Bestand

C Rep. 430-02 VVB Kraftwerksanlagenbau (Bestand)

Vorwort: C Rep. 430-02 - VVB Kraftwerksanlagenbau

1. Betriebsgeschichte

Die Anfänge des Kraftwerksanlagenbaus in der ehemaligen DDR gehen bis ins Jahr 1950 zurück.
Auf der Grundlage der "Verordnung über die Reorganisation der volkseigenen Industrie" vom 22. Dezember 1950 wurde am 01. April 1951 mit Wirkung vom 01. Januar 1951 der VEB Energiebau gebildet. Seine Aufgabe bestand in der Projektierung und dem Bau von Energieanlagen. Er entstand im wesentlichen aus dem vormaligen Büro für Projektierung und Konstruktion von Energieanlagen, dem VEB Bergmann-Borsig sowie dem Energiebezirk Mitte.
Das Staatssekretariat für Kohle und Energie legte im August 1952 die Umbenennung des VEB Energiebau in VEB Energieprojektierung fest. Am 01. Januar 1955 wurden aus dem VEB Energieprojektierung die Abteilungen "Bau von Kraftwerken" und "Bau von Netzen" herausgelöst und daraus der VEB Energiebau Radebeul gebildet. Auf Anweisung der VVB Verbundwirtschaft vom 21. November 1960 wurde zudem die Ausgliederung des Betriebsteiles Kraftwerksbau aus dem VEB Energiebau Radebeul und damit die Bildung des Betriebes VEB Kraftwerksbau rechtswirksam.
Bis zum 01. Juli 1963 war der VEB Energieprojektierung der VVB Verbundwirtschaft unterstellt, danach direkt dem Volkswirtschaftsrat, Abteilung Energie. Nach dessen Auflösung unterstand der Betrieb ab 01. Oktober 1965 der VVB Kraftwerksanlagenbau.

Mit Wirkung vom 01. April 1969 wurden die Betriebe:
-> VEB Kraftwerksbau Radebeul
-> VEB Kernkraftwerksbau Berlin
-> VEB Energieprojektierung Berlin
-> VEB Wissenschaftlich-Technische Zentrum (WTZ) Kraftwerksanlagenbau Pirna

zu einem Betrieb zusammengeschlossen, welcher die Bezeichnung VEB Kombinat Kraftwerksanlagenbau erhielt. Das Kombinat war der VVB Kraftwerksanlagenbau unterstellt, deren Generaldirektor wiederum dem Minister für Schwermaschinen- und Anlagenbau rechenschaftspflichtig war.
Mit Beschluss des ZK der SED vom 17. Mai 1978 und des Präsidiums des Ministerrates vom 29. Mai 1978 wurden in der DDR die Vereinigungen Volkseigener Betriebe abgeschafft und die Bildung neuer Kombinate veranlasst, die nun direkt den für ihren Produktionsbereich zuständigen Ministern unterstellt wurden.
Gemäß dieser Beschlüsse ordnete der Minister für Schwermaschinen- und Anlagenbau am 27. Juni 1978 an, die VVB Kraftwerksanlagenbau zum 31. Dezember 1978 aufzulösen und stattdessen ein neues Kombinat Kraftwerksanlagenbau mit Wirkung vom 01. Juli 1978 zu bilden. Insgesamt umfasste das neue Kombinat 1979 29 Betriebe.
Die Leitung des Kombinats lag beim Generaldirektor, der zugleich Direktor des Stammbetriebes war. Dem Generaldirektor waren die Fachdirektoren und Leiter der Funktionalorgane des Kombinats sowie die Direktoren der Betriebe des Kombinats unterstellt.
Am 01. Januar 1985 ging die Stammbetriebsfunktion auf den VEB Bergmann-Borsig über.

Zu folgenden Betrieben sind unter anderen Unterlagen und Informationen im Bestand C Rep. 430-02 VVB Kraftwerksanlagenbau enthalten:

VEB Bau- und Montagekombinat Chemie
VEB Bau- und Montagekombinat Süd
VEB Bergmann-Borsig/Görlitzer Maschinenbau
VEB Dampferzeugerbau Berlin
VEB Flanschenwerk Bebitz
VEB Gaskombinat Schwarze Pumpe
VEB Hebezeugwerk Suhl
VEB Kombinat Dampferzeugerbau Berlin
VEB Kombinat Kraftwerksanlagenbau
VEB Kombinat Rohrleitungen und Isolierungen Leipzig
VEB Leuna-Werke "Walter Ulbricht"
VEB Rohrleitungen und Isolierungen Leipzig
VEB Strömungsmaschinen Pirna
VEB Wasseraufbereitungsanlagen Markkleeberg
VVB Allgemeine Chemie
VVB Braunkohle
VVB Braunkohle Cottbus
VVB Braunkohle Halle
VVB Braunkohle Leipzig
VVB Chemiefaser und Fotochemie
VVB Datenverarbeitung und Büromaschinen
VVB Eisenerz und Roheisen
VVB Elektrochemie und Plaste
VVB Energiemaschinenbau
VVB Energieversorgung
VVB Furniere und Platten
VVB Gummi und Asbest
VVB Kali
VVB Kraftwerke
VVB Kraftwerke Cottbus
VVB Kraftwerksanlagenbau
VVB Landmaschinen- und Traktorenbau
VVB Leichtchemie Berlin
VVB Luft- und Kältetechnik
VVB Mineralöle und organische Grundstoffe
VVB Nichteisenmetalle
VVB Pharmazeutische Industrie
VVB Stahl- und Walzwerke,
VVB Steinkohle Zwickau
VVB Technisches Glas
VVB Wolle und Seide
VVB Zellstoff, Papier, Pappe
VVB Zucker- und Stärkeindustrie
Zentralinstitut für sozialistische Wirtschaftsführung

2. Archivarische Bearbeitung

Das Schriftgut gelangte Mitte Oktober er 1990 infolge der Auflösung des Kombinats und seines Verwaltungsarchives in Form einer Notübernahme in das damalige Stadtarchiv Berlin.
Der Bestand enthielt außer den schriftlichen Quellen auch Fotomaterial zum Kraftwerksbau, Tonbänder, Broschüren sowie einen Dokumentarfilm über eine 1984 veranstaltete Ausstellung des Kombinats.
Nicht übergeben wurden die technischen Unterlagen.
Außer unvollständigen Abgabenverzeichnissen gab es keine weiteren Nachweismittel.
Das Stadtarchiv hatte bereits im Dezember 1983 Schriftgut im bearbeiteten Zustand erhalten, das in die jetzige Bearbeitung einbezogen wurde.
Bei der Bearbeitung der Akten ließ sich weder eine systematische Gliederung noch ein Ordnungsschema feststellen. Nummerische Zeichen auf einigen wenigen Schriftstücken deuteten zwar auf einen Aktenplan hin; da dieser jedoch nur sporadisch und nicht konsequent angewandt wurde, ließ er sich nicht rekonstruieren.
Zur Abgrenzung der Bestände VEB Kombinat Kraftwerksanlagenbau und VVB Kraftwerksanlagenbau wurde als Zäsur der 31. Dezember 1978 festgelegt. Das neue Kombinat Kraftwerksanlagenbau wurde zwar b bereits zum 01. Juli 1978 gebildet, doch der Umbildungsprozess zog sich bis Ende des Jahres hin, was sich auch in den Schriftstücken widerspiegelt.
Die Vorgängerbetriebe VEB Energieprojektierung Berlin, VEB WTZ Kraftwerksanlagenbau Pirna, VEB Kraftwerksbau Radebeul und VEB Kernkraftwerksbau Berlin wurden als Aktengruppe "11. Vorgängerbetriebe" in den Bestand C Rep. 430 eingearbeitet.

Im Jahre 2012 erfolgte die Retrokonversion in die Datenbank Augias 8.3 und teilweise Korrektur bzw. Ergänzung einzelner Verzeichnungseinheiten.

Insgesamt sind die Betriebe folgendermaßen überliefert:

C Rep. 430 VEB Kombinat Kraftwerksanlagenbau, 349 Nrn. (Nr. 1 - 349); 1955 - 1987

darin Vorgängerbetriebe:
VEB Energieprojektierung Berlin, 63 Nrn. (Nr. 350 - 412), (1931 - 1944) 1947 - 1970
VEB WTZ Kraftwerksanlagenbau Pirna, 43 Nrn. (Nr. 413 - 455), 1933 - 1970
VEB Kraftwerksbau Radebeul, 28 Nrn. (Nr. 456 - 483), 1961 - 1970
VEB Kernkraftwerksbau Berlin, 1 Nr. (Nr. 484), 1967 - 1969

C Rep. 430-02 VVB Kraftwerksanlagenbau, 244 Nrn. (Nr. 1 - 243); (1939 - 1947), 1962 - 1979

3. Korrespondierende Bestände

LAB C Rep. 620 VVB Verbundwirtschaft
LAB C Rep. 430 VEB Kombinat Kraftwerksanlagenbau
LAB C Rep. 431 VEB Dampferzeugerbau Berlin
LAB C Rep. 432 VEB Bergmann-Borsig/Görlitzer Maschinenbau, Werk Berlin


Berlin, 1995 Wolfgang Dobras, Olaf Sobolewski

Reference number of holding
C Rep. 430-02

Context
Landesarchiv Berlin (Archivtektonik) >> C Bestände (Ost-) Berliner Behörden bis 1990 >> C 6 Betriebe und Einrichtungen der Wirtschaft >> C 6.2 VVB, Kombinate und Wirtschaftsleitende Einrichtungen

Date of creation of holding
1939 - 1979

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1939 - 1979

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