Archivbestand
Ev. Frauenarbeit im Rheinland (Bestand)
Bestandsbeschreibung: Die Evangelische Frauenarbeit im Rheinland Die Evangelische Frauenarbeit im Rheinland (EFiR) ist eine Arbeitsgemeinschaft von aktuell 13 Verbänden und Einrichtungen, die sich die Arbeit mit Frauen und die Vertretung von deren Interessen zu ihrem Ziel gemacht haben. Mindestens einmal im Jahr diskutieren die Vertreterinnen der Verbände und Ein-richtungen im Rahmen einer Mitgliederversammlung kirchlich und gesellschaftlich aktuelle Themen und beraten und beschließen über die Arbeit der EFiR. Die Mit-gliederversammlung wählt das Leitungsteam. Dieses besteht aus bis zu fünf ehren- und hauptamtlich arbeitenden Frauen. Diese begleiten und fördern die Arbeit der einzelnen Verbände und sorgen für den Informationsfluss zwischen ihnen. Sie nehmen die Anliegen von Frauen auf und verleihen ihnen innerhalb und au-ßerhalb der Kirche Ausdruck. Außerdem stellen sie Verbindungen zum bundes-weiten Dachverband "Evangelische Frauen in Deutschland" (EFiD) und zu Ein-richtungen der Evangelischen Kirche im Rheinland her und vertreten die EFiR gegenüber gesellschaftlichen Gruppen und Organisationen auf dem Gebiet der EKiR. Der erste Zusammenschluss rheinischer Frauenverbände datiert zurück in das Jahr 1920. In Köln schlossen sie sich unter dem Vorsitz von Luise Nemnich zur „Vereinigung Evangelischer Frauenverbände im Rheinland“ zusammen. Zwei Mal im Jahr, im Frühjahr und im Herbst, versammelten sich die Vertreterinnen der Verbände, um den Austausch und die persönlichen Kontakte untereinander zu fördern. Nach dem Tod Nemnichs übernahm Magdalene von Waldthausen (1886-1972) den Vorsitz. Sie war es auch, die die Verbände nach dem Zweiten Weltkrieg unter dem neuen Namen „Evangelische Frauenarbeit im Rheinland“ erneut zusammenrief. Ab 1951 setzte Emmi Welter (1887-1971) die Arbeit fort. Mit der Ordnung der EFiR von 1961 wurde auch die Arbeit des 1924 gegründeten Landeskirchlichen Frauenausschusses in die EFiR integriert. Schon seit 1953 waren die Tagungen der beiden Einrichtungen gemeinsam durchgeführt worden, die Zusammenlegung war da die logische Folge. Der ursprüngliche Arbeitsmodus, basierend auf zwei jährlichen Tagungen, wurde grundsätzlich beibehalten. Geleitet wurde die EFiR nach wie vor von einem für jeweils vier Jahre gewählten Leitungskreis, der die auf den Mitgliederversammlungen erarbeiteten Richtlinien umsetzte. Zeitweise hatte die EFiR mehr als 30 Mitgliedsverbände. In den 1950er und 1960er Jahren widmete die EFiR sich intensiv der staatsbürgerlichen Bildung von Frauen. Die Arbeit der EFiR war in den frühen 1990er Jahren geprägt von der Präzisierung der eigenen Arbeit und des Selbstverständnisses in Abgrenzung vom 1993 gegründeten landeskirchlichen Frauenreferat. Verschärft wurde die Situation durch die Beschlüsse der außerordentlichen Landessynode im Juni 1994, die aufgrund von Sparzwängen die Überprüfung und eine neue Gesamtkonzeptionierung der Frauenarbeit innerhalb der EKiR forderte (a.o. LS 1994, Beschluss 50.1 u. 50.2, S.66f). Dabei brachte die Kirchenleitung 1995 auch eine Zusammenlegung von Frauenreferat und EFiR ins Spiel (LS 1995, Drucksache 27, I.2, S. 412*). Nach intensiven Beratungen beschloss eine außerordentliche Delegiertenversammlung der EFiR, dass eine Zusammenführung nicht in ihrem Interesse sei. Um die Arbeit in den bisherigen Strukturen fortsetzen zu können, beschloss die Kirchenleitung, zum 1.10.1995 eine halbe Stelle für eine Pastorin im Sonder-dienst bei der EFiR einzurichten. Die Stelle wurde besetzt mit Pfarrerin Renate Tomalik mit Sitz im Haus Landeskirchliche Dienste in Düsseldorf. Zu den Aufgaben Tomaliks gehörte unter anderen die Geschäftsführung für die gemeinsame Präsentation rheinischer Frauenverbände bei der Frauenmesse top ’97. Außerdem war die Pastorin im Sonderdienst Teil des Leitungskreises der EFiR, Geschäftsführerin der EFiR und arbeitete in enger Abstimmung mit der Vorsitzenden. Nach dem Ausscheiden von Renate Tomalik Ende1998 wurden ihre Aufgaben, zunächst vertretungsweise und schließlich dauerhaft, an Pfarrerin Dr. Sabine Zoske übertragen. Die Geschäftsstelle wurde demensprechend an ihren Dienstort im Landeskirchenamt verlegt, das Büro im Haus Landeskirchliche Dienste wurde aufgelöst. Zoske übte dieses Amt bis 2014 aus. Die heutige Ansprechpartnerin der EFiR ist Iris Pupak bei der Ev. Frauenhilfe im Rheinland e.V. in Bonn-Bad Godesberg. Die EFiR ist u.a. Mitglied der Evangelischen Frauenarbeit in Deutschland (EFiD) und im Frauenrat Nordrhein-Westfalen. Liste der Vorsitzenden der EFiR Magdalene von Waldthausen bis 1951 Emmi Welter 1951-1965 Anneliese Becker1965-1971 Dr. Gertrud Frauenknecht1971-1977 Elisabeth Freifrau von Stackelberg1977-1981 Gisela Rohland1981-1988 Helga Kaiser1988-1992 Gabriele von Dombois1992-1996 Barbara Hahne1996-? Hannelore Häusler? -2013 Iris Pupak2013 -2023 Leitende Pfarrerinnen der EFiR Renate Tomalik1995-1998 Dr. Sabine Zoske1998-2014 Bestand Der vorliegende Bestand wurde im Jahr 2008 von Pfarrerin Dr. Sabine Zoske mit einer groben Abgabeliste an das Archiv abgegeben. Er enthielt etwa 50 Stehordner sowie zwei Archivkartons mit Heftern und losen Blättern (insgesamt ca. 7 lfd. Meter). Bis dahin scheinen die Akten, wie in der Verbandsarbeit üblich, jeweils an die nächste Vorsitzende weitergegeben worden zu sein. Daher haben die meisten Akten Handaktencharakter. Kassiert bzw. in die Bibliothek aufgenommen wurden diverse Informationsmaterialien zur „Ökumenische Dekade Solidarität der Kirchen mit den Frauen“ von der EKiR und der EKD, außerdem mehrere Ordner mit Rundschreiben des Frauenreferates der EKiR. Die verbliebenen Unterlagen wurden in Archivmappen umgebettet und entmetallisiert. Der Bestand umfasst nun 67 Verzeichnungseinheiten in 16 Archivkartons mit einer Gesamtlaufzeit von 1961 bis 1999. Vor allem in den früheren Jahrgängen war die Trennlinie zwischen den unterschiedlichen Quellen nicht immer exakt zu ziehen. Häufig sind Sammelakten geführt worden, in denen sich sowohl Korrespondenzen als auch Protokolle befinden. Um den oben erwähnten Handaktencharakter der Überlieferung beizubehalten, wurde hier auch keine nachträgliche Sortierung vorgenommen, sondern gesondert im Enthält-Vermerk darauf hingewiesen. Nachtrag Nach dem Ausscheiden von Dr. Sabine Zoske im Jahr 2014 ging der Vorsitz an Iris Pupak von der Ev. Frauenhilfe im Rheinland. Als diese im Frühjahr 2023 in den Ruhestand ging, fand sich dafür niemand mehr. Bei der letzten von Iris Pupak geleiteten Delegiertenversammlung am 2.2.2023 wurde die Auflösung der EFiR zum Jahresende beschlossen. Im November 2023 wurde im Zuge der Auflösung und Abwicklung der EFiR unter Vermittlung von Irene Diller (Stabsstelle Vielfalt und Gender der EKiR) ein Nachtrag im Umfang von vier Aktenordnern von der Kassenwartin Jutta Kamp an das Landeskirchliche Archiv abgegeben. Da sie als Kassenwartin auch Teil des Leitungskreises war, beinhaltete ein Ordner entsprechendes Material. Die übrigen Ordner enthielten überwiegend Finanzunterlagen. Kassiert wurden Kontoauszüge und Belege zu den Jahresabschlüssen. Die Belege, deren Aufbewahrungsfrist noch nicht abgelaufen war, befinden sich bis zum Ablauf des Jahres 2033 im Zwischenarchiv des Landeskirchlichen Archivs. Eine Überlieferungslücke besteht für die Jahre zwischen 1999 und 2007. Ergänzende Bestände ··2LR 042 Amt für Sozialethik (in Bearbeitung): Akten zur Ev. Frauenarbeit im Rheinland 1991-2008, hier: Protokolle des Leitungskreises und der Delegiertentagungen ·2LR 050 Frauenreferat der EKiR (unverzeichnet) ·5WV 016 Rheinischer Pfarrfrauendienst Literatur ··Rückblick auf die Entwicklung der Ev. Frauenarbeit von Elisabeth Freifrau von Stackelberg, Protokoll der KL vom 14.12.1961 ·Bericht über die Evangelische Frauenarbeit im Rheinland bei der Landessynode 1997, LS 1997, S.197f ·Was Frauen im Blick auf ihre Kirche bewegt : Berichte und Arbeitsergebnisse aus den Kirchenkreisen gemäß Beschluß der Landessynode 1989 und Stellungnahmen aus dem Bereich der Evangelischen Frauenarbeit im Rheinland gemäß Beschluß der Kirchenleitung vom 7. Dezember 1989, Düsseldorf, 1990 ·Website der EFiR, http://www.ekir.de/www/ueber-uns/efir-17129.php (Stand: 11.8.2016)
- Reference number of holding
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5WV 029M
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Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland (Archivtektonik) >> 5WV Selbständige Werke und Einrichtungen >> 5WV 029M Ev. Frauenarbeit Rheinland
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- 05.11.2025, 1:59 PM CET
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