Sachakte

Streit um einen Erbschaftsteil der verstorbenen Elisabeth, Tochter des Diederich von Holtzem. Die Brüder Diederich und Gerhard von Holtzem hatten ihrer Schwester Agnes anläßlich deren Hochzeit mit Johann von Horrich im Jahre 1595 einen Heiratspfennig von 6000 Talern. ausgesetzt. Diederich hatte bis zur Abzahlung seines Anteils von 3000 Tlr. seinem Schwager eine Rente zu Schloßberg zugewiesen. Später entstand deswegen zwischen den Ehemännern von Diederichs Töchtern einerseits und Johann von Horrich andererseits ein Rechtsstreit. 1629 verglichen sich die Parteien insofern, als von Nievelstein und von Cludt 846 Tlr. des rückständigen Heiratspfennigs an Johann von Horrich zahlten und dafür die 3000 Tlr. zurückgezahlt erhielten. Von Cludt wirft nun seiner Schwägerin Adelheid von Holtzem, verwitwete von Nievelstein, vor, die zurückgezahlten 3000 Tlr. ganz für sich behalten zu haben und auch ihren Anteil an den 846 Tlr., die er vorgestreckt habe, noch nicht entrichtet zu haben. Die Vorinstanz sprach mit Urteil vom 14. Mai 1657 der Adelheid von Holtzem als nächster Erbin die streitigen 3000 Tlr. ungeteilt zu.

Enthaeltvermerke: Kläger: Johann von Cludt (Cleuth, Clutt) zur Rur (Stadt Heinsberg, Selfkantkr. Geilenkirchen-Heinsberg) namens seiner mit Elisabeth von Holtzem, der Schwester der Appellatin, gezeugten Kinder Gertrud, verwitwete Hack, und Anna, verheiratet mit Werner von Zevel (Zweivel, gest. vor 1687), und die Witwe Sibilla Katharina von Cludt, geb. von Bockendorpf, (Bekl.) Beklagter: Adelheid von Holtzem (Holtzumb, Holtzheim), Witwe des Goddart von Graßfeldt gen. Nievelstein (Nevelstein) zu Kellersberg (Stadt Alsdorf, Kr. Aachen), (Kl.) Prokuratoren (Kl.): Dr. Johann Leonhard Schommartz 1658 - Subst.: Dr. Abraham Ludwig von Gülchen - Lic. Johann Adam Roelman 1687 - Subst.: Dr. Ludwig Ziegler Prokuratoren (Bekl.): Dr. Paul Gambs 1658 - Subst. Dr. Jakob Friedrich Kuhorn - Lic. Johann Philipp Nidderer 1670 - Subst.: Dr. Heinrich Wilhelm Erhardt Prozeßart: Appellationis Instanzen: 1. Kurpfälz. Statthalter, Kanzler und Räte bzw. Hofkanzlei zu Düsseldorf (? - 1657) - 2. RKG 1658 - 1670 (1629 - 1688) Beweismittel: Vergleich von 1629 (Q 5). Quittung von 1631 (Q 17). Testament des Johann von Horrich zu Brachelen von 1644 (Q 21). Schöffenattestation von 1660 über den Wert des gemeinen Talers in Heinsberg 1644 (Q 22). Kleine Genealogie (in Q 26). Liste über den Wert des Goldguldens gemäß 11 Münzedikten von 1572 - 1650 (Q 28f.). RKG-(Bei-)Urteil vom 2. Mai 1662 (Prot.). Beschreibung: 2,5 cm, 96 Bl., lose; Q 1 - 17, 19 - 31, Q 18* fehlt, 3 Beilagen prod. 19. Aug. 1670, 7. Nov. 1687 und 25. Jan. 1688.

Kontext
Reichskammergericht, Teil II: C-D >> 1. Buchstabe C
Bestand
AA 0627 Reichskammergericht, Teil II: C-D

Laufzeit
1658 - 1670 (1629 - 1688)

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Letzte Aktualisierung
24.06.2025, 14:18 MESZ

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Objekttyp

  • Sachakte

Entstanden

  • 1658 - 1670 (1629 - 1688)

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