Bestand
Rat für Formgebung / German Design Council (Bestand)
Geschichte des Bestandsbildners:
Der Rat für Formgebung/German Design Council wurde auf Beschluss des
Deutschen Bundestags ins Leben gerufen. Hintergrund bildete das Ziel,
die deutschen Industrieprodukte wettbewerbsfähig zu halten. Die
deutschen Erzeugnisse waren bei Ausstellungen im Ausland, vornehmlich
in der Industrieschau 1949 in New York negativ aufgefallen. Einige
Erzeugnissen wurde gar ein musealer Charakter bescheinigt. Zur
Förderung der Formgestaltung wurde daher eine Stiftung gebildet, deren
Kuratorium die Bezeichnung "Rat für Formgebung" erhielt. Am 5. Juni
1953 erfolgte der Eintrag ins Hessische Stiftungsregister.
Der Rat für Formgebung (German Design Council) ist
als gemeinnützige Stiftung organisiert, der Mitglieder aus den
Bereichen Wirtschaft, Design, Verbände und Institutionen angehören.
Die Stifterversammlung dient als Plattform für die Kommunikation aller
am Designprozess beteiligten Kräfte.
Als
Kompetenzzentrum für Fragen des Designs nimmt der Rat für
Formgebung/German Design Council national und international alle
Aufgaben des Informations- und Wissenstransfers in Wirtschaft,
Politik, Kultur und Öffentlichkeit wahr. Im Fokus stehen dabei
Zukunftsfragen der Gestaltung und ihre Bedeutung für die
wirtschaftliche, kulturelle und soziale Entwicklung. In einer
Denkschrift des RfF von 1967 hieß es dementsprechend: "In einem
modernen Industriestaat ist die Formgebung nicht etwa nur ein
kulturelles Anliegen, sondern ein entscheidender Faktor des
wirtschaftlichen Fortschritts und des nationalen Prestiges. Aus dieser
Erkenntnis heraus erlaubt sich der Rat für Formgebung Vorschläge und
Anregungen für ein Gesamtprogramm zu geben, das dazu dienen soll, eine
in der Wirtschaftspolitik und im wirtschaftlichen und kulturellen
Geschehen der Bundesrepublik entstandene Lücke auszufüllen" ("Die
Formgebung als wirtschafts- und kulturpolitischer Faktor" in B
102/151284).
Ursprünglich hatte der Rat für
Formgebung seinen Sitz in Darmstadt. 1987 folgte der Umzug nach
Frankfurt/M. Der Rat für Formgebung hat seinen Sitz auf dem Gelände
der Messe Frankfurt.
1969 erfolgte erstmals die
Vergabe des Bundespreises „Gute Form" (zum Konzept und Stiftungserlass
s. a. B 102/207848 und 207849, 336959), der seit 2002 unter dem Namen
„Designpreis der Bundesrepublik Deutschland" vergeben wird. Seit 1992
wird der „Bundespreis Produktdesign" und seit 1993 auch der
Bundespreis „Förderer des Designs" vergeben. Beide wurden inzwischen
zum jährlich verliehenen "Designpreis der Bundesrepublik Deutschland"
verschmolzen.
1972 erschien erstmals in
Kooperation mit dem Deutschen Industrie- und Handelstag ein
Pressedienst namens „Design Report", der interessierte Journalisten
mit aktuellen Entwicklungen und Tendenzen in der Formgebung vertraut
machen sollte . Seit 1987 erscheint der "Design Report" als
Zeitschrift.
Präsidenten des Rats für
Formgebung:
1954-1962 Dr. Eduard
Schalfejew
1963-1977 Prof. Dr. Dr. h.c. Ernst
Schneider
1977-1986 Prof. Philipp
Rosenthal
1987-1997 Prof. Dr. h.c. Dieter
Rams
1997-2001 Randolf Rosenstock
2001-2006 Helmut Lübke
ab 2007
Prof. h.c. Peter Pfeiffer
Geschäftsführer/-in:
1954-1966 Mia
Seeger
1966-1968 Fritz Gotthelf
1969 Prof. Robert Gutmann
1970-1973 Prof. Gustav Stein (Geschäftsführer), Prof. Robert
Gutmann (Fachlicher Leiter), Herbert Ohl (Fachlicher Leiter)
1974-1979 Prof. Ernst-Jörg Kruttschnitt
1980-1983 Herbert Ohl (Fachlicher Leiter)
1984-1986 Prof. Ernst-Jörg Kruttschnitt
(Geschäftsführer), Ulrich Kern (Fachlicher Leiter)
1987-1990 Dr. Michael Erlhoff (Geschäftsführer und Fachlicher
Leiter)
1991 Christian Steguweit
(Geschäftsführer und Fachlicher Leiter)
1992-1997 Dr. Hans Höger (Geschäftsführer und Fachlicher
Leiter)
1998 Dieter Kretschmann
(Kommissarischer Geschäftsführer)
seit 1999
Andrej Kupetz (Geschäftsführer und Fachlicher Leiter).
Bestandsbeschreibung:
Bestandsgeschichte
Im Jahre 2008 erfolgte die
erste Übernahme. Älteres Schriftgut war bereits zuvor seitens dem Rat
für Formgebung ohne Beteiligung des Bundesarchivs vernichtet worden.
Unterlagen aus der Gründungszeit wurden nicht abgegeben. Unterlagen
zur Gründung finden sich allerdings in Bestand B 102 Bundesministerium
für Wirtschaft. Der Bestand vermittelt einen Eindruck davon, welche
Bedeutung der Rat für Formgebung dem Design kulturell wie
gesellschaftlich beimisst, aber auch wie differenziert die Haltung
seitens der Unternehmerschaft ist. Zudem zeugt die Überlieferung
davon, wie sich das deutsche Design (und damit die deutsche
Wirtschaft) präsentiert und wiederum gewürdigt wird.
Archivische Bewertung und Bearbeitung
Der
Bestand ist vollständig bewertet und erschlossen.
Inhaltliche Charakterisierung:
Der Bestand enthält vor allem Unterlagen zu den Bundespreisen, zum
Design-Preis der Europäischen Gemeinschaft und zu Ausstellungen. Hier
ist vor allem die Ausstellung "Designed in Germany" sowie die
Teilnahme an der Mailänder Triennale zu nennen. Vereinzelt finden sich
in den Unterlagen Jahresprogramme, Tätigkeitsberichte, Protokolle von
Vorstandssitzungen und von Jury-Tagungen. Eine Vollständigkeit ist
nicht gegeben.
Enthaltene Fotografien wurden
aus konservatorischen Gründen entnommen und ans Bildarchiv abgegeben.
Der Bildbestand trägt die Bestandssignatur B 457 BILD.
Zitierweise: BArch B
457/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch B 457
- Umfang
-
98 Aufbewahrungseinheiten
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Bundesrepublik Deutschland mit westalliierten Besatzungszonen (1945 ff) >> Bundesrepublik Deutschland (1949 ff) >> Finanzen, Wirtschaft
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Fremde Archive: Nachlass Mia Seeger im Stadtarchiv Stuttgart.
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: B 102 Bundesministerium für Wirtschaft
B 457 BILD
- Provenienz
-
Rat für Formgebung / German Design Councel (RfF), 1953-
- Bestandslaufzeit
-
1960-2001
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
Bundesarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Rat für Formgebung / German Design Councel (RfF), 1953-
Entstanden
- 1960-2001