinärwesen, Sozial- und Fürsorgewesen, Kirchen, Bildungswesen,
Kulturpflege, Finanzwesen, Verkehrswesen, gewerbliche Wirtschaft,
Bewirtschaftung, Landwirtschaft
Bestandsgeschichte: Zwischen
1895 und 1943 kamen mehrere Aktenablieferungen in die Staatsarchive
Marburg und Wiesbaden, die nach Wiesbaden gelangten Akten wurden aber
1948/49 nach Marburg überführt. Die Mehrzahl der Akten wurde jedoch
bei den Aussonderungen als nicht archivwürdig vernichtet und die 1943
noch im Kasseler Amtsgebäude befindlichen Akten insbesondere der
1930er Jahre gingen bei dessen Zerstörung zugrunde. Wegen der
rigorosen Kassationen und der Kriegsverluste bildet der erhaltene
Bestand nur einen Torso der ursprünglichen Oberpräsidialregistratur.
Bei der 1958-1963 vorgenommenen Verzeichnung wurden Vorakten
kurhessischer Behörden (Innenministerium, Provinzialregierungen) und
der nach 1933 mit dem Oberpräsidium vereinigten Behörden
(Provinzialschulkollegium, Landeskulturamt, Landeshauptmann, Regierung
Kassel) den entsprechenden Beständen zugeführt. Im Bestand belassen
wurden dagegen die (wenigen) Akten der Übergangsadministration von
1866/67 und des Oberpräsidiums der Provinz Kurhessen von
1944/45.
Geschichte des Bestandsbildners:
1867 übernahm der neuernannte Oberpräsident mit Sitz in Kassel von den
seit 1866 amtierenden Ziviladministratoren in Kassel (für Kurhessen)
und Frankfurt (für Nassau und Frankfurt) die Leitung der neuen
preußischen Provinz Hessen-Nassau. Unmittelbar zuständig war der
Oberpräsident u.a. für die provinzial- und bezirksständische
Selbstverwaltung, den Adel, die Kirchen, die Selbstverwaltung in der
Wirtschaft, das Medizinalwesen, die Kulturpflege und den Eisenbahnbau,
ansonsten war er vorgesetzte Instanz der Regierungspräsidien. 1929
wurde die Provinz um den bisherigen Freistaat Waldeck und 1932 um den
vorher zur Rheinprovinz gehörenden Kreis Wetzlar vergrößert, verlor
1932 aber zugleich den Kreis Schaumburg an die Provinz Hannover. Im
Dritten Reich wurde der Kompetenzbereich erheblich erweitert, was sich
in der Gliederung in 8 Abteilungen spiegelte: I. Allgemeine Abteilung,
II. Abteilung für Höheres Schulwesen, III. Landeskulturabteilung, IV.
Bezirkswirtschaftsamt, V. Forst- und Holzwirtschaftsamt, VI.
Provinzialernährungsamt, VII. Bevollmächtigter für den Nahverkehr,
VIII. Fischereiamt. 1944 wurde die Provinz in die Provinzen Kurhessen
und Nassau geteilt, wobei letztere Frankfurt und die ehem.
kurhessischen Kreise Hanau, Gelnhausen und Schlüchtern erhielt. Die
Regierungen wurden mit den Oberpräsidien vereinigt.
Findmittel: gedrucktes Findbuch
von F. Schunder und E. Franz, 1963
Findmittel: HADIS-Datenbank
(Retrokonversion des Findbuches)
- Reference number of holding
-
150
- Extent
-
52,50 MM
- Context
-
Hessisches Staatsarchiv Marburg (Archivtektonik) >> Gliederung >> Akten ab 1867 >> Provinzialverwaltung
- Related materials
-
Korrespondierende Archivalien: Protokolle in Prot. II Kassel D; Nachakten im Bestand 401
- Date of creation of holding
-
1866-1937 (1945)
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
10.06.2025, 8:12 AM CEST
Data provider
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Object type
- Bestand
Time of origin
- 1866-1937 (1945)