Bestand
1045 / Heinrich Schürmann (Bestand)
Bestandsbeschreibung: Manuskripte und
Drucke (niederdeutsche Texte), Korrespondenzen (private und aus
schriftstellerischer Tätigkeit), Sammlungen
Form und Inhalt: Vorwort:
Der literarische Nachlass des niederdeutschen Lyrikers
Heinrich Schürmann wurde im September 2013 als Depositum der Nachlasserbin
Maria Schürmann in das Westfälische Literaturarchiv im LWL-Archivamt für
Westfalen übernommen. Der Nachlass (WLA 1045) umfasst 88
Verzeichnungseinheiten mit Unterlagen von 1925 bis 2009. Der Bestand ist
benutzbar entsprechend der aktuell gültigen Benutzungsordnung für das Archiv
des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe; er ist zu bestellen bzw. zu
zitieren als: Westfälisches Literaturarchiv im LWL-Archivamt für Westfalen
(WLA), Bestand 1045/Nr. [...].
1. Zum Autor:
Biografie und Werk
Heinrich Schürmann wurde am 30.
April 1940 in Clarholz (heute Kreis Gütersloh) geboren. Der älteste Sohn
eines Malermeisters begann nach einem achtjährigen Besuch der Volksschule
1954 seine Lehre im Malerhandwerk. Spätestens mit dem von Schürmann 1957
gefertigten Gesellenstück zum Abschluss der Ausbildung wurde dessen
künstlerisches Talent deutlich: Sein Lehrmeister schickte ihn zum Wettbewerb
der Handwerksjugend bei der Handwerkskammer in Bielefeld; Schürmann wurde
nach theoretischen und praktischen Prüfungen zum Kammersieger ernannt.
Ein halbes Jahr später nutzte er die Möglichkeit, über den
zweiten Bildungsweg eine weitere Ausbildung zu absolvieren. Nach Erwerb der
Fachschulreife 1959 bewarb er sich 1960 an der Werkkunstschule in Bielefeld
zum Studium der Angewandten Malerei. Nach vier Semestern bestand der
23-Jährige die vom Kultusminister initiierte Begabtensonderprüfung, eine
theoretische wie praktische Prüfung zur Feststellung der Studierfähigkeit an
einer Pädagogischen Hochschule. Von 1963 bis 1966 studierte Schürmann
schließlich an der PH in Münster Pädagogik für Volksschullehrer.
Während des Studiums kam Schürmann erstmals in einem von
Norbert Johannimloh angebotenen Seminar mit dem Niederdeutschen als
Schriftsprache in Kontakt. Bislang hatte er ”das Platt“ allein als
gesprochene Sprache erlebt. Seine Kenntnisse des Niederdeutschen waren
primär von passiver bzw. indirekter Art: Der Umgang mit den Großeltern, den
Nachbarn und den Landwirten während seiner Malerlehre machte ihm diese
Sprache mehr und mehr vertraut. Neben dem Niederdeutschen war ein Seminar
Winfried Pielows zur modernen Lyrik an der PH Münster ein ebenso wichtiger
Impuls für Schürmanns spätere künstlerische Entwicklung.
1965 heiratete Schürmann Maria Kiskemper; 1966 begann er nach dem
Ersten Staatsexamen die Arbeit an der Volksschule in Benteler - an der auch
seine Ehefrau als Lehrerin tätig war. In der zwei Jahre später eingereichten
Arbeit zum Zweiten Staatsexamen widmete Schürmann sich erneut der modernen
Poesie; diese bildete - ebenso wie die niederdeutsche Lyrik - auch in den
kommenden Jahrzehnten einen festen Bestandteil seiner Unterrichtsgestaltung.
Nach jeweils mehrjährigen beruflichen Stationen an Schulen in Liesborn,
Langenberg sowie einem Auftrag als Fachleiter für Kunst am Bezirksseminar in
Gütersloh entschied sich Schürmann 1980 das Angebot einer Schulleiterstelle
an der Wilbrandschule, der Grundschule in seinem Geburtsort Clarholz,
anzunehmen.
Insgesamt war Heinrich Schürmann bis zu
seiner Pensionierung 2002 über 35 Jahre im Schuldienst tätig. In Clarholz
widmete er sich zudem in seiner Tätigkeit als Kreisheimatpfleger,
Vorsitzender des Heimatvereins, Mitglied des Kulturausschusses sowie als
Gründer des Gesprächs- und Lesekreises ”Plattdeutscher Krink“ zahlreichen
lokalen Anliegen. Neben der Organisation von Ausstellungen und regionalen
Festen oblagen ihm die Koordination der einzelnen Heimatvereine sowie die
Durchführung von Führungen zu historischen Sehenswürdigkeiten. Damit setzte
sich Schürmann nicht nur für den Erhalt von Kulturerbe ein, sondern förderte
- so beispielsweise als Beiratsmitglied der Caspar-von-Zumbusch-Stiftung -
auch die gegenwärtige Kunstszene. Er engagierte sich zudem jahrelang als
Organisator der Plattdeutschen Lesewettbewerbe und bemühte sich um den
Erhalt und die Förderung der Mundart durch die jeweiligen
Heimatvereine.
Neben diesen Aktivitäten betrachtete
es Schürmann ab 1992 als eine neue Herausforderung, nun neben einer
allgemeinen Pflege des Niederdeutschen und seiner Erzähltradition auch seine
eigene lyrische Arbeit energischer voranzutreiben und eine Öffentlichkeit
für sie zu gewinnen. Er sandte Norbert Johannimloh, Georg Bühren, Walter
Gödden und Ottilie Baranowski, später auch Siegfried Kessemeier, erste
literarische Arbeiten aus den vergangenen Jahren. Zu einigen der Adressaten
bestand vorab bereits ein Kontakt durch gemeinsame Arbeitszusammenhänge
(Bühren, Baranowski); andere wurden ihm als Multiplikator empfohlen (Gödden)
oder erschienen Schürmann aufgrund von Gemeinsamkeiten in der literarischen
Arbeit als guter Ansprechpartner (Kessemeier).
Nach
einer ersten positiven Resonanz aller angeschriebenen Personen folgte im
nächsten Jahr bereits eine erste Auswahl von Schürmanns Gedichten in dem von
Walter Gödden redaktionell betreuten Literaturteil der Zeitschrift
”Westfalenspiegel“ (1993). Es folgten daraufhin mehrere Autorenlesungen
sowie Veröffentlichungen im ”Jahrbuch Westfalen“ (1995), eine Aufnahme in
der von Georg Bühren herausgegebenen Anthologie ”Neue niederdeutsche Lyrik
aus Westfalen“ (1995) sowie ein Abdruck von bildnerischen und literarischen
Arbeiten in der Jahresgabe der Klaus-Groth-Gesellschaft (1995) und im
”Quickborn“ (1998).
Bereits in diesen ersten Arbeiten
stand thematisch die niederdeutsche Sprache im Kontext der dazugehörenden
Landschaft wie auch das alltägliche Leben im Vordergrund. Und auch die
Verbindung von Text und Grafik, von Literatur und Bildender Kunst war von
Anfang an ein bedeutendes Element in Schürmanns Werk: ”Visuelle Bilder
sprechen an, berühren, stechen ins Auge; das nutze ich: sinnlich etwas zu
vermitteln und zu erfahren“ (so Schürmann in einem Gespräch von 2004; vgl.
WLA 1045/3). Die grafischen Arbeiten sind allerdings nicht bloß als eine
Illustration zum jeweiligen Text zu verstehen, sondern als eigenständige,
oftmals kontrapunktisch ergänzende Elemente eines Zusammenspiels.
Wie sehr die beiden Arbeitsprozesse - literarisch und
bildnerisch - in Schürmanns Gesamtwerk im Sinne einer stetigen Animation und
Reaktion miteinander verknüpft sind, zeigt er selbst ganz konkret im
Autorengespräch mit Walter Gödden auf: ”Es gibt eine Idee, daraus wird ein
Text, der Text (ver)führt dann zu einem Bild. Ein Bild(ausschnitt) regt zu
einem Text an, ein Text bedingt eine bestimmte Typografie “ (vgl. WLA
1045/3).
Es sind kleinste Worteinheiten, mit denen
gearbeitet wird, die in Schriftbildern auftauchen, verfremdet, verdreht und
neu betrachtet werden. Ein freies Spiel mit Sprach- und
Gestaltungsmöglichkeiten, nicht zuletzt auch mit den durch das
Niederdeutsche ermöglichten Doppeldeutigkeiten. Schürmanns
Text-Bild-Konstellat-ionen fordern die Imagination heraus und erzählen auf
diese Weise zugleich kleine Geschichten aus der Region. In dieser Verbindung
von niederdeutscher Lyrik mit visueller Poesie und typografischer Gestaltung
gelingt Schürmann eine Vielfalt von Wort- und Sprachspielen, die sich in der
hiesigen Literaturlandschaft als Novum erweist.
Öffentlich gewürdigt wurde diese eigenständige Konzeption, Kombination
und Fortentwicklung visueller Poesie und niederdeutscher Lyrik, die
Schürmann seit seiner Pensionierung Ende 2002 noch intensiver vorantreiben
konnte, im Oktober 2004 mit der Verleihung des Rottendorf-Preises für seine
Verdienste um die niederdeutsche Sprache. In der Begründung zur Verleihung
wurde betont, dass diese Auszeichnung insbesondere ”in Anerkennung seiner
plattdeutschen Lyrik und seines grafischen Schaffens, das häufig Bezüge zur
niederdeutschen Mundart aufweist“ geschehe (vgl. WLA 1045/60).
Ebenfalls 2004 konnte Schürmann seine erste eigenständige
Publikation vorlegen: In der von Walter Gödden für die Nyland-Stiftung,
Köln, herausgegebenen Reihe ”Neue Westfälische Literatur“ erschien die
Monografie mit dem Titel ”Ick. Gedichte und Bilder“ (Köln 2004). Das Buch
bietet eine Auswahl und Zusammenstellung von Schürmanns literarischen wie
auch grafischen Arbeiten.
Ebenfalls zu erwähnen ist
die von Schürmann zu diesem Zeitpunkt bereits seit einigen Jahren
eingerichtete und beständig erweiterte Homepage (weiterhin erreichbar unter:
http://www.schuermann-clarholz.de), die einerseits zahlreiche seiner
Arbeiten sowie mehrere Rezensionen und an entlegenen Stellen erschienene
Hinweise auf sein Werk versammelt, andererseits von Schürmann auch als
Versuchslabor für neue Entwürfe verstanden worden ist. Diese Offenheit für
neue Möglichkeiten im Künstlerischen ist bei Schürmann, der noch mit
Linoleum und Bleibuchstaben begann, programmatisch: ”Ich versuche aktuell zu
sein, mich neuer Techniken, neuer Werkzeuge, neuer (Sprach)Farben zu
bedienen. Ich habe erlebt, wie der Upat-Dübel am Bau, der Mähdrescher auf
dem Land und der PC in der Schule Einzug genommen hat. Auf dem Niveau möchte
ich arbeiten“ (vgl. WLA 1045/3).
Seit Mitte der
1990er-Jahre nahm die Anzahl der von Schürmann in der Region gehaltenen
Vorträge zu kulturellen wie historischen, oftmals auch
literaturgeschichtlichen Themen stetig zu. Schürmann nutzte diese Vorträge
einerseits zur Vermittlung von Wissen über die niederdeutsche Sprache und
Literatur, verstand aber auch, das Publikum durch seine Vortragskunst zu
unterhalten. Schürmanns Vermittlungsarbeit bezog sich zudem auf
museumspädagogische Programme - vor allem in Kooperation mit dem Museum für
Westfälische Literatur (Kulturgut Haus Nottbeck, Oelde-Stromberg) - und
letztlich auf sein eigenes Werk: Die grafische Arbeit, so Schürmanns
Intention, ermögliche eine unvoreingenommene Herangehensweise an die Lyrik:
”Vielleicht erreicht meine Grafik auch Hochdeutsche, würde mich freuen, wenn
ich ihnen ein bisschen Platt unterjubeln könnte“ (vgl. WLA 1045/3). Bei
seinen Lesungen wies Schürmann immer wieder auf sein Anliegen hin, das
Plattdeutsche vor jeder Form der Heimattümelei ebenso zu bewahren wie vor
einer nostalgischen Verniedlichung (vgl. die Zeitungsberichte; WLA
1045/59).
Eine schwere Erkrankung, an welcher
Schürmann am 31. Januar 2008 mit 67 Jahren starb, verhinderte seit 2006
zunehmend größere literarische Projekte. Somit bleibt das Buch ”Ick.
Gedichte und Bilder“ ein zentrales Werk, das einen Überblick zu Schürmanns
Arbeiten vermittelt. Sein Nachlass im Westfälischen Literaturarchiv bietet
Einblicke in Genese und Entwicklung dieser Form von visueller Poesie im
Niederdeutschen.
2. Zum Bestand: Bearbeitung und
inhaltliche Schwerpunkte
Der Nachlass von Heinrich
Schürmann war zu Beginn der Bearbeitung bereits vorsortiert. Die Dokumente
waren in jeweils beschrifteten Ordnern verwahrt. Nur für die Ordner gab es
eine chronologische Reihenfolge, jedoch dort nicht immer stringent
durchgehalten. Bei der Verzeichnung wurde die von Schürmann vorgegebene
Ordnung nach Möglichkeit beibehalten. Daher finden sich beispielsweise
Korrespondenzen zu einzelnen Publikationsprojekten bei den entsprechenden
Manuskripten; sie sind jeweils im Darin-Feld vermerkt.
Für die Verzeichnung wurden vier Klassifikationsgruppen gebildet: 01.
Werke, 02. Korrespondenzen, 03. Lebensdokumente, 04. Sammlungen. Für die
Werke Schürmanns konnten dabei folgende Unterkategorien gebildet werden:
01.01 Niederdeutsche Lyrik, 01.02 Niederdeutsche Übersetzungen, 01.03
Niederdeutsche Predigten, 01.04. Niederdeutsche Messen, 01.05
Herausgebertätigkeit, 01.06 Literaturvermittlung, 01.07 Reden und Vorträge,
01.08 Materialsammlungen. Die Untergliederung zeigt bereits die Vielfalt der
Arbeit Schürmanns als Autor und Vermittler des Niederdeutschen an.
Die 2004 erschienene erste (und einzige) selbständige
Publikation ”Ick. Gedichte und Bilder“ (vgl. WLA 1045/3) ist entsprechend im
Nachlass stark vertreten: Es finden sich mehrere Entwürfe und Sammlungen zu
dieser Publikation (vgl. WLA 1045/5; 1045/6; 1045/7; 1045/8; 1045/9). Von
Interesse sind allerdings auch die frühen und unveröffentlichten Gedichte
Schürmanns (vgl. WLA 1045/10) sowie die einzelnen Vorstufen (vgl. WLA
1045/13; 1045/14). Bezüglich der Visuellen Poesie im Niederdeutschen ist
insbesondere Schürmanns umfangreiche Sammlung an typografischen Entwürfen zu
einzelnen Gedichten zentral (vgl. WLA 1045/14). Die von Schürmann als
”Steinbrüche“ betitelten Mappen (vgl. WLA 1045/31; 1045/32; 1045/33;
1045/34; 1045/35; 1045/36) versammeln diverse literarische wie typografische
Vorarbeiten und können als eine weitere Textwerkstatt verstanden
werden.
Neben den genuin literarischen Arbeiten
finden sich im Nachlass Übersetzungen der Bibel ins Plattdeutsche (vgl. WLA
1045/16; 1045/17) sowie zahlreiche von Schürmann verfasste niederdeutsche
Predigten (vgl. WLA 1045/18; 1045/20) und von ihm konzipierte niederdeutsche
Messen (vgl. WLA 1045/21; 1045/22). Auch diese sind für die Autorschaft
Schürmanns nicht ganz irrelevant und können als eigenständige Texte gewertet
werden.
Bedeutender als die Herausgabe des Andreas J.
Rottendorf-Lesebuches in der Reihe ”Nylands Kleine Westfälische Bibliothek“
(vgl. WLA 1045/23; 1045/24; 1045/25; 1045/26; 1045/27; 1045/28; 1045/29;
1045/30) war in Schürmanns Selbstverständnis als Literaturvermittler
eindeutig die kontinuierliche Zusammenarbeit mit dem Museum für Westfälische
Literatur (Kulturgut Haus Nottbeck, Oelde-Stromberg). Neben eigenen
Ausstellungen und Kooperationsprojekten (vgl. WLA 1045/44) war Schürmann
dort auch in der Museumspädagogik tätig (vgl. WLA 1045/45). Zudem hielt er
seit den 1990er-Jahren regelmäßig sprach- und kulturhistorische Vorträge
(vgl. WLA 1045/48), die sich oftmals dem Niederdeutschen widmeten.
Als Arbeitsmaterialien waren neben den genannten
”Steinbrüchen“ für das eigene literarische Schreiben sowie für die
Vermittlungsarbeit Schürmanns u.a. folgende Untergruppen relevant:
Sprichwörter, Redensarten (vgl. WLA 1045/37); Kindergedichte (vgl. WLA
1045/38); Reime (vgl. WLA 1045/39); Witze und Rätsel (vgl. WLA
1045/41).
In der Klassifikationsgruppe 02.
Korrespondenzen wurde eine Untergliederung in Korrespondenzen als Autor, als
Heimatpfleger und als Privatperson vorgenommen. Neben den Korrespondenzen
Schürmanns mit Schriftstellern, Freunden und Förderern (vgl. WLA 1045/50)
sind als weiterer Aspekt seiner Bemühungen um das Niederdeutsche die
Korrespondenzen mit dem Westfälischen Heimatbund bzw. der Fachstelle
”Niederdeutsche Sprachpflege“ (vgl. WLA 1045/52) sowie die Schriftwechsel zu
den Plattdeutschen Lesewettbewerben 1987-1990 (vgl. WLA 1045/53) zu
erwähnen. Als Kreisheimatpfleger sowie als Vorsitzender des Heimatvereins
Clarholz war Schürmann u.a. als Beiratsmitglied an der Vergabe des
Caspar-von-Zumbusch-Preises beteiligt (vgl. WLA 1045/54) und ebenso im
Kulturausschuss der Gemeinde Herzebrock-Clarholz tätig (vgl. WLA
1045/55).
Unter den Lebensdokumenten
(Klassifikationsgruppe 03) findet sich allein eine von Schürmann angelegte
Sammlung zu dem ihm 2004 verliehenen Rottendorf-Preis in Anerkennung seiner
Verdienste um die niederdeutsche Sprache (vgl. WLA 1045/60). Neben der
Urkunde, diversen Zeitungsausschnitten, zahlreichen Glückwünschen und
Zuschriften sind leider weder die Laudatio noch die anschließende Dankrede
bzw. Präsentation Schürmanns überliefert.
Die
Klassifikationsgruppe 04. Sammlungen enthält verschiedenste Materialien, die
oftmals auch einen inhaltlichen Bezug auf andere Teile des Nachlasses
nehmen. Die internen Verweise im Nachlass Schürmann zeigen auf, dass dessen
einzelne Aktivitäten nicht streng isoliert voneinander betrachtet werden
dürfen: Der bildende Künstler ist ebenso wichtig wie der Lyriker und der
Heimatpfleger und Vermittler in Sachen Niederdeutsch; die Frages-tellungen
und Bemühungen treffen bzw. überschneiden sich.
Bei
den Sammlungen wurden als Unterkategorien eingerichtet: 04.01 Presse und
Öffentlichkeit, 04.02 Plattdeutsche Lieder, 04.03 Plattdeutsche Texte, 04.04
Plattdeutsch in der Schule, 04.05 Plattdeutsche Lesebücher, 04.06
Plattdeutsche Lesewettbewerbe, 04.07 Sprache und Literatur Westfalens, 04.08
Diverse Textsammlungen. Relevant für Forschungsinteressen ist insbesondere
die von Schürmann angelegte sogenannte Pressemappe (vgl. WLA 1045/59), die
neben Zeitungsauschnitten, die seine eigene Arbeit in der Öffentlichkeit
nachverfolgen lassen, auch vereinzelt Korrespondenzen zur eigenen
schriftstellerischen Arbeit enthält.
Weitere von
Schürmann angelegte Sammlungen widmen sich plattdeutschen Liedern (vgl. WLA
1045/62; 1045/63; 1045/64; 1045/65; 1045/66; 1045/67; 1045/68),
plattdeutschen Gedichten, Erzählungen (vgl. WLA 1045/69) sowie
plattdeutschen Redensarten und Sprüchen (vgl. WLA 1045/71). Quantitativ
bemerkenswert sind die Sammlungen plattdeutscher Texte für den
Schulunterricht, die - als Ergänzung bzw. Vorlauf zu späteren offiziellen
Publikationen - von Schürmann eigenständig angelegt und konzipiert wurden
(vgl. WLA 1045/73; 1045/74; 1045/75; 1045/76; 1045/77; 1045/78; 1045/79).
Darüber hinaus enthält der Nachlass in Kopie Aufsätze und Artikel zur
westfälischen Literaturgeschichte und regionalen Sprachlandschaft (vgl. WLA
1045/82; 1045/83).
Der Bestand wurde von Juni bis
Oktober 2014 durch Arnold Maxwill verzeichnet; eine Redaktion der
Verzeichnung und des Findbuchs für die Online-Stellung wurde im August 2017
von der Facharchivarin besorgt.
- Bestandssignatur
-
1045
- Kontext
-
Westfälisches Literaturarchiv (Archivtektonik) >> Schriftsteller
- Bestandslaufzeit
-
1925-2009
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
22.08.2024, 15:15 MESZ
Datenpartner
LWL - Archivamt für Westfalen. Westfälisches Literaturarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1925-2009