Plakat

Champagne Ruinart

Ob Lampenöl, Zigarettenpapier oder Versicherungen – kaum etwas scheint sich nicht besser zu verkaufen, wenn eine Frau es anpreist. Doch wann entstand eigentlich dieser Gedanke? Der Blick auf die Anfangszeit der modernen Werbung zwischen 1880 und 1900 zeigt: Hier liegen die Ursprünge einer Produktreklame, die – auch bei gemischten oder rein männlichen Zielgruppen – auf die Kunst der (weiblichen) Verführung setzt. Dabei ging es kaum darum, ob die Dargestellte tatsächlich mit dem Produkt zu tun hat, sondern vielmehr um ihre „dekorativ“ und „verlockend“ gesehene Präsenz. Ein Vorreiter dieser Idee war der französische Plakatkünstler Jules Chéret. Er erfand sogar einen eigenen Frauentypus dafür, sogenannte „Cherettes“, die er elegant und lebenslustig in Szene setzte. Bald kamen solche „Werbedamen“ international zum Einsatz. Als Verkörperungen von jugendlicher Kühnheit, grazilem Schick oder mondäner Kennerschaft sind sie positiv konnotiert. Doch ist der Grat zur Abwertung schmal, wenn die Frau auf ihre sinnlichen, vermeintlich verführerischen Attribute reduziert wird oder als schmückendes Beiwerk fungiert.   Ein gefördertes Projekt ermöglichte 2021/22 erstmals die digitale Bestandsaufnahme aller Plakate und Plakatentwürfe aus den Jahren 1840 bis 1914 in der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin. In ihrer internationalen Vielfalt eröffnen die Plakate ein Panorama der visuellen Kommunikation: Sie illustrieren Design-, Reklame- und Druckgeschichte am Übergang von Historismus und Jugendstil zum Sachplakat, stellen zugleich aber auch wertvolle Dokumente der Zeit- und Kulturgeschichte dar.Das Digitalisierungsprojekt wurde durch die Deutsche Digitale Bibliothek im Rahmen des von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) geförderten Programms NEUSTART KULTUR ermöglicht. (Text: Christina Thomson / Christina Dembny)

Fotograf*in: Dietmar Katz

Public Domain Mark 1.0 Universal

Location
Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin, BerlinDeutschland, BerlinDeutschland
Collection
Grafikdesign
Inventory number
1919,440/018
Measurements
Höhe x Breite: 172,5 x 59,5 cm
Material/Technique
Lithografie
Inscription/Labeling
Mucha (handgeschrieben & Druckschrift, rechts unten)
CHAMPAGNE/ RUINART/ P╘RE ET FILS/ (RHEIMS)
F. CHAMPENOIS/ PARIS. (links unten & rechts unten)
rechts unten

Classification
Plakat (RIA:Sachbegriff)
Subject (what)
stehende Figur - AA - weibliche Figur
alkoholische Getränke
sternförmiges Ornament

Event
Entwurf
(who)
Event
Eigentumswechsel
(description)
1919 Schenkung von Walter von zur Westen, Berlin
Event
Herstellung
(who)
Imprimerie F. Champenois, Drucker
(when)
1896

Sponsorship
Die Digitalisierung wurde gefördert durch die Deutsche Digitale Bibliothek aus Mitteln des Programms „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Rights
Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin
Last update
2025-03-25T08:39:40+0100

Data provider

This object is provided by:
Kunstbibliothek (museale Sammlung). If you have any questions about the object, please contact the data provider.

Object type

  • Plakat

Associated

Time of origin

  • 1896

Other Objects (12)