Bestand

Beiträge zu katholischen Kult- und Schulkosten und zur Besoldung katholischer Staatsdiener: Rechnungen (Bestand)

Überlieferungsgeschichte
Die katholischen Kultkosten und Besoldungen waren laut Verordnung vom 11.2.1810 aus den Überschüssen von Stiftungen zu bestreiten, das Fehlende aber war von den Oberämtern auf den Amtsschaden umzulegen.

Inhalt und Bewertung
Der aus den Neueren Rechnungen im Finanzarchiv Ludwigsburg ausgegliederte Bestand enthält Anstandsrechnungen mit Beilagen.

Vorbemerkung: Seit 1803 hatten die Stiftungen in den katholischen Teilen Neuwürttembergs aus ihren Überschüssen neben der Besoldung katholischer geistlicher und weltlicher Staatsdiener auch die katholischen Kultkosten in den mehrheitlich evangelischen Städten Tübingen und Esslingen zu bestreiten (vgl. zum Folgenden das Praemissum der ersten Rechnung). Die Rechnungsführung oblag bis Jacobi 1809 der Stiftungsverwaltung Rottweil, im Jahr 1809/1810 der Stiftungsverwaltung Rottenburg. Aufgrund der Generalverordnung, die neue Einrichtung der Waisen-, Zucht- und Irrenhausanstalten im Königreich betreffend, vom 11. Feb. 1810 (Reg.-Bl. S. 57) wurde den Oberämtern gestattet, die ihnen auferlegten Beiträge zu diesen Anstalten aus den Überschüssen der Stiftungen zu bestreiten, das Fehlende aber auf den Amtsschaden umzulegen (ebd. S. 63). Die gen. katholischen Kultkosten und Besoldungen wurden in Zukunft ebenfalls aus dieser Umlage bestritten. Die Verwaltung dieser Konkurrenzbeiträge erfolgte laut Dekret vom 1. Okt. 1810 durch das Waisenhauspflegamt Ludwigsburg, dem damit seit Jacobi 1810 die Rechnungsführung oblag. Die Neuorganisation des Departements des Innern und der Finanzen vom 1. Juli 1811 (Reg.-Bl. S. 331) verfügte u.a., zu den Aufgaben des bisherigen Landwirtschaftlichen Departements, nun: Sektion der Krondomainen, sollten "alle Besoldungs-Sachen weltlicher und geistlicher Diener" gehören (ebd. S. 336). Aufgrund der Verordnung wegen künftiger Administration der Geistlichen und Armenverwaltungen, ingleichen der öffentlichen Stiftungen, vom 9. Juli 1811 ging ferner auch die Oberaufsicht über die Stiftungsadministration vom Departement des Innern auf das Finanzdepartement über (ebd. S. 357) und wurde zum 19. Nov. 1811 von der 3. Abteilung der Sektion der Krondomainen übernommen. Der jeweilige Rechner trug die Amtsbezeichnung "Rechnungsrat bei der (Königlichen) Stiftungsrechnungskammer". Rechnungstermin war Georgii (23. Apr.). Die Revision der Rechnungen erfolgte durch die Rechnungskammer, die Justifikation durch den Chef der 3. Abteilung, Geh. Oberfinanzrat August Hartmann (vgl. auch Hof- und Staatshandbuch 1812 S. 168). Die Verordnung, die Organisation des Königl. Geheimen Rats betr., vom 8. Nov. 1816 übertrug das Stiftungswesen dem Ministerium des Kirchen- und Schulwesens (Reg.-Bl. S. 351). Diese wurde jedoch schon im folgenden Jahr aufgrund des Organisationsedikts vom 18. Nov. 1817 mit dem Ministerium des Innern vereinigt (Reg.-Bl. Beilage V S. 11). Die Sektion der Stiftungen wurde aufgelöst (ebd. S. 31), die Aufsicht über das Stiftungswesen wurde den Kreisregierungen übertragen (ebd. S. 17). Die hier verzeichneten Rechnungen wurden von der Oberrechnungskammer an das Finanzarchiv in Ludwigsburg abgegeben, in dessen Verzeichnis der neueren Rechnungen vom 1. Juni 1917 (jetzt: Repertorium E 226; vgl. ebd. S. 43) sie summarisch aufgeführt sind. Mit dem Finanzarchiv gelangten diese Rechnungen 1924 in das Staatsfilialarchiv Ludwigsburg, wo sie mit anderen Rechnungsserien im Bestand E 225/226, Neuere Rechnungen, zusammengefaßt waren. Bei der Beständebereinigung zwischen dem Hauptstaatsarchiv Stuttgart und dem Staatsarchiv Ludwigsburg wurde beschlossen, diese Rechnungsserien nicht nach der Provenienz Rechnungs- bzw. Oberrechnungskammer , sondern nach Behörden aufzuteilen. Die Rechnungen der Kassenstellen bei Mittel- und unteren Verwaltungsbehörden bildeten in der Folge den Bestand E 226. Aus ihm wurden um 1980 die Rechnungen einzelner Kassenstellen herausgelöst; sie bilden nunmehr die Bandserien E 226/1 ff und F 1/1 ff. Die Rechnungen wurden im Oktober durch den Unterzeichneten verzeichnet; die computergestützte Reinschrift des vorliegenden Repertoriums fertigte Frau Hildegard Aufderklamm. Der Bestand E 226/181, Rechnungen von Ober- und Mittelbehörden: Beiträge zu katholischen Kult- und Schulkosten und zur Besoldung katholischer Staatsdiener, umfasst 4 Hefte (mit Beilagen) = 0,1 lfd. m. Ludwigsburg, im Oktober 1991 Dr. Hofmann

Rechner: Christian Friedrich Stäudlin, Rechnungsrat bei der Stiftungsrechnungskammer, Stuttgart: 11. Nov. 1811 - 29. Sept. 1814 Seine Rechnungen 1813/1814 und 1814 wurden aufgrund des Journals durch Rechnungsrat Ludwig gestellt, da Stäudlin keine Manuale geführt hatte. Immanuel Gottfried Ludwig, Rechnungsrat bei der Stiftungsrechnungskammer, Stuttgart: 7. Okt. 1814 - 7. Aug. 1815 Christoph Ludwig Ziegler, Rechnungsrat bei der Stiftungsrechnungskammer, Stuttgart: 25. Aug. 1815 - 23. Apr. 1817 Die Rechnung bis 18. Nov. 1817 liegt nicht vor.

Reference number of holding
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, E 226/181
Extent
1 Band (0,1 lfd. m)

Context
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik) >> Ober- und Mittelbehörden 1806-um 1945 >> Geschäftsbereich Finanzministerium >> Rechnungen von Ober- und Mittelbehörden >> Rechnungen Geschäftsbereich Ministerium des Kirchen- und Schulwesens

Date of creation of holding
1811-1817

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Rights
Last update
18.04.2024, 10:40 AM CEST

Data provider

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1811-1817

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